Seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit den Möglichkeiten, die das Polytempo-Net- work bereitstellt. Drei meiner letzten Arbeiten waren dabei künstlerische Auseinander- setzungen mit live generierten offenen und modularen Formen. 'gravities I' ist nun eine Studie (zu einer grössere Arbeit), welche sich mit Tempopolyphonie beschäftigt. Das Stück besteht aus modular gebauten kurzen Sätzen in denen die einzelnen Instrumen- te synchron und/oder in unterschiedlichen Tempoverläufen und Abfolgen ihr (präkom- poniertes) Material spielen; dabei sind die Instrumente/Stimmen durch gemeinsame Knotenpunkte – über eine Art 'Gravitation' – in jedem Satz jeweils anders miteinander verbunden und erzeugen mitunter dadurch verschiedenartige (aber ähnliche) Beschrei- bungen desselben Materialraumes. (André Meier)