Die Master Arbeit „Mythen der real-historischen Persönlichkeit und ihre Befragung durch das
postdramatische Autorinnentheater vor dem Hintergrund des epischen Theaters“ untersucht am Beispiel der zwei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren Johanna von Orleans und Christiane
Felscherinow, wie berühmte Persönlichkeiten in moderne Theaterliteratur überschrieben werden.
Die Thesis geht von exemplarischen Beispielen von den Anfängen der Theatergeschichte bis in
das postdramatische Theater aus und endet mit meiner eigenen Autorenarbeit. Hierbei
interessieren mich vor allem die Motivation und die Hintergründe, die eine Sicht auf und die
Darstellung einer Figur im klassischen Theater prägen und wie sich diese seit dem epischen
Theater verändert. Neue historische Personen rücken in den Fokus und die epische Verfremdung
dekonstruiert und interpretiert die Verhältnisse, in denen die historischen Biografien stehen, neu. Mit dem epischen Theater und der Verfremdung versuchen AutorInnen vermehrt, Personen aus
ihrem historischen Kontext zu nehmen und den Mythos der Figur in eine fiktive oder fantasierte Realität einzuschreiben.
Die beschriebenen Beispiele werden singulär und lückenhaft sein, aber exemplarisch versuchen konkrete Phänomene und Mythen der historischen Persönlichkeiten in den einzelnen
Jahrhunderten zu erfassen und zu analysieren.
Im Zentrum meines Vergleichs steht das Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ von Bertolt Brecht und meine eigene Autorenarbeit „Lolo & Christiane S.“