Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Stereotypen im Theater. Welche möglichen
Ansätze gibt es, um Darstellungen von Stereotypen nicht zu reproduzieren? Und wie wirken
sich stereotypisierte Rollenvorstellungen auf mein Spiel aus? In unserer heutigen
Gesellschaft gibt es häufig den Anspruch Stereotypen aufzubrechen und nicht an einer
heteronormativen Sichtweise hängen zu bleiben, dies geschieht im gegenwärtigen Theater
genauso wie in der Gesellschaft.
Im Theater dreht sich der Diskurs hauptsächlich um die Darstellung und Repräsentation von
Figurenklischés. Darunter fallen genauso Geschlechts und Gender fragen, sowie die, welche
Körperbilder, Körperformen, sexuellen Neigungen etc. auf der Bühne repräsentiert werden.
Diese Debatten betrifft natürlich auch die Frage, welche Menschen welche Positionen am
Theater besetzen.
Ich befasse mich in dieser Arbeit aber hauptsächlich mit der Frage, wie sich der Versuch
Stereotypen im Theater aufzubrechen auf meine Handlung und Spielweise als Schauspieler
auswirkt. Auch wird nicht in erster Linie entscheidend sein, wie mich verschiedene Ansätze
in der Rolle beeinflussen, sondern wie mich die möglichen Ansätze als Schauspieler und
somit erst dann im Spiel beeinflussen. Wie sie für mich produktiv werden können.
Die Darstellung von Stereotypen im Theater ist eine komplexe Thematik, die weitreichende
Auswirkungen auf das Schauspiel hat. Diese Arbeit untersucht, inwieweit der Versuch,
Stereotypen im Theater aufzubrechen, die Darstellung im Schauspiel beeinflusst,
insbesondere aus der Perspektive des Schauspielers. Zentral ist die Frage, welche
Strategien dabei sind und wie sie sich auf die Darstellung auswirken.