Das Werk darf nur mit Einwilligung des Autors/Rechteinhabers weiter verwendet werden. Alle Rechte vorbehalten http://www.ige.ch Delia C. Keller ZHdK Laut Eva Sturm ist der englische Mathematiker und Autor Lewis Caroll ein Meister des Errichtens von Regelsystemen und deren gleichzeitiger Subversion. Sein Gedicht „The Hunting of the Snark - An Agony in Eight Fits“ erzählt die Geschichte von der Jagd nach dem Snark – ein Wesen, welches Caroll selbst nie definierte. Im Zentrum steht eine skurrile Gesellschaft von Männern und einem Biber, welche sich anhand einer Karte, die nur das Meer zeigt, orientiert. Was für sie sehr logisch ist, denn das, was sie jagen, lebt im Meer, deswegen scheint es auch sinnlos, Kontinente und Pole einzuzeichnen. Im Originaltext lautet der letzte Satz: „Denn der Schnatz war ein Buhdscham, nicht wahr?“ Dieser Satz erklärt nichts. Lewis Caroll gestand, dass er die Geschichte eigentlich mit diesem Satz – mit dem Ende – begonnen hatte. Ich werde mich in meiner Bachelorthesis ebenfalls auf eine Jagd nach dem Snark begeben. Dazu werde ich die Ereignisse meiner neunmonatigen Reise als Beispiel nehmen. Die Reise begann im September 2014 in Hamburg mit einer Hospitanz bei Kristina Calvert. Als Anstoss jedes Gedankengangs werde ich diese Ereignisse hinterfragen, reflektieren und mit der nötigen Fachliteratur vergleichen, um die Spur des Snarks zu deuten, mit der Absicht herauszufinden, was dieser Snark mir bedeuten will. Diese Ereignisse werden die Überschrift «Ereignisse» tragen und stehen – umrahmt von einem Kästchen – stets am Anfang eines Kapitels. Aus welchem sich eine Frage entwickelt, welche ich in diesem Kapitel versuche zu beantworten. Der Untertitel der deutschen Übersetzung von Oliver Sturm lautet: „eine Agonie in acht Krämpfen“ dem entsprechend ist Carolls Gedicht in acht Krämpfe aufgegliedert. Auch ich werde meine Jagd nach meinem Snark in acht Krämpfe aufteilen. Diese Krämpfe sind in sich geschlossen und nehmen nicht zwingend Bezug aufeinander. Erst im siebten Krampf werden sämtliche Gedanken und Erkenntnisse zusammengeführt. Dabei sehe ich diese Arbeit als Karte, die nicht als lineare Projektion von einer tatsächlichen Realität, sondern als Abbild von bestimmten Spielregeln funktionieren soll. Denn die Suche voller Hoffnung, Sorgfalt und Abenteuerlust mit einer leeren Karte – etwas was uns keine Richtung vorgibt – und die Jagd nach dem mysteriösem Snark – etwas Fremdes und Unbekanntes– scheint für mich ganz nach den Regeln der Auseinandersetzung mit Kunst zu spielen. Oftmals versteht man nicht, was ein Werk bedeuten will und weiss nicht, wo man beginnen soll oder wohin es einen führen wird. Kunst erscheint oft als etwas, das keiner erklärbaren Logik folgt, das unverständlich ist. Doch genau in der Jagd nach dem unlogischen Unbekannten sehe ich das Potential der Kunst. Wenn der Rezipient eine Inszenierung liest und sich mit ihr auseinandersetzt, wird er zum Jäger von seinem eigenen Snark. In dieser Arbeit will ich herausfinden, wie wir Theaterpädagogen mit den Rezipienten gemeinsam Inszenierungen deuten und von diesen ausgehend in ein gemeinsames Nachdenken kommen können. Die gemeinsame Nachdenklichkeit soll nicht zu einem besseren Verständnis der Kunst beitragen, sondern viel mehr von der Kunst ausgehend sein. Als Hauptreferenzen, welche den theoretischen Hintergrund meiner Thesis bilden, beziehe ich mich auf fünf Frauen, die Antworten und Tipps für meine Jagd lieferten. Drei davon kommen aus der Kunsttheorie und zwei aus der Philosophie. Diese Frauen setzen sich alle mit der Thematik des gemeinsamen Nachdenkens mit Kindern auseinander. Ihre und meine Gedanken sowie der philosophische Gedanke über die Kunstpädagogik und das Rezeptionsvorgehen könnten mich vielleicht zum Snark führen. Zu dieser Gruppe von Frauen gehören: Kristina Calvert, Anna K. Hausberg Bettina Uhlig, Mira Sack und Eva Sturm. Kristina Calvert hat mich während meiner Recherchezeit begleitet. Die Erfahrungen, welche ich durch sie gemacht habe, bilden die Motivation der vorliegenden Arbeit. Zudem werde ich ihre Dissertation Mit Metaphern philosophieren als Grundlage auf meine Jagd benutzen. Die Dissertation Fressen Katzen Rotklee von Anna K. Hausberg liefert einen philosophischen Blickwinkel über das Nachdenken mit Rezipienten. Bettina Uhlig setzt sich mit grundschulspezifischer Rezeptionsmethodik auseinander. Mira Sack begleitete mich durch diese Arbeit als betreuende Dozentin. Und Eva Sturm beschäftigt sich in ihrer Schrift 'Von Kunst aus' mit Kunstvermittlung mit Gilles Deleuze. Nur noch eins: Denn der Snark ist ein Buhdscham nicht wahr? Kindertheater 10.05.2015 Über das Nachdenken mit Kindern von Inszenierungen ausgehend. In acht Krämpfen Auf der Jagd nach dem Snark 27 Seiten Theater Bachelor Bachelor Theater - Theaterpädagogik (DDK_FTH_BTH_VTP.alle) Abschlussarbeit Bachelor Theater (DDK_FTH_BTH.alle) Nutzungsbedingungen Terms of use Rechtsschutz Legal protection Bachelor Thesis Reflexion Theorie Kinder Theaterpädagogik Theater Autor/in Author Urheberrechtshinweis Copyright Notice Beschreibung Description Schlagworte Keywords Datierung Date Untertitel Subtitle Titel Title Dimensionen / Dauer Dimensions / duration Kunstgattung / Disziplin Genre / discipline Studienabschnitt Study path Bereich ZHdK Institutional affiliation Typ type