In meinem Praxisforschungsprojekt ging ich der Frage nach, inwiefern Zuschauer:innen durch das Zuschauen in eine Handlung kommen, eine Aktivierung stattfindet. Eine wichtige Erkenntnis aus dieser Arbeit ist, dass es für eine Aktivierung auf verschiedenen Ebenen ein «Miteinander in Bewegungkommen» braucht. Diesen gemeinsamen Bewegungen gehe ich in meinem Masterprojekt weiter nach und setze mich in der nachfolgenden Arbeit mit den verschiedenen Möglichkeiten des «Miteinander in Bewegung kommen» auseinander.
Ganz konkret interessierte mich am Anfang des Master-Projektes die Frage: «Wie kann ich als Theaterpädagogin in eine Institution einwirken und diese in Bewegung bringen?» Damit meine ich, dass es mich interessierte, wie ich diese Institutionen nicht nur auf geistiger und struktureller Ebene bewegen könnte, sondern wie sich diese Institutionen auch tatsächlich durch die Menschen an andere Orte bewegen lassen, um dort miteinander in Bewegung zu kommen.
Meine Überlegungen gingen dahin, Institutionen zu suchen, die durch die Strukturen und Rahmungen «unfrei» sein könnten. Diese «unfreien» Institutionen zeichneten sich durch starre und klar
strukturierte Abläufe aus, die in sich wenig Flexibilität für spontan andere Vorgehensweisen haben. Ich dachte zu Beginn an Gefängnisse oder auch an Institutionen wie Verwaltungen, Poststellen, Schulen, Spitäler und Altersheime. Ich finde es spannend, innerhalb dieser Institutionen der Frage nachzugehen, wie diese Strukturen und Barrieren destabilisiert werden können, so dass sich die Menschen darin hörbar und sichtbar machen können. Ganz konkret werden in dieser Arbeit das gemeinsame in Bewegung kommen des Jugendheims Platanenhof in Oberuzwil mit der Schulverwaltung und dem Alters- und Pflegezentrum Wolfgang beschrieben und kritisch beleuchtet.