Gefahr lauert überall: Der Funke könnte ins Auge springen, die Hand unter die Räder schwerer Maschinen geraten oder spitzes Werkzeug leichtes Schuhwerk durchbohren. Arbeit, insbesondere solche, die körperlichen Einsatz erfordert, birgt Risiken. Mit Bernard Chadebec beschäftigte das französische Institut nationale de recherche et de sécurité (Nationales Institut für Forschung und Sicherheit) einen Grafiker, der anstatt mit moralischem Zeigefinger oder Blut, mit Charme, feinem Humor und einer guten Portion Pop zur Vorsicht mahnte. Von 1965 bis 2005 produzierte Chadebec 300 verschiedene Plakate. Als Druck oder Kleber in unterschiedlichen Grössen produziert, fanden sie ihren Platz über der Werkbank, an Maschinen oder im Umkleideraum. Mit einer Gesamtauflage von rund 30 Millionen Exemplaren ist Chadebec zwar einer der am meisten publizierten Grafiker Frankreichs. Im Design-Kontext hingegen wird seine Arbeit kaum rezipiert.
Die Nordwand im Toni-Areal präsentiert Ausschnitte seiner Plakate, montiert zu einer riesigen Reklametafel. Damit zeigen die Gestalter Urs Lehni und Olivier Lebrun Chadebecs charakteristische Grafik – eine reduzierte Formensprache, starke Farbakzente auf monochromem Hintergrund, Sprach- und Bildwitz – in einer frischen Perspektive.