Mit der Inszenierung des Alltagraumes sehen sich vor allem Bewohner grösser Städte und Metropolen konfrontiert. Auf Grund gewinnbringenden Absatzmärkten wird schnell und viel, neues Geld investiert, um ganze Viertel neu in Szene zu setzten. Die Stadt wächst nicht mehr organisch mit den Einwohnern, sondern ein Team aus Experten plant und konstruiert eine neue Siedlung, welche ein spezifisches neues Image vermitteln soll. Dieses wird über verschiedenste Medien (Text, Audio, Bild) und Kunstformen (v.a. Film und Illustration) sowie die Architektur selbst zum Ausdruck gebracht. Es sind nicht mehr nur Wohn- oder Verwaltungskomplexe, Parks oder öffentliche Plätze. Sie werden Bühnen für einen bestimmten Lebensstil. Diese gezielte 'Inszenierung' jener Freilichtbühnen möchte ich im Folgenden genauer untersuchen. Ferner möchte ich mich mit der Frage auseinandersetzten, ob in unserer globalen heterogenen Welt überhaupt noch eine klare Grenze zwischen Realität und Fiktion, sprich Inszenierung, erkennbar ist. Denn wenn sich diese Grenze aufzulösen beginnt, ist es höchste Zeit, dass auch die Szenografie an dem runden Tisch aus Experten, die zukünftige Städte planen, Einzug findet.