Musiktherapie etabliert sich zunehmend als praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin zur
Unterstützung und Förderung von frühgeborenen und kranken neugeborenen Kindern in
neonatologischen Intensivpflegestationen (NICUs). Musiktherapie ist jedoch nur eines
von vielen Elementen im auditiven Lebensraum von frühgeborenen Kindern, und deren
Verfügbarkeit beschränkt sich fast ausschliesslich auf reguläre Arbeitszeiten.
Die vorliegende praxisnahe, quantitative Untersuchung ermittelt zunächst den Stand der
musiktherapeutischen Versorgung in den NICUs aller 29 Perinatalzentren der Schweiz.
Anschliessend fokussiert sie sich auf die Prävalenz und Anwendungspraxis von Audio-
Abspielgeräten, sogenannte «Einschlafhilfen». In direktem Zusammenhang damit
werden solche Geräte untersucht und deren qualitative Eignung in Bezug auf die
auditiven Bedürfnisse frühgeborener Kinder wird hinterfragt.
Schliesslich wird reflektiert, inwiefern die Musiktherapie den Bedarf an soundbezogener
Unterstützung ausserhalb ihrer herkömmlichen klinischen Präsenzzeit potenziell
adressieren und kuratieren könnte. Exploriert wird ein transdisziplinärer Ansatz, in
welchem Musiktherapie frühgeborenen Kindern mittels Mustererkennung und dem
Einsatz geeigneter Technologien gleichberechtigt und bedürfnisorientiert zur Verfügung
stehen könnte.