Im vorliegenden Essay beschäftige ich mich mit Klassismus und den sich daraus abgeleiteten Transformationsformen auf der Objektebene und der Beziehungsebene, oder wie Philip Ursprung und Paola De Martin, die beiden Kunsthistoriker:innen, ihr Symposium im März 2019 im Cabaret Voltaire nannten: mit der «Ästhetik der Anpassung». Mein Blick richtet sich auf sozioökonomisch bedingte Transformationsobjekte und Räume im Arbeitermilieu Zentraleuropas ab Anfang der 80er Jahre bis heute. Der vorliegende Essay ist als Reflexion zu lesen und nicht über jeden Zweifel erhaben, auch nicht frei von Sozialromantik und Reproduktion. Naivität und Suche sind die Förderbänder dieses Textes. Die flüssige Art des Schreibens, die écriture fluide, ist die gewählte Form, um meinen Gedanken und meiner Sprache Raum zu geben. Und wie Kim de l‘Horizon über das Schreiben am Blutbuch anmerkt: «Es geht darum, Kontrolle abzugeben...». Diese Arbeit erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch,
denn die Objektivität im Zusammenhang mit Klassismus ist Stand 2022 nicht per se gegeben. Es ist eine Ansammlung von Erfahrungssplittern, die Participant Observations, die ich als Methode einsetze. Gemeinsam mit meinem Erinnerungs- und Körperarchiv bilden sie das empirische Material und die Grundlage.