Die Digitalisierung schreitet fort und hat bereits Einzug in die theaterpädagogische Praxis erhalten. Insbesondere während des Lock-Downs in der Coronakrise waren viele Theaterschaffende gezwungen, spontan ihre Vorhaben umzugestalten und in Settings ohne physische Co-Präsenz zu übertragen.
Trotz dieser Widrigkeiten haben meine Erfahrung und die vieler anderer Theaterschaffenden gezeigt, dass sich theaterpädagogische Vorhaben grundsätzlich in andere Medien übertragen lassen.
Und nun habe ich in meinem eigenen Probenprozess das erste Mal während meiner theaterpädagogischen Praxis diese Erfahrung gemisst. Das Ausbleiben war frustrierend und hat bei mir als Leitende primär zu einem defizitären Blick auf die non-physischen Bedingungen der Probesituation geführt.
Umso überzeugter war ich danach, dass diese Erfahrung essenziell für den gemeinsamen Probeprozess ist; für einen Probeprozess, an dem die Spieler*innen als Individuen und als Gruppe in einem Maße teilhaben, dass ihre Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse entscheidend für die Richtung und den Verlauf der Suchbewegung des Probeprozesses sind.