Die Schöllenenschlucht mit ihrer spektakulären Teufelsbrücke und der rauen alpinen Landschaft, gilt als Zentrum von bekannten und kräftigen Mythen. Die Mythen stellen einen räumlichen Bezug zu historisch gewachsenen Landschaftsbildern der Alpen her, die als Sinnbilder für Beständigkeit, Wehrhaftigkeit, nationale Identität, Dynamik, technischen Fortschritt und Handel stehen. Die Schlucht ist ausserdem der Eingang in die sagenumwobene Gotthardregion.
In der Masterthesis erarbeitet Christian Imhof ein Konzept für einen temporären Kunst- und Kulturweg. Entlang des begehbaren alten Säumerwegs werden zehn ausgewählte Werke von zeitgenössischen Schweizer Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, welche die Sichtweisen auf die alpine Landschaft und die damit verbundenen Mythen auf je eigene Art hinterfragen, demontieren oder aktualisieren.
Die Kunstwerke werden als vermittelnde Instanzen verstanden, welche die Betrachter:innen dabei unterstützen sollen, idealisierende und pauschalisierende Wahrnehmungsmuster auf die Alpen zu erkennen und zu hinterfragen. Ähnlich wie die Teufelsbrücke, die einst als ein Verbindungsglied zwischen Kulturen galt, soll der Kunst- und Kulturweg eine Brücke zum gegenwärtigen Alpendiskurs schlagen.