In der Komposition abide within plenitude geht es um das instabile Verhältnis zwischen Klarheit und Mehrdeutigkeit. Meine Faszination für das Unbegründete, das Zweideutige und für Schwellenzustände führen stets dazu, dass meine Arbei- ten Experimente sind, bei denen mehr Fragen auftauchen als Lösungen. Mit welchen Parametern können neue Sinneserfahrungen angeregt werden? Woher weiss das Publikum, ob es Zeuge oder unfreiwilliges Subjekt dessen ist, was im Konzertsaal, in der Galerie oder im Kino geschieht? Die vielen Möglichkeiten, die diesem Experiment anhaften, zeigen sich darin, dass ich mich auf keine endgültige Antwort festlegen möchte.
In diesem Experiment wird der Punkt betrachtet, an dem das Optische und das Akustische kaum mehr unterschieden werden können, wo farbiges Licht sonore Resonanzen bildet oder filigrane Geräusche sich in langsam pulsierende Strahlen verwandeln. Dieses Stück vergrössert die Sinneserfahrung für einen kurzen Moment. Es lässt einen ruhigen und milden audiovisuellen Raum entstehen, in dem die verschiedenen Geschmacksstoffe nicht mehr im Widerspruch zueinander stehen, sondern in der Fülle verweilen – «abide within plenitude».