Das Forschungsprojekt Analog/Digital hatte zum Ziel, die Auswirkungen von analogen und digitalen Aufnahmeverfahren bei der Rezeption eines Spielfilms detailliert und methodisch fundiert zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden zunächst drei kurze narrative Filme, die jeweils einem klar definierten Genre zugeordnet waren, parallel mit digitalen und analogen Kameras gedreht. So entstanden pro Film zwei Varianten, die sich nur in Bezug auf das Aufnahmeverfahren unterscheiden. In der Postproduktion wurde zusätzlich eine weitere Variante erstellt, bei welcher der digitale Film so stark wie möglich an den analogen Look angeglichen wurde. Anschliessend wurde in zwei Experimenten die Wirkung der unterschiedlichen Filme auf Testzuschauer verglichen. Im Fokus der Untersuchung stand die Frage, inwiefern der Unterschied überhaupt wahrgenommen wird, ob sich die spezifischen Eigenschaften des analogen Bildes bei den Rezipienten in einem veränderten Erleben der Filme niederschlägt und in welchem Umfang sich eine vergleichbare Wirkung allenfalls durch Nachbearbeitung des digitalen Films erreichen lässt.