Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Tradition der Burrneshas in Albanien und arbeitet im Abgleich mit dem Roman auch dessen Potential für die Bühne heraus. Hierbei entsteht folglich das Grobkonzept für ein eigenes, auf dem Roman basierendes Stück. Die Arbeit ist aufgrund dessen in drei thematische Teile unterteilt. Zu Beginn wird Elvira Dones und ihr Verhältnis zu Albanien vorgestellt, darauf folgt eine Zusammenfassung des Romans, in der auch Erzählstruktur und Zeitlichkeit aufgezeigt wird. Im Teil 1 wird auf die Tradition der Burrneshas eingegangen. Dabei wird erörtert, wie und von wem der Brauch ausgeführt wird und wovon er klar abgegrenzt werden muss. In diesem Teil wird die Tradition auch geschichtlich und geografisch verortet, da dies mit dem Wie und Warum verknüpft ist. Weiter geht die Arbeit der Frage nach dem Konstrukt des binären Geschlechtersystems, welches der Tradition und der allgemeinen nordalbanischen Gesellschaft zugrunde liegt, nach. Der erste Teil endet mit der Frage, wie es heute um diese Tradition steht. Gibt es noch Burrneshas? Wird die Tradition tatsächlich noch praktiziert oder handelt es sich um ein Phänomen vergangener Zeiten?
Heute bin ich selbst Theaterpädagogin. In meiner praktischen Arbeit begegnet mir immer
wieder die Frage, wie ich mit Momenten politischer Stimmbildung umgehen möchte und eng
verbunden damit, wie ich meine Rolle im politischen Bildungsprozess der Teilnehmenden
definiere.
So teilten zum Beispiel in meinem Abschlussprojekt Teilnehmende in der Diskussion um
feministische Vaterschaft Haltungen, die ich persönlich nicht teilte. Jedes Mal überlegte ich
mir wieder aufs Neue: Liegt es in meiner Verantwortung zu widersprechen? Zu
kontextualisieren? Ist es wichtig, dass die Teilnehmenden immer wissen, wofür ich einstehe?
Oder ist es vertretbar unterschiedlichen Haltungen ohne Wertung eine Plattform zu geben?
Ist es ausreichend Fragen zu stellen und zuzuhören? Wollen die Teilnehmenden hier
politisch gebildet werden, oder ist Theater eben genau der Raum, indem Inhalte nicht in gut
und schlecht eingeteilt werden? Steht es mir zu davon auszugehen, ich könnte andere
politisch bilden? Diese Überlegungen tauchen in jedem meiner Projekte in der einen oder
anderen Form auf.
Wie politische
Stimmbildung begleitet werden kann oder möchte ist immer angebunden an die eigene
politische Stimme und an die Person dahinter. Dieser Prozess wird also auch eine Suche
nach meiner eigenen Haltung als Theaterpädagogin sein. Ich werde in dieser Arbeit
zwischen der übergeordneten und der persönlichen Frage Verbindungen spannen und mal
auf den einen, mal auf den anderen Aspekt stärker eingehen.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich ausgehend von der Frage nach dem Umgang mit der Gewalt in unseren Geschichten mit der Überschreibung HUND UND TRÄGHEIT – ein palimpsest. Ein Palimpsest ist ein Schriftstück, von dem der ursprüngliche Text abgeschabt oder abgewaschen wurde, wobei jedoch in der Regel Spuren der älteren Beschriftung erhalten bleiben. Es befindet sich damit zwischen dem Bild der Tabula rasa und dem des vollbeschriebenen Blattes. An dem Text habe ich in den Jahren 2016 bis 2023 geschrieben, beendet wurde das Theaterstück im Rahmen des Dramenprozessors.
Die Arbeit versucht, den ambigen, mäandernden Bedeutungsverschiebungen und -schichtungen zu folgen, die die Bewegung des Theatertexts prägen – in dem Wunsch, der Unabgeschlossenheit Rechnung zu tragen, mit der HUND UND TRÄGHEIT der Frage nach dem Umgang mit der Gewalt in unseren Geschichten begegnet. Es ist ein Durchwandern des Textes, ein Erkunden seiner Geografie, ein Kennenlernen seiner Bewohner:innen, ein Nachvollziehen seiner Formen.
Auf den vorliegenden Seiten werde ich mich mit der Performance, die im Rahmen des freien Projekts im Dramaturgiestudium entwickelt und aufgeführt worden ist, beschäftigen. Genauer werde ich die Aufführung, die am 17. April 2023 stattgefunden hat, als solches beschreiben und untersuchen. Die Performance war als Showing angesagt, als offene Probe, als Momentaufnahme innerhalb eines nicht abgeschlossenen Prozesses.
In einem ersten Schritt werde ich die einzelnen Komponenten von ‘Ausflug’ beschreiben, das Setting, also die räumliche Ausgangslage sowie die unterschiedlichen Materialien und eingesetzten Mittel. In einem zweiten Teil werde ich die Mechanismen der Interaktion zwischen den einzelnen Komponenten nachzeichnen. Ich werde zu beschreiben versuchen, welchen Geschehnissen und Vorgängen eine Publikumsgruppe von etwa einem Dutzend Menschen während der ungefähr vierzig Minuten ‘Ausflug’ im sogenannten Fitnessraum der Gessnerallee beiwohnen konnte.
Durch das Hinzuziehen einiger theoretischer Literatur werde ich mich zudem den Potenzialitäten dieses ‘Ausflugs’ widmen, um die Anlage der Performance weiterdenken und die darin enthaltenen gedanklichen Fäden weiterzuspinnen.
In der vorliegenden Bachelorthesis möchte ich mich eingehend mit den inhaltlichen Erzählmitteln des Films "Portrait de la jeune fille en feu" beschäftigen. Anhand dessen möchte ich aufzeigen, inwiefern die bestehenden Machtstrukturen des Male Gazes herausgefordert, unterwandert und unterbrochen werden können.
Zunächst gebe ich eine Einführung zu Laura Mulveys Essay «Visual Pleasure and Narrative Cinema», um dann auf die Definition des Female Gaze einzugehen. Ich stelle die Regisseurin, ihr Werk und die darin wiederkehrenden Leitgedanken und Erzählweisen vor, bevor ich mich einer ausführlichen Analyse des genannten Films widme. Dabei konzentriere ich mich anhand einiger Beispielszenen vor allem auf ein inhaltliches Motiv - die Entstehung eines Gemäldes - und auf die Inszenierung von Blicken. Welches politische Potenzial steckt in der Unterbrechung gängiger Repräsentationsmuster? Welche Sehgewohnheiten und Erwartungshaltungen reproduzieren das patriarchale Machtgefälle im Film und mit welchen Mitteln lassen sich diese Kategorien manipulieren?
Inwiefern lässt sich eine homogen polyphone Kompositionstechnik anhand einer Notation als Grundlage für die kollektive Entwicklung eines Sprechchors nutzen?
Allem voran steht die Lust am kollektiven Entwickeln und die Suche nach geeigneter Methodik für neue Arbeitsweisen, die meine Interessengebiete Theater und Musik auf der Bühne verbinden. Mein Interesse an interdisziplinären Ansätzen haben biografischen Ursprung. Nach meinem Abitur studierte ich zunächst Musik und Germanistik an der HfMT und Universität Köln. Erst danach habe ich mich für das Fach Theaterregie entschieden. Dabei interessiert mich das Medium Theater nicht zuletzt, weil es eine interdisziplinäre Kunstform sein kann, in der ich sehr frei mit Material umgehen kann, anders als meiner Erfahrung nach z.B. in der klassischen Musik.
In diesem Sinne widmet sich diese Arbeit thematisch der Idee des „Composed Theatre“. Im Zentrum dieser Arbeit steht eine spezifische Kompositionstechnik aus der Musik, die auf der Idee der Gleichwertigkeit von verschiedenen Stimmen beruht. Mich interessiert dabei sowohl der ästhetische Output der Kompositionstechnik übertragen ins Theater, als auch die Kompositionstechnik als Grundlage eines kollektiven Prozesses. Die relativ komplexe Leitfrage dieser Arbeit lautet dabei:
Inwiefern lässt sich eine homogen polyphone Kompositionstechnik anhand einer Notation als Grundlage für die kollektive Entwicklung eines Sprechchors nutzen?
Das Foyer des Theater Basel erklärt sich selbst seit seiner Eröffnung im Jahre 2021 als öffentlich zugänglicher Raum für alle, als Foyer Public. Es lädt ein, sich während der Öffnungszeiten dort aufzuhalten, um zu arbeiten, an Workshops sowie an Events teilzunehmen oder lediglich zu verweilen. Was macht diesen Raum aus, der in der Architektur eines Theatergebäudes so viel Platz einnimmt, für die theaterbesuchende Person dabei aber fast nebensächlich erscheint? Was ist der Zweck eines Foyers und inwiefern unterscheiden sich konzeptionelle Überlegungen in Entwurf und Bauplanung vielleicht von der tatsächlichen Nutzung des Raumes? Was für (un)genutzte Potentialitäten liegen diesem Raum inne, der eine Art Verbindung zwischen dem Außen des Theaters und dem Aufführungsraum bildet? Welche Auffassungen und Verständnisse existieren und welche neuen können entwickelt werden? Ziel dieser Arbeit ist es, auf der Spur dieser Fragen sowie durch die Analyse des Foyer Publics Potenziale zu finden und Thesen zu entwickeln, welche sich als Grundlage für die Öffnung von Foyers und somit auch für die Öffnung ihrer jeweiligen Institutionen aussprechen.
Inszenatorische Möglichkeiten der Selbstermächtigung am Beispiel des Theaterstücks „Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)“ und der auf dem Stück basierenden Bachelorperformance „Wie ich den Engel im Haus mit einem Bus überfuhr“
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Ansätze um den Begriff Empowerment (wörtlich übersetzt: Selbstermächtigung) zu definieren, aber ihnen liegt ein Kern zugrunde, es ist der Prozess von einer Stärkung der Autonomie und Selbstbestimmtheit. Für marginalisierte Gruppen kann Selbstermächtigung eine transformative Kraft sein, die ihnen hilft, gegen Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Unterdrückung anzukämpfen. Es ermöglicht ihnen, ihre eigene Stimme zu finden, ihre Bedürfnisse und Anliegen zu artikulieren und aktiv an Veränderungsprozessen teilzunehmen. Welche Bedeutung hat Selbstermächtigung im Theater?
1. Wie kann Selbstermächtigung innerhalb eines gewaltreproduzierenden Textes, wie "Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)", performt werden?
2. Welche inszenatorischen Strategien werden in "Wie ich den Engel im Haus mit meinem Bus überfuhr" eingesetzt, um die Selbstermächtigung der Figur darzustellen? Dabei liegt der Fokus auf den theatralen Elementen, die den Darsteller*innen Möglichkeiten bieten, sich und ihre Figur zu ermächtigen, aber auch Impulse zur Selbstermächtigung für das Publikum zu schaffen.
Warum Sprachlosigkeit untersuchen? In einer Welt, in der sich Diskurse mit rasanter Geschwindigkeit erhitzen, oft noch bevor tatsächlich Argumente ausgetauscht wurden, in der zunehmend wieder die Lauten gewinnen vor den Wohlüberlegten und auch die Darstellenden Künste sich mehr und mehr überbieten wollen, scheint es mir notwendig, sich mit einer gegenteiligen Praxis auseinanderzusetzen und sie auch theoretisch aufzustellen und zu beleuchten: die Sprachlosigkeit.
In der vorliegenden Arbeit sollen Performativitäten der Sprachlosigkeit im Kontext des Theaters oder der Performance auf einer Bühne untersucht werden. Das Forschungsinteresse entsteht dabei aus meiner eigenen performativen Arbeit auf der Bühne, aus meiner schreibenden Tätigkeit in der Dramatik und der langjährigen Arbeit als Zuschauer:in von Theater und Performance. Die zugrundeliegende Frage dabei soll lauten, was sich über die Verwendung von Sprachlosigkeit und das Nicht-Sprechen verkörpern und erzählen lässt, was sich über das (Aus-)Sprechen nicht gleichwertig erzählen ließe. Warum Sprachlosigkeiten nicht nur zulassen, sondern auch progressiv auf eine Bühne oder in performative Räume bringen?
KI ist ein Thema, das uns Menschen bereits heute in unserem Alltag umgibt, beeinflusst und zunehmend auch in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gelangt. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 stieg das Interesse für derartige Technologien sprunghaft an – auch in der Kunst: Allein in den drei Monaten nach Veröffentlichung des Tools war ich selbst bereits zwei Mal mit ChatGPT im Theater konfrontiert (einmal als Spielerin im Probenprozess, einmal als Zuschauerin), und auch in meinem Alltag experimentierte ich immer wieder mit der Anwendung. Dieses erste Interesse wollte ich also in meiner Bachelorarbeit weiterverfolgen, und die KI im künstlerischen Prozess nutzen.
Meine ursprüngliche Fragestellung lautete: Inwieweit kann die KI ChatGPT in der Gestaltung einer Performance unterstützend bzw. sogar koproduktiv wirken?
Im Verlauf meiner Arbeit ergaben sich jedoch einige Schwierigkeiten, aufgrund derer ich mein ursprüngliches Konzept überarbeiten musste. Die Details dazu sind – weil sie die dann erneuerten Fragestellungen und folgenden thematischen Auseinandersetzungen mitbedingten – ein wichtiger Teil dieser Arbeit. Auch, weil der Aspekt des Scheiterns sich stark in meine künstlerische Performance eingeschrieben hat, und ich persönlich es wichtig finde, auch Misserfolgen und Frustrationen Platz zu geben.
In weiterer Folge beschäftigte ich mich schließlich mit den aktualisierten Fragestellungen: Was bedeutet KI für die Kunst? Was bedeutet KI für die Menschheit? Diese hatten sich aus meiner Beschäftigung mit der ursprünglichen Fragestellung ergeben und alle drei Fragestellungen hatten Einfluss auf die Entwicklung meiner Bachelorperformance.
Welcome to a journey of self-reflection and exploration, where the power of storytelling and the confrontation of the unknown intertwine. In this paper we delve into the intricate workings of the human mind and its remarkable ability to shape our perception of reality. We will navigate through the realms of cognition, social constructs, trauma, and the transformative potential of rewriting our own narratives.
Reality, as we perceive it, emerges from the complex interplay between our sensory experiences and the constructions based on our memories. The human brain serves as the architect, piecing together fragments of information to create a coherent understanding of the world. We assign meaning to patterns and develop a sense of self, constructing a narrative that guides our interactions and shapes our identities.
But what happens when the stories we tell ourselves no longer serve us?
Was erzeugt das Spielen in der Entwicklung eines Kindes und was müsste die Theaterpädagogik für Schlüsse daraus ziehen?
In meiner Fragestellung machen sich folgende Felder erkennbar, die ich untersuchen möchte.
Ich möchte mit dieser Arbeit untersuchen, was das Spielen ist, was das Spielen ausmacht und in welcher Form es stattfindet. Gleichzeitig möchte ich aber auch diese Spiele und ihre Wirkung auf unsere Entwicklung und auf unsere Fähigkeiten durchleuchten. Inwieweit habe ich durch das Ausüben von einfachsten Spielen einen Mehrwert und inwieweit kann ich zu jeder Lebensphase meine Fähigkeiten stärken, meine Sinne schärfen und mich in einem gewissen Feld weiterentwickeln?
Der Fokus liegt bei meiner Thesis ganz deutlich auf dem Kind. In meiner Theaterarbeit habe ich beinahe die meisten Erfahrungen mit Kindern machen können. Ein weiterer Hintergedanke ist der, dass ein Kind eine schnellere Entwicklung durchlebt. Sie gelten auch als noch "unbearbeitet". Doch genau mit Spielen beispielsweise “bearbeitet” man die Kinder.