Im Zentrum des Projekts stand die Beteiligung der fünf ausgewählten Studierenden aus dem Master Fine Arts – Aleyna Günay, Yoo Ra Hong, Mathias Lüscher, Nicolae Zamsa und Selina Zürrer – an der fünften Ausgabe der Art Encounters Biennale vom 19. Mai bis 16. Juli 2023 in Timișoara.
Gemeinsam mit dem Kurator Adrian Notz und seinem Kuratoriumsteam – Cristina Bută, Monica Dănilă, Edith Lazar, Ann Mbuti, Cristina Stoenescu und Georgia Țidorescu – wurde die Entstehung und der Verlauf der Biennale begleitet (u. a. in Form von Gesprächen und unter (remote) Beteiligung am Programm). Mitte Juli fand dann die Exkursion nach Timișoara statt, die den Studierenden den Kontakt vor Ort mit Künstler:innen ermöglichte, sowie die Umsetzung einer eigenen Arbeit im Rahmen der Abschlussveranstaltung (begleitet durch das Kuratorium und im Austausch mit lokalen Künstler:innen). In der Faculty of Arts and Design Timișoara konnten die Studierenden, dank der Unterstützung des Dekans der Schule, Camil Mihăescu, eine Ausstellung gestalten und in einer öffentlichen Präsentation ihre Arbeiten vorstellen.
Wieder in Zürich fand rückblickend ein Gespräch statt, um die vor Ort gesammelten Erfahrungen und Herausforderungen zu thematisieren. Zentral für das Projekt war die Stärkung von Trans- und Multikulturalität, welche bereits intrinsische Merkmale der Art Encounters Biennale sind. Im Kontext der Biennale und ihrer Lage in Osteuropa hat das Projekt zudem dazu beitragen, die eigenen Differenzwahrnehmung zu reflektieren.
Instant City Reloaded is a project shared by the Zurich University of the Arts (ZHdK) and today’s incarnation of Cabaret Voltaire, the birthplace of Dada in Zurich, in collaboration with Central Saint Martins. It is adapted from a concept by Archigram, the experimental architecture group from London active in the 1960s and 1970s, sought to bring together in art disparate parts of society by means of provisional performance spaces. A large delegation from Zurich will infiltrate London with their inflatable “Dada tent” for three days. Reconvening on the fourth day at the Central Saint Martins at King’s Cross, they will conduct an orgiastic 12-hour event-marathon where artists, lecturers, poets and performers from all over the world will trade metaphorical as well as physical blows inside a very real boxing ring.The event-marathon forms tribute to the proto-Dadaist, pugilist and poet Arthur Cravan. He was the self-proclaimed nephew of Oscar Wilde and he believed passionately that art was not just a matter of the mind, but also of heart and guts.(Source: http://www.zurichmeetslondon.org/events/instant-ci…)
Dada New York III: The Metaphysics of Sitting
01.03.2012 — 27.05.2012 _______________________________________________________________________
Von und mit:
Aljoscha Thomas, Claude Gasser, Hugo Flow, Irma Novakovic, Jill Mattes, Jane Erdmanski, Joëlle Lehmann, Judith Balla, Isabella Krayer, Lina Ruske, Linda Armbruster, Marianne Mueller, Maya Wipf, Michèle Graf, Mistophell, Paola Caputo, Philip Leutert, Selina Grüter, Sofia Bempeza, Thomas Müllenbach und Valéry Voeten. _______________________________________________________________________Wir laden Sie zur Vernissage am 01.03.2012 um 18 Uhr im Cabaret Voltaire ein!_______________________________________________________________________Begrüssung durch: Thomas Müllenbach, Künstler und Dozent der Bildenden Kunst und Adrian Notz, Co-Direktor Cabaret Voltaire_______________________________________________________________________Performance: VENUS OHNE PELZ von Irma Novakovic_______________________________________________________________________Im Cabaret Voltaire befinden wir uns in einem Jahr von Dada New York. Nachdem mit der Ausstellung „Dada New York I: Preparation for a Miracle“ die ganze Bandbreite von Dada New York aufgezeigt und untersucht wurde und mit „Dada New York II: The Revolution to Smash Global Capitalism“ die Zukunft der Kunst, wie sie Picabia und Duchamp vor gut 100 Jahren in New York prophezeiten, präsentiert worden ist, widmen wir uns nun mit der Ausstellung „Dada New York III: The Metaphysics of Sitting“ einer Facette von Dada New York, die der grossen Innovation der Readymades und Maschinenzeichnungen ihren Grund gab. Nur Man Ray, der einzige gebürtige Amerikaner in der Dada New York Gruppe, wagte es in einem Interview eben diesen Grund zu benennen: Die Suche nach einer metaphysischen Dimension von Dingen.
Studierende der Bildenden Kunst, Fotografie, Medialen Künste und Theorie der ZHdK haben sich in einem Modul des Departements Kunst & Medien eingehend mit Dada New York auseinandergesetzt und sich dieser metaphysischen Dimension angenähert. Ähnlich wie Man Ray versuchten sie diese Dimension in alltäglichen Gegenständen zu finden.
Die angehenden Künstler, Fotografen und Vermittler haben sich sehr unbefangen mit der Metaphysik beschäftigt und diese um den Begriff des „Sitting“ erweitert. So entstehen Bezüge zu „Sitting“ im Sinne von Modellsitzen für ein Portrait, was ein Verbindung zur Fotografie und ihrer frühen Technik herstellt, bei der man sich gezwungen sah, lange Zeit still zu sitzen, um am Ende ein brauchbares Produkt zu erhalten. Damals war dieses Stillsitzen, um ein Bild von sich zu erhalten, ein magisches, um nicht zu sagen metaphysisches Erlebnis. Über die Fotografie besteht auch ein Bezug zu Alfred Stieglitz, der in New York Fotografie zu Kunst machte und damit auch das Bild der Dadaisten in New York stark prägte. Weiter kann „Sitting“ auch auf eine Setzung hinweisen, etwas, das man setzt, aber auch etwas, das sich setzt, wie z.B. das Bild in der frühen Fototechnik. Eine Setzung ist immer auch eine Behauptung, so wie Dada. Dada ist eine Behauptung. Eine Setzung. Und damit auch eine Wagnis, ein Exponieren. Natürlich verweist „Sitting“ auch auf das französische „Séance“, welches wir vor allem für spiritistisch mediale Sitzungen benutzen, die in einzelnen Arbeiten, aber vor allem in der Para-Dada Veranstaltungsreihe, auftaucht.
Oder ganz einfach: Es ist doch sehr bemerkenswert, dass sich eine Gruppe von 23 sehr individuellen, jungen Künstlern und Vermittlern mit Dada beschäftigt und sich dabei der Metaphysik von Alltagsdingen widmet und nicht der Verführung des Klischée der Provokation und der Groteske verfällt, wie es bei Dada oft der Fall ist. Man könnte gar so weit gehen und darin einen Trend sehen, der auf eine Zukunft nicht nur der Kunst, sondern der Menschheit verweist.
Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit von Cabaret Voltaire und ZHDK BA MEDIEN & KUNST.
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