Das Hörspiel geht von einer Fussnote des Romans «Mrs Dalloway» von Virginia Woolf (13. Auflage des Fischer Verlags, September 2004, Frankfurt am Main) aus. Diese besagt, dass jene Exemplare, welche nicht von Virginia Woolf selbst verlegt worden sind, an einer Stelle, die als fehlerhaft galt, geändert worden sind.
Die Weiterverarbeitung dieser Fussnote entwirft Maria-Cecilia Quadri als intertextuelle Praxis. Dabei entsteht eine mehrstimmige Autorschaft, welche Fragen nach geistigem Eigentum stellt und Distribution als Aneignungsform bespielt.
„Es waren grandiose fünf Stunden“
sagt Doma
„Es war einerseits das Live-Erlebnis“
sagt Carmen
„Du sitzt vor dem Computer und weisst nicht
was als Nächstes passiert
weil irgendwo
Kids vor dem Computer sitzen
und sich überlegen
wie sie in das Geschehen
eingreifen können“
sagt Doma
„Anderseits“ sagt Carmen
„waren die Taxis
die Limousinen
die auf Assange warteten
der zwar soeben Asyl erhalten hatte
aber keinen Schritt
vor die Botschaft machen durfte
auch ein politischer Kommentar
Taxis vorbeischicken
live auf allen Kanälen
ist zudem ein sehr persönlicher Eingriff
mitten in ein geopolitisches Ereignis
plötzlich fühlten wir alle
die auf 4Chan herumhingen
und den Weg
von der Pizza-Bestellung
zum Auftauchen der Pizza-Kuriere
verfolgt hatten
als hätten wir gemeinsam
der abstrakten Geopolitik
unsere persönliche Geschichte
entgegengestellt“1
Aus diesem beschriebenen Live-Erlebnis entstand die Idee für die Arbeit „Delivery for
Mr. Assange“ der !Mediengruppe Bitnik, welches das Feld eröffnet, auf dem ich mich in
der folgenden Arbeit bewegen möchte.