Die kombinierte Sound-Licht Installation besteht aus einem Beamer, 20 zentral und vertikal angeordneten Fäden und 8 an der Decke angebrachten Aktivlautsprechern. Animierte Punkte und Linien, die auf die Fäden projiziert werden, visualisieren die Dynamik des Wasserkreislaufs zweier Bäume, deren Daten während 24 Stunden erhoben und für die Installation auf 12 Minuten komprimiert wurden. Eine auf denselben Daten basierende Soundkomposition umhüllt die BesucherInnen.
Diese Lichtinstallation ist im Rahmen einer Kooperation mit dem Artists-in-labs Programm der ZHdK und dem Farb-Licht-Zentrum entstanden. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie mit Hilfe von Licht abstrakte wissenschaftliche oder andere Daten in einem räumlichen Kontext so visualisiert werden können, dass sie sinnlich erfahrbar und nachvollziehbar werden.
Ausgangspunkt bildeten Messdaten, die von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) auf verschiedenen Versuchsflächen zum Wasserkreislauf von Bäumen erhoben wurden. Christina Della Giustina als frühere Teilnehmerin des artists-in-labs Programms entwickelte für diese Zusammenarbeit die Soundkomposition basierend auf diesen Daten, die wir gleichzeitig auch für die Entwicklung der Lichtinstallation verwendet haben.
Zur Visualisierung der Wasserbewegungen wurde eine auf ästhetische Kriterien basierende visuelle Formensprache entwickelt. Bewegungsgeschwindigkeit, Längenausmass und totale Lichtmenge der projizierten Punkte und Linien wurden mit den Messdaten durch mathematische Umrechnungen gekoppelt. Die durch Programmierung entstandenen Ergebnisse wurden anschliessend nach visuellen Kriterien ausgewählt.
Dabei können die ursprünglichen Rohdaten im Gegensatz zu einer graphischen Darstellung nicht mehr exakt hergeleitet werden. Jedoch führt die künstlerisch-ästhetische Interpretation und Transformation der Messdaten zu einer ganz neuen Qualität des Erlebens von wissenschaftlichen Vorgängen mit der Einladung zur Reflexion der oft abstrakten Sachverhalte.
Es eröffnet sich ein alternativer, sinnlicher Eindruck und Zugang, der nicht nur die Kunst befördert, sondern auch für die Wissenschaft selber ein grosses Potential bietet.