Ipragaz ist eine Unterregion in Batman, welche drei Stadtteile mit offiziellen Namen umfasst: Cudi, Petrol und Bayindir. Die Region ist nur eines der neuen Siedlungsgebiete, die im Zuge der schnellen und intensiven Binnenmigration aufgrund politischer Konflikte und des Industrialisierungsprozesses in den kurdischen Provinzen nach den 1960er-Jahren entstanden sind. Das wichtigste Merkmal dieser Viertel ist, dass sie für die Kurd:innen ein Übergangsgebiet für ihren Anpassungsprozess vom Landleben zum städtischen Leben waren. Diese Viertel bestehen aus sehr preisgünstigen Wohneinheiten, die mit traditionellem Wissen und der Erfahrung von Familien und Bauarbeitern errichtet worden sind, ohne professionelle Kenntnisse in Architektur und Städtebau.
So haben die eingewanderten Familien ihre kulturellen Codes, ihre Konsumgewohnheiten und ihren täglichen Lebensstil in das städtische Gefüge dieser Regionen eingebracht. In den Siedlungen ist eine einzigartige Ästhetik entstanden; sie sind zu Orten des sozialen und urbanen Gedächtnisses geworden, an denen viele kulturelle Elemente aus verschiedenen Regionen zusammengekommen sind und sich vermischt haben. Wissenschaftliche und künstlerische Studien über diese Stadtteile sind daher von entscheidender Bedeutung für das richtige Verständnis der kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Werte in den heutigen kurdischen Gesellschaften. In diesem Zusammenhang untersucht das Projekt «Ipragaz, The Neighborhood Expands Inward» die einzigartige Ästhetik, die in diesem Viertel entstanden ist.
Ipragaz is a subregion in Batman that covers three neighbourhoods with official names: Cudi, Petrol, and Bayindir. The region is only one of the new settlement areas that emerged as a result of rapid, intense internal migration caused by political conflicts and the industrialization process in the Kurdish provinces after the 60s. These neighbourhoods are particularly important because they have been a transition area for the Kurds in their adaptation process from rural life to urban life. They consist of extremely low-budget housing units that were built based on the traditional knowledge and experience of families and construction workers, rather than with professional knowledge of architecture and urbanism.
Thus, immigrant families in effect transposed their cultural codes, consumption habits, and daily lifestyles to the urban fabric in these regions. This saw the emergence of a unique aesthetic in these settlements, which turned into places of social and urban memory where many cultural elements from different regions were gathered and blended. Therefore, academic and artistic studies on such neighbourhoods will play a crucial role in correctly understanding the cultural, social, economic, and political values seen in today’s Kurdish societies. In this context, the project “Ipragaz, A Neighbourhood Expands Inward” investigates the unique aesthetics that emerged in this neighbourhood.