Im Zentrum der Masterthesis von Anna Laura Klucker steht die Auseinandersetzung mit Blumen und Vorannahmen, mit denen wir Menschen Blumen aufgrund von spezifischem und kulturell geprägtem Vorwissen begegnen.
Die Autorin versucht diesen Vorannahmen schreibend entgegenzuwirken, indem sie sich mittels einer interdisziplinären Recherchearbeit und über naturwissenschaftliche Quellen einen Perspektivenwechsel erarbeitet. Dieses Vorgehen hat das Anliegen sich von der «Blume» als bildliches Sujet und so von v.a. in der Kunst gängigen kulturell geprägten Bezugsweisen zu Blumen zu lösen. Die Autorin verfolgt dabei vielmehr den Anspruch, Blumen, wie auch die Menschen, als Akteurinnen in Ökosystemen anzuerkennen und zu fragen wie Blumen u.a. (re-)agieren, wahrnehmen, oder kommunizieren.
Es stellt sich weiterführend die Frage, welche Zugänge sich eignen, um diesem Anspruch auch auf künstlerischer Ebene gerecht zu werden und vielmehr MIT als über Blumen zu arbeiten?
Aus Erprobungen – abgeleitet aus Ansätzen wie beispielsweise Lucius Burckhardts Spaziergangswissenschaft oder Pauline Oliveros «Deep Listening»-Strategien entstanden visuelle und audiovisuelle Annäherungsversuche. Eine filmische Auseinandersetzung, geprägt von variierender Zeitwahrnehmung, Bewegung, Dynamik, Sounds und Farben sowie auf-faltbare, plakatartige Bild-/Text-Räume sollen einen Einblick in diese Begegnungsversuche im Rahmen der Masterthesis vermitteln und damit auf Möglichkeiten für Begegnungen mit Blumen verweisen. Könnten Betrachter:innen so dazu anregt werden ihr «Bild» von Blumen zu befragen?