Der Ausgangspunkt von “The voice from a silent body” ist eine schlichte Faszination für die Gebärdensprache. Diese lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen: Aus choreografischer Perspektive zeigt die Gebärdensprache auf, wie durch Strukturierung von abstrakter Bewegung Bedeutung entstehen kann. Die vierdimensionale Erscheinung der Gebärdensprache wiederum setzt für die Lesbarkeit und Produktion der Sprache Differenzierungen von simultanen, feinmotorischen Mechanismen voraus. Als Drittes rückt in der Anwendung der Gebärdensprache die direkte Kommunikation in den Vordergrund. Um sich diesen drei Perspektiven anzunähern, wird in der Arbeit die Gebärdensprache aus zwei unterschiedlichen Perspektiven untersucht, derjenigen der Sprachwissenschaftler/innen und derjenigen der Anwender/innen. Ein direkter Kontakt mit Vertretern der beiden Perspektiven ermöglicht ein experimentelles Setting aus Versuchsanordnungen, die den Dialog in eine künstlerische Praxis überführen sollen. Textliche Beschreibungen und Abbildungen der Gebärdensprache lassen eine Wechselwirkung zwischen Bild, Sprache und Bewegung entstehen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Aufmerksamkeit durch eine ästhetisch-künstlerische Form auf die alltägliche Kommunikation zu lenken und Fragen an die Performativität von Sprache und die Lesbarkeit von Bewegung zu stellen.