Wir alle haben Familien, und die Beziehungen zur eigenen Familie ist oft nicht leicht. Die eigene Familie ist womöglich einer der prägendsten Kontexte. Und so sehr man an sich arbeitet und sich sträubt: Die eigene Familie wird man nicht los.
Meine Arbeit zeigt neun Skulpturen aus Marmor, Keramik und Metall, die in einem perzeptorischen Sinne symbolisiert werden. Ich setzte mich mit dieser Arbeit mit den Themen, Erinnerungen, Generationen, Identität, Abhängigkeit, Verletzung, Lasten und Liebe innerhalb meiner Kernfamilie auseinander. Die Skulpturen repräsentieren Familienmitglieder, die das Geflecht des komplexen emotionalen Systems «Familie» zeigen und den folgenden Fragen nachgehen: Welche Beziehungsdynamiken aus unserer Herkunftsfamilie beeinflussen unser heutiges Leben? Sind Kinder und Eltern aufeinander angewiesen? Und sind wir unseren Eltern etwas schuldig?
Aufbauend auf der Simulation einer Dating-Simulation (kurz: Dating Sim) gestaltete ich eine künstlerische Nachahmung eines Videospiels. Dabei habe ich verschiedene Taktiken und Methoden von Visual Novels und Dating Sims erforscht, sowie aktuelle Videospiel-Konventionen in einer installativen Videoarbeit untersucht. Ich habe zudem den Kontext von Games angeschaut, angefangen von einer Gaming Page auf der Plattform Steam, auf der das Spiel digital gekauft werden kann, zur Streamer*in, die das Spiel auf Twitch spielt, bis hin zur Gaming Messe, auf der Spiele vorgestellt werden.
Die Videoinstallation dokumentiert meine künstlerische Blockade und meine Reaktionen darauf. Im Videotagebuch zeige ich, wie ich mich auf meine Blockade einlasse und mich dem Zustand der Prokrastination hingebe. Dabei wurde der kreative Prozess aufgeschoben und andere Tätigkeiten priorisiert. Mit <i>I’m the problem</i>* gebe ich einen authentischen Einblick in meinen Alltag und teile meine Gedanken und Gefühle während dieses Prozesses. Es ist eine ehrliche Darstellung meiner persönlichen Erfahrung mit dieser Herausforderung.
Mein Ziel ist es, meine eigene Situation zu reflektieren und meine Blockade zu überwinden. Ich zeige auf, dass Blockaden und Prokrastination Teil des Prozesses sind und es normal ist, diese Herausforderungen zu erleben.
* Titel stammt aus den Lyrics von Taylor Swift, Anti-Hero, 2022
Mein Projekt findet seinen Ursprung in den Erzählungen meiner Mutter über ihr Leben in einem Land, das heute nicht mehr existiert. Die Geschichten von fünf Frauen, die in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gelebt und gearbeitet haben, bieten einen intimen Einblick in den Alltag, die Herausforderungen und die Triumphe, die diese Frauen in einer geschichtsträchtigen Ära erlebt haben. Durch ihre Erfahrungen möchte ich Lebensrealitäten von Frauen mit Fokus auf die Berufswelt und den Alltag in der DDR beleuchten.
Erlebe die Geschichte aus einer persönlichen Perspektive, während du den Stimmen der Frauen lauschst.
Linda und ihre Mutter fahren spontan in ihr Ferienhaus. Als Linda ein Streitgespräch zwischen ihrer Mutter Gina und dem Vater mithört, schwindet ihre Freude trotz Urlaub. Doch auch ein versöhnendes Gespräch zwischen Gina und Linda kann den Unmut der beiden nicht lindern. Linda begegnet beim Schlendern einer Katze, welche sie direkt beansprucht und im Wald an einen Baum bindet. Doch auch der Katze vergeht nach einer Zeit die Lust am Abenteuer. Zurück beim Haus setzt sich Linda zu ihrer Mutter an den Veranda-Tisch. Obschon sie miteinander sprechen, scheint die emotionale Distanz unüberwindbar.
Die neu entdeckten sprechenden Riesensalamander werden von den Menschen schon seit Jahren als niedere Arbeitskräfte und Versuchstiere ausgebeutet. Auf einem von Natur gesäumten Tagungsgelände findet der Molchkongress statt, auf dem sich Kongressteilnehmer:innen zur Beratung über die Nutzbarmachung der Tiere zusammengefunden haben. Der Kurzfilm ist eine freie Adaption von Karel Čapeks „Der Krieg mit den Molchen“.
"Brachlandpassagen" ist eine fünfkanalige Video- und Audio-Installation mit fünf Leinwänden, fünf Projektoren und fünf Lautsprechern und die Abschlussarbeit meines Masterstudiums. Hierfür habe ich Filme sortiert, editiert und arrangiert, Texte geschrieben und Sound Design und Musik angefertigt. Grundlage der Arbeit sind mehrere Super-8-Analogfilme, die ich in einem privaten Nachlass gefunden und digitalisiert und in einen neuen ästhetischen und semantischen rauminstallativen Kontext gesetzt habe. Die Arbeit versucht sich am Heraufbeschwören von Vergangenem und Erinnertem durch Inszenierung und befragt dabei die Formen dieser Inszenierungen, das Thema des Reisens - in seiner Ambivalenz - und denkt nach über Angst, Zeit und Tod. Dabei flechten sich mein persönlicher Bezug zu den gefundenen Filmen und die eigene Lebensgeschichte in die installative filmische Arbeit mit ein. Die Filmebene besteht aus Video-Containern (Sinneinheiten mit Videomaterial, das sich parallel auf fünf Leinwände verteilt) und leeren Zwischenbändern, die mit Untertiteln um Texte ergänzt wurden. Die Texte sind persönlicher, autobiographischer Natur und haben unterschiedliche Quellen, sie sind teilweise Erinnerungen oder der Versuch von Erinnerung. Die lineare Zeit des gefundenen Materials wird durch Umschnitt und paralleles Sichtbarmachen auf verschiedenen Kanälen aufgebrochen. Wiederholungen und Neukombinationen von Bild, Text und Ton verändern die Blickwinkel und ermöglichen dauernd neue Bezüge, die Arbeit, einer Maschine gleich (realisiert über einen Max-Patch), hat kein Anfang oder Ende, sie setzt sich - teils durch Zufallsprozesse - laufend neu zusammen, die Form der Arbeit nährt sich der Struktur von Erinnerung (als unvollständig, perspektivabhängig, inszeniert) an.
Die schriftliche Masterthesis hat als ihren zentralen Gegenstand das oben erwähnte praktische Masterprojekt. Sie beschreibt die Genese der Arbeit und ihre technische Funktionsweise und macht, ausgehend von Überlegungen zu Gestaltungskriterien von Film, Musik und Klang innerhalb dieser Arbeit, Ausflüge zu anderen Super-8-Arbeiten und in Theorien des Films und des Sound Designs. Es werden Überlegungen angestellt zu Formen von Narration, den als Zuschauer:in eingenommenen Perspektiven, Fragen nach der Struktur von Erinnerung und Identifikation, nach der Wirkungsweise von Immersion im Film sowie nach der Wahrnehmung von Bild und Klang in ihrem Wechselspiel und, allgemeiner, nach der Abbildung von Klang. Es werden verschiedene Quellen aus der Film- und Medientheorie und Theorien zu Wahrnehmung, Immersion und Ästhetik, Texte zum Amateurfilm, Texte zum Sound Design für Film sowie Texte zu historischen Formen experimentellen Films herangezogen. Es wird deutlicher, welche besondere offene Form und raumbezogene Ästhetik die Installation hat, die als Generator von Bedeutungen und Ambiguitäten und als mediales Suchbild hinsichtlich der möglichen Erzählungen, die sich aus ihren medialen Bestandteilen ergeben, verstanden werden kann.
METRIC (Modernizing European Higher Music Education through Improvisation) ist ein Kooperationsnetzwerk mehrerer führender europäischer Musikhochschulen und der AEC (European Association of Conservatoires) mit dem Ziel, die Modernisierung der Musikhochschulbildung durch intensive internationale Zusammenarbeit im Bereich der Improvisation zu fördern. Dieses Ziel basiert auf der Überzeugung der METRIC angeschlossenen Institutionen, dass die Improvisationsausbildung einen bemerkenswerten Einfluss auf die bestehenden Lehrpläne der Musikhochschulen haben kann. Durch einen kontinuierlichen Prozess der gegenseitigen Bereicherung will METRIC die Entwicklung und Verbesserung der Lehre, Aufführung und Forschung im Bereich der Improvisation unterstützen. Dabei kümmert es sich auch um Genres und Stile, die in der Improvisation weniger etabliert sind.
Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ist dem METRIC-Netzwerk im Jahr 2023 beigetreten und wird damit ihre Zusammenarbeit mit den 15 führenden Musikhochschulen, die ebenfalls dem Netzwerk angehören, intensivieren. Dies stellt eine hervorragende Möglichkeit für den Austausch von Studierenden und Mitarbeitenden dar, sei es über gemeinsame Module oder die METRIC-Intensivprogramme.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe «Improvisation» des Departements Musik der ZHdK, bestehend aus 23 Dozierenden, die sich auf verschiedene Aspekte der Improvisation spezialisiert haben, erachten die Teilnahme als grossen Mehrwert, um Ideen auszutauschen und verschiedene Ansätze zur Lehre und Praxis der Improvisation im europäischen Kontext zu erkunden. Durch die Teilnahme an METRIC wird eine fruchtbare Zusammenarbeit gefördert, Perspektiven erweitert und zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Improvisationsausbildung beigetragen.
Diplomprojekt Master Theater, Schauspiel von Jeele Johannsen
Ein Bewegungstheater nach Frank Wedekinds “Frühlingserwachen”
Zwischen drei Tischen und drei Stühlen erkunden drei Schauspielende die Herausforderungen des Erwachsenwerdens im Fluss dynamischer Choreografien, Akrobatik, Text und Musik.
Die zwei Autorinnen setzen sich in ihrem gemeinsamen Raumprojekt mit Fragen der künftigen Nutzung von Flächen eines grossen Schweizer Spitals vor dem Hintergrund von Sharing und Multifunktionalität auseinander. Sie denken das Veränderungsprojekt in der Komplexität von betrieblichen Prozessen umfassend und entwickeln zwei Vorschläge, wie die Nutzung eines Pikettzimmers flexibler gestaltet werden könnte. Darüber hinaus soll ein Systemwechsel initiiert und vollzogen werden, der mit einem zentralen Buchungssystem die Auslastung der Räume zusätzlich steigert. Mit zwei protypischen, unterschiedlich ausgeführten Zimmern berührt die Idee die Ebenen Konzeption, Weiterentwicklung im Prozess, Umsetzung, Wahl der Instrumente, der Reflexion wie Präsentation. Ziel ist die innovative und zukunftsweisende Flächennutzung und ein Verständnis dafür.
Ausgangslage dieses Konzepts ist der Wunsch der Autorin, die Parterrewohnung eines Mehrfamilienhauses im Immobilienbesitz für eine «breitere» Nutzung zu öffnen. Mit dem Ziel einer nachhaltigen Raumtransformation lotet die Autorin ein dreifache Nutzung ihres Hauses und Gartens aus: den mu:RAUM, ein Ort zur Miete für Anlässe durch Organisationen wie Teamevents, Workshops oder Coachings, zum Wohnen auf Zeit oder für Fotoshootings; mu:CONSULTING, eine Beratungsdienstleistung für Unternehmen mit Wunsch nach Raumtransformation; und mu:CONCEPT, ein B2B-Angebot für Konzeptarbeit, wenn z. B. Raum und Ziel da sind, aber Konzept oder Idee fehlen. Der Anspruch nach sozialem und/oder ökologischem Impact zieht sich ebenso durch diese drei Bereiche wie die beiden Aspekte «Verbundenheit» und «Offenheit für Andersartigkeit». Inzwischen belegen Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis, dass letztere als «Beziehungsermöglicher» eine wichtige Basis für innovative und transformative Prozesse legen.
Genossenschaftliches Leben bietet weit mehr als nur den passenden Raum zum Wohnen. Seit jeher sind Genossenschaften auch Keimzelle wohnreformerischer Ideen und sozialutopischer Vorstellungen. Eine Tradition, die wieder aufleben sollte! Wer in der ABZ wohnt, kann und sollte unter Berücksichtigung der persönlichen Ressourcen auch partizipieren und damit die Zukunft Wohnbaugenossenschaft formen. Ein entsprechendes Bottom-Up-Gefäss ist der ABZ-Dialog für Mitglieder, Bewohnende, Mitarbeitende und Vorstand der Wohnbaugenossenschaft ABZ: Der Anlass gibt Raum für zukunftsweisende Projekte und lebhafte Diskussionen rund um gesamtgenossenschaftliche Themen. Doch bislang repräsentiert das Publikum am ABZ-Dialog nicht die tatsächliche Vielfalt der Bewohner:innenschaft. Mittels der Videokampagne «Be Part!» weckt die Autorin die Aufmerksamkeit von jüngeren und diverseren Menschen und motiviert diese für die Teilnahme und Teilhabe am Anlass. Es ist ein Versuch, die Identifikation mit dem Anlass zu stärken und die bislang Abwesenden zu motivieren, sich stärker in die Belange der Genossenschaft einzumischen.