Der eine liegt im Finnischen Meerbusen und schützt die Stadt St. Petersburg vor Überschwemmungen, der andere liegt auf mehr als 2’000 Metern über Meer und dient der Energieversorgung der Stadt Zürich. Der eine ist 25 Kilometer lang, der andere 115 Meter hoch. Über den einen führt eine Autobahn, über den anderen ein Wanderweg.
Die Rede ist von zwei 2’500 Kilometer voneinander entfernt liegenden Staudämmen im russisch-finnischen und im schweizerisch-italienischen Grenzgebiet, die während einer kollaborativen Projektwoche mit Studierenden und Dozierenden des Art & Science Center der ITMO University St. Petersburg (https://en.itmo.ru) erkundet werden.
Als elementare Infrastrukturen der Energieversorgung und des Bevölkerungsschutzes gehören Dämme und Staumauern seit der Industrialisierung zum Landschaftsbild zahlreicher Regionen der Erde. Als monumentale Zeugen der Nutzbarmachung natürlicher Ressourcen und des menschlichen Bemühens, Naturgewalten unter Kontrolle zu bringen, stellen sie unsere Vorstellungen von «unberührter» Natur in Frage. Was war da, bevor die Dämme gebaut wurden? Von wem und mit welchen Interessen wurden sie geplant? Welche sozialen und politischen Konflikte entzündeten sich im Zuge ihrer Projektierung und Realisierung? Welche Geschichten ranken sich um sie? Welche ökologischen Auswirkungen haben sie auf den sie umgebenden Lebensraum? Was haben sich frühere Generationen von ihnen versprochen und welche (nachhaltigen) Zukünfte lassen sich mit ihnen denken?
Auf einer 5-tägigen Exkursion ins Bergell setzen sich die teilnehmenden der Projektwoche mittels künstlerischer, ethnographischer und/oder wissenschaftlicher Praktiken sowie im Austausch mit Expert:innen vor Ort, mit den sozialen, ästhetischen, symbolischen, technischen, historischen und ökologischen Eigenheiten rund um die Albigna-Staumauer auseinander. Die Beobachtungen werden gleichzeitig per Internet (Zoom u.a.) ausgetauscht und verglichen, mit jenen der Studierenden und Dozierenden des Art & Science Center der ITMO University in St. Petersburg (https://en.itmo.ru), die sich mit dem in der Meerbucht vor der Stadt gelegenen Petersburger Damm befassen.
Dämme | Der Albigna-Stausee im Bergell, der Strom für die Stadt Zürich produziert | Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Bock, Franz / WIH_FLs15-207 / CC BY-SA 4.0
Dämme | Der Albigna-Stausee im Bergell, der Strom für die Stadt Zürich produziert | Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Bock, Franz / WIH_FLs15-208 / CC BY-SA 4.0
Dämme | Der Albigna-Stausee im Bergell, der Strom für die Stadt Zürich produziert | Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Bock, Franz / WIH_FLv15-0528 / CC BY-SA 4.0
Dämme | Der Albigna-Stausee im Bergell, der Strom für die Stadt Zürich produziert | Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Bock, Franz / WIH_FLv15-0593 / CC BY-SA 4.0
Dämme | Der Petersburger Damm, der die Bildung von Hochwasser in der Newabucht und damit Überschwemmungen der Stadt St. Petersburg verhindern soll | Bildnachweis: Gemeinfrei
Dämme | Der Petersburger Damm, der die Bildung von Hochwasser in der Newabucht und damit Überschwemmungen der Stadt St. Petersburg verhindern soll | Bildnachweis: Gemeinfrei
Dämme | Der Petersburger Damm, der die Bildung von Hochwasser in der Newabucht und damit Überschwemmungen der Stadt St. Petersburg verhindern soll | Bildnachweis: Gemeinfrei