<i>A FOUR-LEAF CLOVER IS A GUIDE</i> ist einerseits Ausdruck erlebter Zustände und gemachter Erfahrungen, andererseits programmatisches Leitmotiv während des Prozesses. Die Arbeit befasst sich mit dem Eintauchen in intensive Zustände, die sich kaum fassen lassen, aber dennoch eindringlich prägend wirken. Mittels Performance, Fotografie und Text suche ich nach Ausdrucksformen für Konditionen wie im «Dazwischen gefangen sein» oder «sich im Transformationsprozess befinden» — also für jene gleichermassen inspirierenden wie beängstigenden Gefühle von Verlorenheit. Flüchtige Zustände sollen Gestalt annehmen, die sich begreifen und reflektieren lässt. «Liminal spaces» sind fluide Orte, an denen sich Realitäten überlagern, Orte des Übergangs, an denen man nicht ist, um anzukommen, sondern um weiterzugehen. Mittels unterschiedlicher Methoden verschaffe ich mir Zugang zu gedanklichen sowie emotionalen liminalen Räumen.
Welche Vorstellungen und Bilder assoziieren wir, wenn wir von Familie sprechen? Wen meinen wir? Fotografien, wie sie in Familienalben festgehalten werden, prägen unser Verständnis von Erinnerungen und vermitteln Bilder unterschiedlicher Lebensformen. Häufig handelt es sich dabei um ähnliche Szenarien mit wiederkehrenden Motiven, die selten hinterfragt werden.
Das Projekt <i>Familien Fragmente</i> hinterfragt unseren Blick auf die Familie und versucht eine neue, zeitgenössische Bildwelt authentischer Momente des Zusammenlebens zu schaffen. Personen, die in unterschiedlichsten Konstellationen leben, wurden eingeladen, ihren Alltag während zwei Wochen mit einer Einwegkamera zu fotografieren und die festgehaltenen Momente zu kommentieren. Die entstandenen Fotografien und Kommentare wurden in einer Publikation gesammelt, um vielfältige Perspektiven des Familienkonzepts zur Diskussion zu stellen.
In meiner Arbeit <i>Body Toys</i> verbinde ich verschiedene Materialien mit der Erforschung körperlicher Aktivierung. Entstanden sind dabei Objekte, deren Gestaltungskriterien dem verbindenden und spielerischen Charakter zwischen Körper und Material folgen. In achtsamer und bewusster Ablehnung an viele standardisierte Normen und Formen der kommerziellen Sextoys, haben sich anwendungsoffene und definitionsfreie Toys herausgebildet. Sie laden dazu ein, den eigenen und anderen Körper spielerisch zu erkunden und funktionieren bewusst jenseits geschlechtlicher Einschränkungen und Zuschreibungen.
Begib dich mit <i>Body Toys</i> auf eine sinnliche, Körperreaktionen erforschende Reise — nutze die Formen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und polarisierenden Temperaturen zur Regulierung, zur Lusterzeugung, zu körperlichen Empfindungen und entdecke, wie dein Körper und das Material zusammenspielen.
<i>home of the waterbird::mujer del agua</i> is an embodied exploration delving into the realm of shamanic memories and their interplay with the physical plane of Middle World where dreams are materialised into form. Through a performative ritual, the work experiences a rebirth of its spiritual process into the exhibition merging the duality of the artist archetype with the figure of the shaman, as an attempt to experience the zero state of life. Tracing back to the genesis of time, we are in the space between life and death, awakening to the now, a space where unity and duality merge to birth a new dimension. In the shamanic rite of gratitude the water spirit emerges from the womb of the waterbird, genesis of all life.
In close relationship to my plant teachers*, present as part of the installation, i learn to listen to their voices in a quest of understanding truth in coexistance and the realization of dreams within the interconnected web of life. The work shows embodied fragments of this journey.
*The main teachers in my journey are the plant medicines mama cacao, abuelito huachuma, abuelita ayahuasca and amanita muscaria.
Als Kunstschaffende und gelernte Malerin reflektiere ich in meiner Bachelorarbeit kontinuierlich, was mir in beiden Rollen Freude bereitet, Spass macht und mich seit Langem fasziniert. Dabei bringe ich bewusst meinen erlernten Beruf in meine Arbeit mit ein.
Mit Acrylfarben habe ich im Siebdruckverfahren Papier und Tapeten bedruckt und diese anschliessend mit moderner Origamitechnik gefaltet. Inspirationen für den Druck nahm ich aus Licht- und Schattenspielen, sowie aus der Faszination für die Veränderung der Wahrnehmung je nach Blickwinkel, für Farben und die Gestaltung von Innenräumen.
Das Farbenspiel des Sonnenuntergangs, aber auch wenn Licht auf Objekte trifft und dadurch Schatten in verschiedenen Grautönen entstehen, hat mich zum Drucken der feinen Farbabstufungen auf meinen Tapeten und Papieren inspiriert.
Mit der Arbeit <i>Point of View</i> versuche ich die Vielfalt von Wahrnehmungspunkten zu erfassen und zu verstehen. Die entstandenen Bilder setzen sich mit Perspektiven aus meiner Umgebung auseinander. Ich stelle mir vor, dass ein Verständnis für eine Umwelt, die auf uns zurückblickt, dabei helfen kann, uns selbst besser zu erkennen und komplexe Zusammenhänge in der Natur zu begreifen.
Neben der Vielfalt an Perspektiven erkenne ich in der gegenständlichen Welt einen Raum, der uns alle miteinander verbindet. Dieser Raum ist über unsere Sinne erlebbar und ermöglicht ein Erfahren von Realität. Diese auch im ungegenständlichen Raum von Vorstellungen und Gedanken zu finden, scheint mir im gesellschaftlichen Zusammenleben zentral. Das Verbinden von realistischen Motiven mit verschwimmenden, unscharfen Elementen war eine Intention meiner Malerei.
Die Bildserie <i>Towards The Real Life Woman</i> ist eine Interpretation des Texts Nomadic Subjects von Prof. Dr. Rosi Braidotti, der Phasen von Frauenemanzipation beschreibt. «Männliche» und «weibliche» Rollenbilder werden in den Malereien mittels Tiermetaphern dargestellt, die das Patriarchat auf die Menschen projiziert. Im Verlauf der Emanzipation streift die Frau* metaphorisch die Maske des Patriarchats ab, indem sie eine Art «Häutung» vollzieht, inspiriert vom gleichnamigen Roman von Verena Stefan.
Die drei Phasen beginnen mit dem gelebten und internalisierten Patriarchat, das in der zweiten Phase hinterfragt und durch Diskussionen und Proteste bekämpft wird. Abschliessend kann die Frau* ihr verinnerlichtes Patriarchat wahrnehmen, sich davon distanzieren und so zum Subjekt werden. In der Ausstellung regen zusätzliche Vermittlungsformate zur Diskussion rund ums Thema Emanzipation an.
* Als Frauen sind alle jene Menschen zu verstehen, die sich selber als Frauen definieren.
Die Frau als Motiv ist in Kunst und Medien oft zu sehen. Dabei symbolisiert sie meist Reinheit, Grazie, Jugend, Schönheit, Sinnlichkeit und Verfügbarkeit. Eigenschaften, die für den männlichen Blick attraktiv wirken. Im echten Leben sind Frauen weitaus mehr als nur das, was Männer in ihnen sehen wollen und doch streben viele Frauen nach einer idealisierten Weiblichkeit. Ein fast unerreichbares Ziel, das zusätzlich den Blick für eigene Entwürfe des Frauseins verstellt.
In dieser Arbeit inszenierte ich meine persönlichen Vorstellungen von Weiblichkeit. Die Bilder zeigen Eigenschaften, die zum Frausein dazugehören, aber nicht selten von Gefühlen der Scham oder Unweiblichkeit begleitet werden. Sie zeigen Themen wie Explosivität und Wut, Stärke und Alter, oder die Frau als Beobachterin: Selten dargestellte Facetten des Frauseins.
Ursprünglich in schwarz-weiss — oder Kugelschreiber in Skizzenbuch — gestartet, hat sie sich zur farbigen, bewegten, mehrmedialen Bilderwelt entwickelt, die sich im Rapport wiederholt, Keramikgefässe bevölkert oder sich auf Leinwand und Stoffbahnen ausbreitet. Im Zentrum der prozessorientierten Diplomarbeit steht die Auseinandersetzung mit meiner visuellen Welt und dem Album BU (be you), das ich im Sommer 22 komponiert und produziert habe. Es dient als Rahmen und Orientierung in diesem Prozess, wobei ich der Absicht folge, die bisher unabhängig voneinander entwickelten Ausdrucksformen zusammenzuführen — den visuellen Kosmos mit dem musikalischen zu verschmelzen, Entstehungsmoment der @FOUGUEworld.
«Migrationstrauer» bedeutet, den Schmerz unzähliger Verluste immer mit sich zu tragen. Ein nie stattgefundener Abschied, eine nie ausgesprochene Enttäuschung, ein luftleeres Luftschloss.
Woran halten wir uns fest, wenn wir uns nach etwas sehnen, das nicht mehr existiert? Wenn wir in einer Zwischenwelt feststecken, weil wir hier und dort und überall immer fremd bleiben? Wieviel unserer Identität hat mit Wurzeln und Heimat zu tun? Was kann ich loslassen, ohne mich zu verlieren?
<i>Ins Nichts</i> ist die Auseinandersetzung mit den Geschichten anderer und ihrer Kinder über den Prozess, inmitten des Verlustschmerzes einen Halt zu finden. Zwischen dem, was hätte sein können und dem, was nie mehr sein kann, ist es eine Zuflucht in eine falsche Nostalgie, und auf der Suche nach Ruhe und Orientierung finden wir Geborgenheit in unserer Isolation und Melancholie.
<i>Ins Nichts</i> ist eine immersive Rauminstallation, die sich mit der Thematik der MIgrationstrauer befasst. Der Titel bezieht sich auf das Ungewisse, in das sich Menschen begeben, und die Leerstellen, die zurückbleiben.
Soziale Medien haben die Welt verändert und beeinflussen gesellschaftliche Normen, Werte und zwischenmenschliche Dynamiken. Ihre rasante Entwicklung wandelt permanent die Art und Weise, wie wir uns selbst inszenieren, darstellen, und präsentieren. Insbesondere in meiner Generation — der Generation Z — spielen Social Media eine essentielle Rolle, da sie genutzt werden um sich innerhalb der Gesellschaft zu positionieren. Likes und Follows werden zum Social Proof und verändern unseren Blick auf andere Menschen.
In der fotografischen Arbeit <i>Plastic People</i> manifestiert sich mein Unbehagen gegenüber einer Gesellschaft, in welcher dem Schein eine zunehmend wichtigere Rolle zuteilwird. Anhand des Motivs Schaufensterpuppe, welches sinnbildlich für eine idealisierte und inszenierte Darstellung des Menschen steht, zeige ich die durch soziale Medien provozierte Kommerzialisierung des Individuums und den damit einhergehenden Identitätsverlust.
Die Arbeit wagt die Konfrontation mit monströsen Naturgewalten. Die Malereien zeigen bedrohliche Wetterereignisse, die vor allem im Alpenraum aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten. Die elementare Gefahr des Klimawandels wird personifiziert und findet sich in Form längst vergessener Ungeheuer wieder. In Anlehnung an Natursagen der Schweizer Berge fragt die Arbeit: Wie erleben wir diese Bedrohungen? Wie können wir einer brutalen, unheilvollen Natur begegnen, die selbst eine Folge des menschlichen Handelns ist?
Das künstlerische Ergebnis umfasst dreizehn Bilder: Elf Ölmalereien und zwei Holzschnitte. Darin tauchen Ungeheuer auf, Gestalten werden angedeutet und verschwinden wieder. Was das Monster genau ist, bleibt unklar. Begleitet werden die Bilder von Zitaten aus literarischen Werken, eigenen Texten und Ausschnitten aus Sagen.