<i>Computer In Exchange For A Loom</i> zeigt drei selbst gewebte Wandteppiche. Jeder Teppich repräsentiert einen Aspekt meiner Auseinandersetzung mit der Technologie, mit den Tätigkeiten der FLINTA* und dem damit zusammenhängenden Kapitalismus. Inspiriert wurde ich dabei von der künstlerischen Arbeit der schwedischen Künstlerin Charlotte Johannesson, die in den 70er Jahren politische Ereignisse in ihre Teppiche integrierte und als Pionierin mit den damals aufkommenden Computern Bilder programmierte. Ich habe meine Motive mithilfe des Programms Midjourney erstellt, das künstliche Intelligenz und das Text-to-Image-Tool nutzt, um Bilder zu generieren.
*FLINTA steht für Frauen, Lesben, inter*, non-binary, trans- und agender Personen.
<i>Geschichten in Gerichten,</i> ein Kochbuch halbverdauter Weisheiten zum gemeinsamen Nachkochen und Abschmecken nach eigenem Gusto. Die Arbeit befasst sich mit dem gemeinsamen Essen als Potenzial für das Schaffen von kollektiven Momenten.
Beim Tausch von ausgewählten Rezepten und Geschichten aus meinem Umfeld gegen die dazu passende Keramik haben wir diese direkt gelebt, gemeinsam gekocht, uns die Bäuche vollgeschlagen und neue Geschichten geschrieben. Rezepte sind Ausgangspunkte für kreatives Wirken. Dasselbe gilt für die keramischen Anleitungen im entstandenen Kochbuch. Sie basieren auf meinen Erfahrungen während des Diplomsemesters. Das Buch ist eine Zusammenführung der keramischen Praxis, des Geschichtenzuhörens und -erzählens, des Kochens im Freundeskreis und des Schenkens. Es birgt nicht nur Rezepte für gutes Essen und ansprechende Keramik, sondern für mich persönlich auch die Zutaten für das schöne Leben.
Mein Arbeitsplatz bietet Alltagsgegenständen eine Bühne. Die Besuchenden sind eingeladen, den Raum zu betreten, die Objekte zu berühren und durch kleine Aufgaben mit der Installation zu interagieren. Die Haptik spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Objekte haben unterschiedliche Texturen und unterscheiden sich in Gewicht und Grösse, da sie mit verschiedenen Verfahren aus Papiermaché hergestellt wurden.
Die Arbeit ist ein partizipatives Gesamtkunstwerk, das die Vielseitigkeit und Bedeutung von Alltagsgegenständen in einem künstlerischen Kontext erfahrbar macht. Die Zugänglichkeit der Technik soll sich auch in der Ausstellung widerspiegeln. So werden die entstandenen Objekte immer wieder anders kombiniert, in Beziehung gesetzt und neu aufgeladen. Dies mit dem Ziel, Geschichten zu erzählen und die Begeisterung für Material und Technik weiterzugeben.
<i>home of the waterbird::mujer del agua</i> is an embodied exploration delving into the realm of shamanic memories and their interplay with the physical plane of Middle World where dreams are materialised into form. Through a performative ritual, the work experiences a rebirth of its spiritual process into the exhibition merging the duality of the artist archetype with the figure of the shaman, as an attempt to experience the zero state of life. Tracing back to the genesis of time, we are in the space between life and death, awakening to the now, a space where unity and duality merge to birth a new dimension. In the shamanic rite of gratitude the water spirit emerges from the womb of the waterbird, genesis of all life.
In close relationship to my plant teachers*, present as part of the installation, i learn to listen to their voices in a quest of understanding truth in coexistance and the realization of dreams within the interconnected web of life. The work shows embodied fragments of this journey.
*The main teachers in my journey are the plant medicines mama cacao, abuelito huachuma, abuelita ayahuasca and amanita muscaria.
Ursprünglich in schwarz-weiss — oder Kugelschreiber in Skizzenbuch — gestartet, hat sie sich zur farbigen, bewegten, mehrmedialen Bilderwelt entwickelt, die sich im Rapport wiederholt, Keramikgefässe bevölkert oder sich auf Leinwand und Stoffbahnen ausbreitet. Im Zentrum der prozessorientierten Diplomarbeit steht die Auseinandersetzung mit meiner visuellen Welt und dem Album BU (be you), das ich im Sommer 22 komponiert und produziert habe. Es dient als Rahmen und Orientierung in diesem Prozess, wobei ich der Absicht folge, die bisher unabhängig voneinander entwickelten Ausdrucksformen zusammenzuführen — den visuellen Kosmos mit dem musikalischen zu verschmelzen, Entstehungsmoment der @FOUGUEworld.
Mit der Arbeit <i>Point of View</i> versuche ich die Vielfalt von Wahrnehmungspunkten zu erfassen und zu verstehen. Die entstandenen Bilder setzen sich mit Perspektiven aus meiner Umgebung auseinander. Ich stelle mir vor, dass ein Verständnis für eine Umwelt, die auf uns zurückblickt, dabei helfen kann, uns selbst besser zu erkennen und komplexe Zusammenhänge in der Natur zu begreifen.
Neben der Vielfalt an Perspektiven erkenne ich in der gegenständlichen Welt einen Raum, der uns alle miteinander verbindet. Dieser Raum ist über unsere Sinne erlebbar und ermöglicht ein Erfahren von Realität. Diese auch im ungegenständlichen Raum von Vorstellungen und Gedanken zu finden, scheint mir im gesellschaftlichen Zusammenleben zentral. Das Verbinden von realistischen Motiven mit verschwimmenden, unscharfen Elementen war eine Intention meiner Malerei.
In einem multikulturellen Haushalt aufzuwachsen, empfand ich immer als sehr bereichernd und wertvoll. Ich sah die Herkunft meiner Eltern (mein Vater ist Italiener und meine Mutter Indonesierin) als wesentlichen Teil meiner Identität. Doch in den letzten Jahren habe ich realisiert, dass ich diesen Kulturen vielleicht gar nicht so nah bin, wie ich immer dachte.
Meine Malereien zeigen Orte, Erinnerungen oder Erzählungen, die in unterschiedlicher Weise mit meinen Erfahrungen bezüglich beider Kulturen zu tun haben. Dabei möchte ich anhand der Farbigkeit eine wohltuende Atmosphäre erzeugen, gleichzeitig aber auch das Thema Verlust ansprechen.
Diese Diplomarbeit ist meine persönliche Auseinandersetzung mit der Frage nach Identität und Entfremdung, Sehnsucht und Nostalgie, Paradiesvorstellung und Realität.
Welche Vorstellungen und Bilder assoziieren wir, wenn wir von Familie sprechen? Wen meinen wir? Fotografien, wie sie in Familienalben festgehalten werden, prägen unser Verständnis von Erinnerungen und vermitteln Bilder unterschiedlicher Lebensformen. Häufig handelt es sich dabei um ähnliche Szenarien mit wiederkehrenden Motiven, die selten hinterfragt werden.
Das Projekt <i>Familien Fragmente</i> hinterfragt unseren Blick auf die Familie und versucht eine neue, zeitgenössische Bildwelt authentischer Momente des Zusammenlebens zu schaffen. Personen, die in unterschiedlichsten Konstellationen leben, wurden eingeladen, ihren Alltag während zwei Wochen mit einer Einwegkamera zu fotografieren und die festgehaltenen Momente zu kommentieren. Die entstandenen Fotografien und Kommentare wurden in einer Publikation gesammelt, um vielfältige Perspektiven des Familienkonzepts zur Diskussion zu stellen.
Die Arbeit wagt die Konfrontation mit monströsen Naturgewalten. Die Malereien zeigen bedrohliche Wetterereignisse, die vor allem im Alpenraum aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten. Die elementare Gefahr des Klimawandels wird personifiziert und findet sich in Form längst vergessener Ungeheuer wieder. In Anlehnung an Natursagen der Schweizer Berge fragt die Arbeit: Wie erleben wir diese Bedrohungen? Wie können wir einer brutalen, unheilvollen Natur begegnen, die selbst eine Folge des menschlichen Handelns ist?
Das künstlerische Ergebnis umfasst dreizehn Bilder: Elf Ölmalereien und zwei Holzschnitte. Darin tauchen Ungeheuer auf, Gestalten werden angedeutet und verschwinden wieder. Was das Monster genau ist, bleibt unklar. Begleitet werden die Bilder von Zitaten aus literarischen Werken, eigenen Texten und Ausschnitten aus Sagen.
«Migrationstrauer» bedeutet, den Schmerz unzähliger Verluste immer mit sich zu tragen. Ein nie stattgefundener Abschied, eine nie ausgesprochene Enttäuschung, ein luftleeres Luftschloss.
Woran halten wir uns fest, wenn wir uns nach etwas sehnen, das nicht mehr existiert? Wenn wir in einer Zwischenwelt feststecken, weil wir hier und dort und überall immer fremd bleiben? Wieviel unserer Identität hat mit Wurzeln und Heimat zu tun? Was kann ich loslassen, ohne mich zu verlieren?
<i>Ins Nichts</i> ist die Auseinandersetzung mit den Geschichten anderer und ihrer Kinder über den Prozess, inmitten des Verlustschmerzes einen Halt zu finden. Zwischen dem, was hätte sein können und dem, was nie mehr sein kann, ist es eine Zuflucht in eine falsche Nostalgie, und auf der Suche nach Ruhe und Orientierung finden wir Geborgenheit in unserer Isolation und Melancholie.
<i>Ins Nichts</i> ist eine immersive Rauminstallation, die sich mit der Thematik der MIgrationstrauer befasst. Der Titel bezieht sich auf das Ungewisse, in das sich Menschen begeben, und die Leerstellen, die zurückbleiben.
Im handwerklichen Schaffensprozess, dem Experimentieren und der Auseinandersetzung mit Materialien spüre ich Magie. Im Verlauf meiner Arbeit wurde mir zunehmend bewusst, dass diese Magie tief im Prozess selbst und der Beziehung zum Material liegt. Daher erforsche ich anhand von Objekten und Fragmenten, wie der Charakter der entstandenen Prozessspuren genutzt werden kann, um die Beziehung zum Material sichtbar zu machen und Geschichten von Materialtransformationen zu erzählen.
Unser Umgang mit Intimität formt uns als Individuen sowie als Gesellschaft und ist vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen ein prägender Faktor. Die Voraussetzung für intime Erfahrungen ist, dass es uns gelingt, uns darauf einzulassen. Dafür benötigen wir Vertrauen. In meiner Arbeit untersuche ich Intimität anhand von Berührungen und Begegnungen. Ich lud Menschen dazu ein, einen Abdruck eines von ihnen gewählten Körperteils von mir herstellen zu lassen. Die entstandenen Gipsgüsse repräsentieren als Ausstellungsstücke meine Begegnungen mit diesen Personen.
Die Teilnehmer:innen haben ihre Körperteile selber benannt. Kernaussagen aus den Gesprächen, die ich während der Arbeit mit den Modellen führte, machen die individuelle Wahrnehmung der Erfahrung sichtbar. Das Thema der Intimität wird in dieser Arbeit sowohl persönlich, gestalterisch als auch politisch betrachtet und durch die Begegnungen reflektiert.