Kritische bis ironische Inszenierungen und Bildkommentare sowie künstlerische Interventionen zeigen das Spektrum der aktiven Beteiligung der Kunst an den politischen Entwicklungen einer Zeit. Was ist jedoch, wenn Künstler:innen um die eigene Freiheit, ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten müssen? Besonders dann, wenn sie sich politisch und
gesellschaftlich engagieren? Die staatliche Unterdrückung diktatorischer und autokratischer Regime zwingt viele Künstler:innen ins Exil. Ihre künstlerischen Erzeugnisse werden von der Erfahrung mitgeprägt. Kurator:innen haben die Verantwortung, diese kulturellen, historischen und subjektiven Kontexte in Ausstellungen aufzuzeigen. Die Thesis untersucht anhand dreier Ausstellungen der in Deutschland lebenden Künstlerin Parastou Forouhar (*1962, Teheran), mit welchen Herausforderungen Kurator:innen im Umgang mit Kunst, die im Kontext des politischen Exils entstand, konfrontiert sind und formuliert Strategien zu deren Bewältigung.
Mit der Arbeit <i>Point of View</i> versuche ich die Vielfalt von Wahrnehmungspunkten zu erfassen und zu verstehen. Die entstandenen Bilder setzen sich mit Perspektiven aus meiner Umgebung auseinander. Ich stelle mir vor, dass ein Verständnis für eine Umwelt, die auf uns zurückblickt, dabei helfen kann, uns selbst besser zu erkennen und komplexe Zusammenhänge in der Natur zu begreifen.
Neben der Vielfalt an Perspektiven erkenne ich in der gegenständlichen Welt einen Raum, der uns alle miteinander verbindet. Dieser Raum ist über unsere Sinne erlebbar und ermöglicht ein Erfahren von Realität. Diese auch im ungegenständlichen Raum von Vorstellungen und Gedanken zu finden, scheint mir im gesellschaftlichen Zusammenleben zentral. Das Verbinden von realistischen Motiven mit verschwimmenden, unscharfen Elementen war eine Intention meiner Malerei.
Das Projekt konzentriert sich darauf, selbstorganisierte, unabhängige «Kunstschulen» aufzuspüren, die derzeit im arabischsprachigen Raum existieren oder in den letzten Jahren vorübergehend existiert haben. Engy Sarhan beginnt mit der Frage, was, wie und für wen die Mobilität der beteiligten Individuen die Gestaltung von Wissen in diesen Kontexten der Kunstausbildung, -praxis und -forschung ermöglicht.
Fallstudien, die näher betrachtet und bearbeitet werden möchten:
Ashkal Alwan: Home Workspace Program (Beirut, 2011 – ongoing)
Imaginäres Schulprogramm (Kairo, 2014 – 2015)
Schule der Intrusionen (Ramallah, 2019 – ongoing)
Malhoun Art Space: Labor (Marrakesch, 2023 – ongoing)
Winter School Middle East (Dubai, 2008 – 2011)
Engy Sarhan möchte in diesem Forschungsprojekt an zwei Komponenten arbeiten: an einer analytischen (Erfahrungsbericht) und an einer spekulativen (Protokoll der Erkenntnisse). Die Künstlerin möchte die Auswirkungen der Mobilität auf kulturelle und sozioökonomische Übergänge untersuchen und gleichzeitig individuelle Erzählungen über grenzüberschreitenden Austausch einflechten, von transnationalen Berichten bis hin zur Dynamik von Übersetzung und Unübersetzbarkeit, und neue Wege finden, um von verschiedenen Modellen selbstorganisierter Lernräume im Kontext zeitgenössischer Kunstpraktiken zu lernen.
Dabei werden die beiden Momente der «Ankunft» an den Kunstschulen als Studentin/Teilnehmerin und die «Rückkehr» als Lehrerin/Mentorin berücksichtigt, um sicherzustellen, dass der in diesem Raum geschaffene Wissensbestand über Generationen hinweg erhalten bleibt und weitergegeben wird. Wenn man die Wege dieser Personen nachverfolgt und herausfindet, was ihr Denken und ihre Praktiken zwischen den beiden Momenten beeinflusst, erhält man einen Hinweis darauf, was Engy Sarhan selbst als «Wissensfluss» bezeichnen möchte. Wie werden Wissensflüsse in selbstorganisierten Kunstschulen durch kontinuierliche Bewegung von Personen, behelfsmässige Strategien und kontinuierlichen Austausch realisiert?
Der Erfahrungsbericht wird auf einer analytischen Untersuchung von fünf ausgewählten Fallstudien und der Bewegung der an ihrer Erstellung beteiligten Personen basieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Verständnis der breiteren Kontexte, Denkschulen, Finanzierungssysteme und aktuellen Dringlichkeiten, die jeder Fallstudie zugrunde liegen. Das Protokoll wird sich dann mehr auf die Verzweigungen der Mobilität und die Politik der Grenzüberschreitung konzentrieren und darauf, wie dies ein Schritt zur Annäherung an die kulturelle Selbstbestimmung sein kann, wie Wissen fliesst und mit bereits etablierten Formen der Selbstverwaltung und von Bildungssystemen verhandelt wird.
BIOGRAPHY
Rebeka Mondovics, born 1997 in Hungary. I am a performer, dancer and now as such, a choreographer. I approach this new phase with a lot of excitement and with a great reservoir of energy and creativity.
I graduated as a Bachelor of classical and contemporary dance at the Music and Arts of University of the City of Vienna. Later on I received my first engagement with Zfinmalta National Dance Ensemble. Afterwards I joined the Dance Ensemble of Volkstheater Rostock. Throughout my recent professional experience I could work with artist such as Georg Reischl, Mavin Khoo, Paolo Mangiola, Esther Balfe, Dimitri Chamblas, Jose Agudo.
DIPLOMAPROJECT
„A body that is sensitive and subtle, and above all susceptible to the movements and gestures of bodies placed around it. An overwhelming sense of alienation and isolation disappears, making way for a performance imperative to connect with, and respond to, the world around the individual.“
Pleats of matter, and folds of the soul allows images of self-indulgent and rebellious bodies to appear. The movement aims to please through repetition, softness and enjoyment. The performers invite the audience on a ritualistic journey.
MITWIRKENDE
Choreografie und Konzept: Rebeka Mondovics
Tänzer:innen: Julien Guibourg, Giorgia Scisciola, Zoé Afan Strasser, Vito Vidovic Bintchende
Musikalische Komposition: Paul Taro Schmidt, Nuno Fernandez Ezquerra
Kostümdesign: Valentin Szarvas
Lichtdesign: Frederik Thiele
Video und Fotografie: Arthur Heck, Maria Cheilopoulou, Arman Grigoryan
Please No Dancing ist ein Coming of Age-Film zwischen Popkultur und Unfreiheit. Katharinas Entscheidung aus der Band aus zu steigen ist weitreichender als es scheint. Sie gerät zwischen evangelikalen Rock und suchende Unverbindlichkeit.
Kunst wird zumeist in Städten gemacht und gezeigt. Das Dorf ist in den aktuellen Diskursen selten präsent. Mehrere Projekte zeugen jedoch von originellen Aktivitäten in kleinen ländlichen Gemeinden. Seit über 20 Jahren haben Kurator:innen Ausstellungsprojekte realisiert, die man an einem solchen Ort nicht erwarten würde. Die Masterthesis von Lorenzo Metzler widmet sich diesem noch wenig beachteten Themenfeld und somit den Fragen: Wie kann man eine Ausstellung oder ein thematisches Projekt in einem dörflichen Kontext realisieren? Wie können bestimmte Themen und Konzepte der zeitgenössischen Kunst an ein Publikum vermittelt werden, das mit künstlerischen Praxisformen nicht vertraut ist? Ausgangslage für die Untersuchung waren Interviews mit drei unterschiedlichen Akteur:innen von Schweizer Ausstellungsprojekten in dörflichen Kontexten. Auf der Basis der Analyse und Recherche entstand ein eigenes Ausstellungskonzept. Die thematische Ausstellung «Die unterbrochene Reise», die von Juni bis August 2022 im Dorf Unterägeri stattfinden wird, untersucht anhand internationaler künstlerischer Positionen die Frage des Reisens und der Reiseästhetik.
Das Farb-Licht-Zentrum hat anlässlich einer Mitarbeiterveranstaltung des Design Departements eine neue Lichtinstallation spezifisch für den Mehrspur Musikclub der ZHdK entwickelt.
Für den mit Ausnahme des Fussbodens vollständig schwarzen Raum wurde konventionelles Glühlampenlicht mit programmierbaren RGB-LEDs kombiniert.
Die Glühlampen wurden in Gruppen zu 5-6 Lampen zusammengefasst, während für die LEDs die 5 platonischen Körper (Tetraeder, Hexaeder, Oktaeder, Dodekaeder, Ikosaeder) in verschiedenen Grössen aus transluzentem Papier hergestellt wurden, so dass leuchtende Lichtobjekte entstanden.
Die gruppierten Glühlampen, die im gedimmten Zustand gelb-orange leuchten, und die platonischen Lichtkörper, die zwischen warmen und kalten Farben wechseln, wurden alternierend in einem 2m Raster aufgehängt.
Diese temporäre Lichtinstallation wurde anschliessend für knapp 1 Jahr für unterschiedliche Konzerte weiter verwendet.
Soziale Medien haben die Welt verändert und beeinflussen gesellschaftliche Normen, Werte und zwischenmenschliche Dynamiken. Ihre rasante Entwicklung wandelt permanent die Art und Weise, wie wir uns selbst inszenieren, darstellen, und präsentieren. Insbesondere in meiner Generation — der Generation Z — spielen Social Media eine essentielle Rolle, da sie genutzt werden um sich innerhalb der Gesellschaft zu positionieren. Likes und Follows werden zum Social Proof und verändern unseren Blick auf andere Menschen.
In der fotografischen Arbeit <i>Plastic People</i> manifestiert sich mein Unbehagen gegenüber einer Gesellschaft, in welcher dem Schein eine zunehmend wichtigere Rolle zuteilwird. Anhand des Motivs Schaufensterpuppe, welches sinnbildlich für eine idealisierte und inszenierte Darstellung des Menschen steht, zeige ich die durch soziale Medien provozierte Kommerzialisierung des Individuums und den damit einhergehenden Identitätsverlust.
Wie kann ein In-Beziehung-Treten mit Pflanzen aussehen? Wonach streben Pflanzen, was sind ihre «Wünsche»? Welche Rolle kann ich in diesem Verhältnis einnehmen? Und inwiefern können Pflanzen und ihre Daseinsberechtigung als dem Menschen gleichwertig betrachtet werden? Salome Stadler beschäftigt sich in ihrer Masterthesis mit Positionen aus Kunst, Literatur und Philosophie, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Frage der Bedeutung der Pflanzen in unserer Welt widmen. Die Erkenntnisse aus Stadlers theoretischen Untersuchungen fliessen zurück in ihre künstlerische Praxis; vor dem Hintergrund des angeeigneten Wissens und eigener Beobachtungen im Wald setzt sie sich im malerischen Prozess mit ihren Bedürfnissen und Gefühlen gegenüber Pflanzen auseinander und versucht, mit ihnen in Beziehung zu treten.
Die zwei Autorinnen setzen sich in ihrem gemeinsamen Raumprojekt mit Fragen der künftigen Nutzung von Flächen eines grossen Schweizer Spitals vor dem Hintergrund von Sharing und Multifunktionalität auseinander. Sie denken das Veränderungsprojekt in der Komplexität von betrieblichen Prozessen umfassend und entwickeln zwei Vorschläge, wie die Nutzung eines Pikettzimmers flexibler gestaltet werden könnte. Darüber hinaus soll ein Systemwechsel initiiert und vollzogen werden, der mit einem zentralen Buchungssystem die Auslastung der Räume zusätzlich steigert. Mit zwei protypischen, unterschiedlich ausgeführten Zimmern berührt die Idee die Ebenen Konzeption, Weiterentwicklung im Prozess, Umsetzung, Wahl der Instrumente, der Reflexion wie Präsentation. Ziel ist die innovative und zukunftsweisende Flächennutzung und ein Verständnis dafür.