Anstatt ihre Trennung zu verdauen, lässt sich NATALIE (35) auf ein erstes Date mit Online-Bekanntschaft SASCHA (40) ein, das dummerweise genau das triggert, was sie eigentlich verdrängen will: ihren Liebeskummer, all den Schmerz und die Wut. Es braucht eine Nacht und einige mehr oder weniger selbstzerstörerische Begegnungen, bis ihr Herz wieder zur Ruhe kommt.
Unser Umgang mit Intimität formt uns als Individuen sowie als Gesellschaft und ist vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen ein prägender Faktor. Die Voraussetzung für intime Erfahrungen ist, dass es uns gelingt, uns darauf einzulassen. Dafür benötigen wir Vertrauen. In meiner Arbeit untersuche ich Intimität anhand von Berührungen und Begegnungen. Ich lud Menschen dazu ein, einen Abdruck eines von ihnen gewählten Körperteils von mir herstellen zu lassen. Die entstandenen Gipsgüsse repräsentieren als Ausstellungsstücke meine Begegnungen mit diesen Personen.
Die Teilnehmer:innen haben ihre Körperteile selber benannt. Kernaussagen aus den Gesprächen, die ich während der Arbeit mit den Modellen führte, machen die individuelle Wahrnehmung der Erfahrung sichtbar. Das Thema der Intimität wird in dieser Arbeit sowohl persönlich, gestalterisch als auch politisch betrachtet und durch die Begegnungen reflektiert.
Wie können webbasierte, kreative Praktiken über Kulturen und nationale Grenzen hinweg zusammengeführt werden?
«Framed Wormhole: taiwanesische Künstler:innen auf Kunst-Surfer» (Arbeitstitel) ist als kulturelles und professionelles Austauschprojekt gedacht. Das Projekt zielt darauf ab, in einem Online-Ausstellungsformat taiwanesischen New-Media-Kunstschaffenden Europa zugänglich zu machen. Mit zwei gleichzeitigen «In-Real-Life-Eingängen» – einem in Taipeh (Taiwan) und einem in Basel (Schweiz) – wird der Austausch binational gewährleistet.
Das Projekt «Framed Wormhole» ist hervorgegangen aus der Teilnahme von Kenneth und Chiara beim Shared Campus Semesterprogramm «Transcultural Collaboration 2021».
Der Titel verbindet die spekulative Struktur eines Wurmlochs, das verschiedene Punkte in der Raumzeit miteinander verbindet, unter der Verwendung von Frames der Werbung und Neuen Medien.
Die Ausstellung bedient sich der Online-Werbung sowohl als Gegenstand der Reflexion als auch als Plattform, die genutzt werden soll, um eine Diskussion über die Dynamik ihrer Verbreitung anzustossen. Die Online-Ausstellung zeigt neue Arbeiten von jungen taiwanesischen Künstler:innen aus dem Bereich Neue Medien / Digitales, die vom Kurator:innen-Team im Rahmen eines Open Calls ausgewählt wurden. Sie wird von «Kunst-Surfer» gehostet, einer kuratorischen Online-Plattform, die von einem in der Schweiz ansässigen Kollektiv von Kurator:innen und Designer:innen, darunter Chiara Giardi, gegründet und betrieben wird. «Kunst-Surfer» funktioniert wie eine Browser-Ad-Blocker-Erweiterung, die Werbung nicht einfach ausblendet, sondern durch kuratierte künstlerische Inhalte ersetzt.
I was born and raised in Kerns, Switzerland, and received my dance training in classical ballet and Contemporary Dance in Lucerne and Zurich. At the same time I obtained my Matura from the Kantonsschule Obwalden before entering the BA Contemporary Dance program at ZHdK in 2020. There I danced in choreographies by Bryan Arias, Nadav Zelner, Luca Signoretti, Dunja Jocic and Alba Castillo, amongst others. In my final year of studies I was part of the dance company at Theater Plauen-Zwickau as an intern and had the opportunity to work with Sergei Vanaev and Mário Radačovský.
DIPLOMA PROJECT
«Framework»
«Space is a hidden feature of movement and movement is a visible aspect of space.» (Rudolf von Laban)
The diploma project of Lia illustrates the interdependent relationship between dance and space. Dance needs space to unfold, and space is actively shaped by the dancer. This interdependence is artistically expressed by a duet of two dancers exploring their relationship between each other as well as to their distinctive environment.
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BIOGRAFIE
Ich komme aus Kerns im Kanton Obwalden. Meine Tanzausbildung in klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz erhielt ich in Luzern und Zürich. Parallel dazu absolvierte ich die Matura an der Kantonsschule Obwalden, bevor ich 2020 das Studium BA Contemporary Dance an der ZHdK begann. Dort tanzte ich u.a. in Choreografien von Bryan Arias, Nadav Zelner, Luca Signoretti, Dunja Jocic und Alba Castillo. Im Rahmen meines 3. Studienjahres war ich als Praktikantin Teil der Tanzkompanie am Theater Plauen-Zwickau und arbeitete dort mit Sergei Vanaev und Mário Radačovský.
DIPLOMPROJEKT
«Framework»
«Raum ist ein verborgener Grundzug der Bewegung, und Bewegung ist ein sichtbarer Aspekt des Raumes.» (Rudolf von Laban)
Das Diplomprojekt von Lia beleuchtet die wechselseitige Beziehung zwischen Tanz und Raum. Tanz braucht den Raum, um sich entfalten zu können, und Raum wird durch Tänzer*innen aktiv gestaltet. Diese gegenseitige Abhängigkeit wird auf kreative Weise durch ein Duett zweier Tänzerinnen umgesetzt, die sowohl ihre Beziehung untereinander als auch zur charakteristischen Umgebung erforschen.
Whatever I do as an artist in the studio must be art.
2018
Video, 27:31 min
Als mit bedeutendster Künstler der Gegenwart ist Bruce Nauman zu einer Ikone geworden. Seine riesige Vielzahl an unterschiedlichen Werken wurde 2018 in einer umfangreichen Retrospektive im Schaulager und Kunstmuseum Basel gezeigt. Inspiriert durch sein Werk, bezieht sich meine Arbeit auf ein Zitat Naumans: »If I was an artist and I was in the studio, then whatever I was doing in the studio must be art. At this point art became more of an activity and less of a product.«.
Wie und mit welchen Mitteln ist es möglich, eine urbane Erlebnislandschaft für den Standort Zürich zu konzipieren und umzusetzen? Wir leben in einer Remixkultur und die Rekombination von Dingen ist omnipräsent. Auch Orte, Events und Gastronomie werden gemixt: Gärten mischen sich in Restaurants, Märkte verwandeln sich zu Rummelplätzen und fahrende Küchen werden zu Erlebniswelten. Bei einer näheren Betrachtung weltweiter Pioniere von verschiedensten urbanen Gastronomiekonzepten lassen sich 11 Erfolgsfaktoren herauskristallisieren, welche Grundlage für die Entwicklung einer Erlebnislandschaft für den Standort Zürich waren. Das Ergebnis ist Frau Gerolds Garten, eine Testoberfläche, die Garten, Restaurant, Shops und Eventfläche vereint und im Verlauf eines
Sommers geprüft wurde. Die massive Resonanz auf das Projekt hat alle Erwartungen übertroffen und beantwortet durch eine fundierte Analyse im Wechselspiel von Theorie und Praxis die Forschungsfrage, wie und mit welchen Mitteln in Zürich ein vergleichbares Projekt realisierbar ist.
«Freddys Reise» erzählt das Schicksal der Fee Freddy als interaktive Web-Animation. Als ein Forscher auf Feenjagd geht und dabei Freddys Hütte zertrampelt, bittet Freddy online um Hilfe. Wie der männlichen Fee aus der Patsche geholfen wird und was sie dabei erlebt, entscheiden die User über die webbasierte Chatfunktion.
The solo piece performed by rabii hadane focusses on the condition of how to make a dance piece in the times of the pandemic. it deals with the issues of freedom,the need to dance and sanitary security. on stage we see choreographed movements that deal in different manners with the current situation, finding that there is a learning curve when it comes to dance and covid-19.
Fressen oder nicht fressen – das ist hier die Frage
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Untertitel
Eine kuratorische Untersuchung der kulturellen Anthropophagie im Ausstellungswesen anhand der Fallbeispiele Semana de Arte Moderna (1922), XXIV Biennale von São Paulo (1998) und Entre Pindorama (2004)
«Tupí or not Tupí – that is the question» lautet ein berühmter Satz aus Oswald de Andrades Manifesto Antropófago, welches 1928 in der ersten Ausgabe der brasilianischen Zeitschrift Revista de Antropofagia veröffentlicht wurde. In seinem anthropophagischen Manifest greift de Andrade den rituellen Kannibalismus des brasilianischen indigenen Volkes der Tupí auf – die Einverleibung der Kraft, des Mutes und der Erfahrung des Feindes durch dessen Verspeisung – und überträgt ihn auf das Kunstschaffen. Als Metapher der Einverleibung ist die kulturelle Anthropophagie als Praxis der Einverleibung von Elementen fremder Kulturformen, der Bejahung kultureller Pluralität und als Modell kreativen Assimilierens zu verstehen.
Vor diesem Hintergrund wird in dieser Masterarbeit der Frage nachgegangen, wie im Ausstellungswesen diskursiv mit der kulturellen Anthropophagie umgegangen und wie sie im Kontext des Ausstellens und Vermittelns zur konkreten Umsetzung gebracht wird. Als Beispiele dienen die Semana de Arte Moderna, die XXIV Biennale von São Paulo und Entre Pindorma. Aus deren Untersuchung erschliesst sich das Potential der kulturellen Anthropophagie als kulturelle Strategie, sowie deren anhaltende Aktualität und Relevanz in Diskussionen um Rassismus, Migration und Globalisierung.
Mentor: Paolo Bianchi
Ko-Referentin: Nora Landkammer
«Ich habe das Gefühl, ich hab die Einführung verpasst und niemand klärt mich gescheit auf. Das ist doch eine ganz normale Frage: Was ist das für eine Veranstaltung? Ich habe gedacht, das wäre ein Aggressionsseminar, aber jetzt beschleicht mich das Gefühl, ihr seid ein Haufen unkritischer Esoteriker. Wer leitet überhaupt diesen Kurs? Und Schluss jetzt mit diesem Wilhelm Tell! Das ist doch einfach nur schrecklich!»
Ziel des Projekts «Frugal Design – potential of the thrifty» ist es, die Erscheinungsformen von Frugal Design-Ansätzen in unserer Gesellschaft aufzuspüren und mögliche Wege aufzuzeigen, wie Sparsamkeit als wertvoller und herausfordernder Anreiz für soziale Transformationen weiter betont werden kann.
Sparsame Design-Ansätze sind von Menschen initiiert worden, die mit Einschränkungen leben, sei es in Bezug auf Geld, Raum, Mobilität oder weiteren Ebenen. Ob ausgebildete*r Designer*in oder nicht, Gestalter*innen folgen gerne der Frage: Wie kann man das Beste aus den verfügbaren Ressourcen herausholen?
Im ersten Teil dieses Projekts (2016/2017) hat der Schwerpunkt darauf gelegen, von Jugaad (dem indischen Verständnis von genügsamem Design) zu lernen und die Erkenntnisse anzuwenden, um einer Gruppe von Menschen zu helfen, die in den Slums von Bangalore leben. In einem Workshop in Zusammenarbeit mit der SELCO Foundation haben die Studierenden der ZHdK und des Srishti Institute of Art, Design and Technology gemeinsam an der Entwicklung von Lösungen für Sparsames Design gearbeitet, um die Probleme der Menschen im Slumgebiet zu lösen.
Im zweiten Teil (2017/2018) hat eine Recherche im Kontext von Schweizer Gefängnissen stattgefunden, wo ein völlig anderer Rahmen gegeben ist. Durch die Untersuchung von Objekten, welche von Gefangenen hergestellt worden sind, ist das Potenzial der Genügsamkeit zur Ermöglichung der sozialen Integration einer spezifischen Zielgruppe evaluiert worden. Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit den Departementen Design und Kulturanalyse und Vermittlung der ZHdK sowie mit dem Departement Soziale Arbeit der ZHAW realisiert worden. Die Ergebnisse sind in einer Ausstellung publiziert worden, begleitet von einer öffentlichen Fachtagung.