Ausgangspunkt der Masterthesis ist die Dauerausstellung «Tiere Afrikas – Gorilla, Löwe und Co.», welche 1936 im Naturhistorischen Museum Bern eröffnet wurde und bis heute beinahe unverändert gezeigt wird. Die Arbeit untersucht die Repräsentation von «Natur» in der Dioramenausstellung und stellt die Frage, welche Denkmuster und Darstellungskonventionen den Narrativen über den Kontinent Afrika, bezogen auf Menschen, Tiere und Kulturräume zu Grunde liegen. Als kulturelle Gedächtnisträger der musealen Wissensproduktion lassen sich die denkmalgeschützten Dioramen, sowie die darin ausgestellten Objekte und Sammlungen der «Natur» auf gesellschaftliche Identitätskonstruktionen und deren Bedeutungswandel hin befragen. Durch die Berücksichtigung der Herkunftsgeschichte der Exponate entsteht ein weiteres Untersuchungsfeld und schafft so ein erhöhtes Bewusstsein für die kolonialen Verflechtungen der Sammlungs- und Institutionsgeschichten naturkundlicher Museen. Der doppelte Zugang von Repräsentationskritik und Provenienzbefragung zeigt sowohl die gegenwärtigen Herausforderungen wie auch die Potentiale für eine reflexive und postkoloniale Auseinandersetzung mit solchen Dauerausstellungen.
Mentor: Prof. Thomas Sieber
Ko-Referentin: Nora Landkammer