Wie kann ich eine eigene künstlerische Arbeit vermitteln? Was erzählt mir meine Arbeit und wie kann ich diese Erzählungen für andere in einem von mir geschaffenen, vermittelnden Ereignis erfahrbar machen? Welche Erfahrungen, die ich als Künstlerin mache, kann ich auch als Vermittlerin nutzen? Von diesen Fragen geht Kathrin Affentrangers Untersuchung «Lovestories» aus. Die Autorin ersucht zeichnend, schreibend, lesend und reflektierend nach einer vertiefenden Verknüpfung ihrer Selbstwahrnehmungen als Künstlerin und Vermittlerin. In der hybriden Rolle als Künstlerin und Vermittlerin sieht sie ihre Aufgabe darin, körperliche Empfindsamkeit zu teilen und dadurch Resonanzräume zu öffnen. Musikalisch betrachtet kann «Lovestories» als Album und können die Zeichnungen als einzelne, darin vorkommende Lieder gelesen werden. Die Lieder besingen die körperliche Anziehung sowie die Reibung und den Schmerz, der damit einhergeht. Sie fröhnen dem bunten Chaos des Lebens und umschreiben die Ambivalenz des Begehrens und Begehrt-Werdens.
Der Film <i>Love-1000</i> untersucht die Bedeutung und Faszination der Sony DCR-VX1000 innerhalb der Skateszene. Der Camcorder, welcher 1995 von Sony auf den Markt gebracht wurde, erlangte in der Skatecommunity der späten 1990er und frühen 2000er-Jahren Kultstatus und bleibt bis heute ein bedeutendes Element der Skate-Kultur. Um die Hintergründe dieser Begeisterung — die auch mich packte — zu verstehen, führte ich Interviews mit Skatern, die mir Einblicke in ihre ganz persönlichen Erfahrungen und prägenden Momente mit der VX1000 gewährten. Diese Gespräche ermöglichten es mir, den Spuren dieser langanhaltenden Faszination zu folgen und ihr in meinem Film Ausdruck verleihen.
Samir sehnt sich nach Liebe und kämpft um Perspektiven in einem Land der begrenzten Möglichkeiten. Er glaubt an eine bessere Zukunft in der Ferne. Wird er Marokko für seine neue Liebe hinter sich lassen und in Europa ein neues Leben beginnen? Samirs Hadern beschäftigt seine ganze Familie.
Aufbauend auf der Simulation einer Dating-Simulation (kurz: Dating Sim) gestaltete ich eine künstlerische Nachahmung eines Videospiels. Dabei habe ich verschiedene Taktiken und Methoden von Visual Novels und Dating Sims erforscht, sowie aktuelle Videospiel-Konventionen in einer installativen Videoarbeit untersucht. Ich habe zudem den Kontext von Games angeschaut, angefangen von einer Gaming Page auf der Plattform Steam, auf der das Spiel digital gekauft werden kann, zur Streamer*in, die das Spiel auf Twitch spielt, bis hin zur Gaming Messe, auf der Spiele vorgestellt werden.
BIOGRAFIE
Louise wurde 1995 in Köln geboren und wuchs ab ihrem 12. Lebensjahr in Berlin auf. Während ihres Studiums an der ZHdK stand sie bereits am Theater Neumarkt in der Produktion Trottinett Ballett von Piet Baumgartner auf der Bühne und machte ein Austauschsemester an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Im Juni 2022 gewann sie mit ihrem Jahrgang den Ensemblepreis am Schauspielschultreffen in Ludwigsburg und ist in der Spielzeit 2022/23 Teil des Schauspielstudios am Theater Chemnitz. Sie macht Musik, schreibt eigene Texte, reist viel und wird ab Sommer 2023 als freie Schauspielerin in Berlin tätig sein.
DIPLOMAPROJEKT
«Nacktheit auf der Bühne - ein feministisches, künstlerisches Stilmittel?»
In meiner Diplomarbeit «Nacktheit auf der Bühne - ein feministisches, künstlerisches Stilmittel?» habe ich mich mit der Frage nach dem weiblichen, nackten Körper auf der Bühne auseinandergesetzt und anhand von drei unterschiedlichen Performances und Theaterstücken versucht herauszufinden, ob dieser frei von Konventionen, Bewertungen und vom sexuellen Blick überhaupt auf der Bühne gezeigt werden kann. Und wenn ja, was braucht es dafür, dass der Körper einfach als Körper im Bühnenkontext ohne Bewertung dargestellt wird und welche Mittel sind dabei hilfreich? Wo liegt überhaupt die Grenze zwischen dem nackten Körper, dem künstlerischen Ausdruck und dem Blick von Außen?
Zum Alleinsein gezwungen: Wenn Lothar niest, wird so viel Energie freigesetzt, dass Gegenstände in seiner Nähe explodieren. Um die Welt vor sich zu schützen, hat er sich in einem unterirdischen Raum bis an sein Lebensende eingeschlossen und von der Aussenwelt isoliert. Trotz grösster Vorsicht zerstört Lothar seinen geliebten Toaster, den er von seiner Mutter geschenkt bekommen hatte. Der kaputte Toaster zwingt ihn, seine Isolation zu verlassen. Kaum ist Lothar draussen, gerät die Welt in ernsthafte Gefahr.
Meine Masterarbeit beschäftigt sich nun mit dem Phänomen der Gedankenverlorenheit in Alltagssituationen und während Alltagshandlungen. Gehen, Zug fahren, abwaschen, einschlafen – Situationen und Handlungen, in und mit welchen viele von uns täglich Zeit verbringen. Was denken wir dabei? Und denken wir immer an etwas? Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen implizitem Wissen, Routinen und dem Zustand des sich Verlierens in den eigenen Gedanken. Dabei bezieht sie sich auf Michael Polanyis Theorie des impliziten Wissens und auf das Alltagsverständnis von Michel de Certeau, welcher den Alltag eher als innere Stimme definiert und nicht wie Erwing Goffmann als Arena von Interaktionen, in welcher das Selbst in verschiedenen Rollen agiert. Die schriftliche und die praktische Arbeit umfassen Interviews mit Personen aus verschiedenen beruflichen und geographischen Kontexten, welche Einblicke in ihre Erfahrungen und Definitionen dieses Zustands geben. Die Ergebnisse beleuchten die verschiedenen Interpretationen und Beschreibungen des Phänomens der Gedankenverlorenheit, die spezifischen Alltagssituationen und räumlichen Stimmungen, die es begünstigen, und die Rolle von implizitem Wissen und Routinen bei der Ermöglichung dieses Zustands. Ziel der Arbeit ist es, zu einem besseren Verständnis der nuancierten Bedeutung der Gedankenverlorenheit und des impliziten Wissens in unserem täglichen Leben beizutragen.
Nur die wenigsten Mitteleuropäer sind bereits heute von der Globalen Erwärmung direkt betroffen. Ganz anders ergeht es den Bewohnern des südpazifischen Inselstaats Kiribati. Hier fragt man nicht mehr ob, sondern nur noch wann die Inseln im Meer versinken werden. Mit einer durchschnittlichen Inselhöhe von weniger als 1.8 Metern über dem Meeresspiegel steht der Inselnation der unausweichliche Untergang des gesamten Staatsgebietes bevor. Offizielle Zahlen der Weltbank zufolge werden die Inseln bis im Jahr 2050 unbewohnbar, und bis im Jahr 2070 vollständig verschwunden sein. Die App erzählt im dokumentarischen Stil die Geschichte einer jungen Inselbewohnerin, welche sich mit dem baldigen Verlust ihrer Heimat konfrontiert sieht. Zahlreiche optionale Expertenstatements geben einen Einblick in die komplexe Faktenlage und ermöglichen es dem User, sich neben der eigentlichen Geschichte so intensiv in das Thema zu vertiefen, wie es ihm gefällt.
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