Die Masterthesis befasst sich mit dem okkultistischen Orden der «Abtei Thelema» im Appenzell-Ausserrhoder Dorf Stein zwischen 1947 und 1990. Der Luzerner Ordensführer Hermann Metzger baute eine sektiererische Gemeinschaft auf, die nach den Lehren des britischen Okkultisten Aleister Crowley lebte. Im Praxisteil der Arbeit mit dem Titel OCCULTUM OBICIO – Objekt-Offenbarungen aus dem Appenzell verfasste die Autorin halbfiktive Ausstellungstexte zu 15 Objekten des Nachlasses der Abtei. Ob ein goldener Schlüssel, ein Globus oder eine violette Robe: Die Autorin ging so weit wie möglich der Frage nach, woher die Objekte kommen und welche Bedeutung sie gehabt haben könnten. Der geheimnisvolle Nebel wird dadurch noch dichter, nach dem Motto: Die einzige mögliche Form des Wissens über das Vergangene ist eine Annäherung durch das Erfinden. Der Theorieteil «Der Orden im Dorf» widmet sich dem Verhältnis der Dorfbevölkerung zur Abtei Thelema. Fünf Zeitzeug/innen sprechen über den Orden, eine hinterlassene schriftliche Quelle wird hinzugezogen und zwei Historikerinnen helfen, das Phänomen einzuordnen. Ein skurriles mikrokosmisches Stück Schweizer Geschichte.