Eine genussvolle Verkostung emanzipatorischer Strategien
Mon Ch3rix – eine genussvolle Verkostung emanzipatorischer Strategien und an der Schnittstelle visueller und performativer, künstlerischer Praxen entstehende queer-feministische Soirée. Sowohl als Abendveranstaltung als auch als Ausstellung umsetzbar, soll die Show an verschiedenen internationalen Veranstaltungsorten stattfinden, jeweils mit Anbindung an den lokalen Kontext.
Vorgeblicher Anlass der Veranstaltung ist ein Tasting. Überraschend erweitert wird der Abend innerhalb eines Raumes, der an eine Bar erinnert, von theatralen und anti-theatralen Momenten des Rollenspiels sowie von transmedialen Darreichungen wie Zeichnungen, Film- und Soundarbeiten und Print-Elementen, die sich alle scheinbar zu einem atmosphärischen Argument verdichten, das den «Mythos Mon Chéri», und damit einhergehend, patriarchale und repressive Mythen dekonstruiert und in einer Feier der Selbstliebe und Süsse mündet.
Verkostet werden Getränke und ästhetische Süssigkeiten. Die genauere Betrachtung der alkoholhaltigen Kirschpraline und ihres süssen Geschmacks führt unter anderem zur Figur der fiktionalen Kirschtesterin Claudia Bertani als Startpunkt der Untersuchung der ästhetischen Kategorie der Süsse.
Sianne Ngais’ Verständnis von Cuteness als gender-abhängige Ästhetisierung der Machtlosigkeit folgend, fragen die an dieser Soirée versammelten Arbeiten: «Warum werden bestimmte Menschen, Objekte, Bildsprachen als «cute» bzw. «süss» wahrgenommen und welche Formen der Trivialisierung, Repression und des Machtentzugs stecken dahinter?»
Statt die Süsse und ihre Symbolik abzulehnen, steigern wir uns bis zu einer explosiven Klimax in sie hinein – «Cuteness» entfaltet sich als Strategie, um das Geschmack- und Machtlose ästhetisch anziehend zu machen. Aus Mon Chéri wird Mon Ch3rix und so mündet der Abend zunehmend in einer Feier der Selbstliebe und einer durch das Format angestossenen solidarischen Begegnung mit unterschiedlichen queer-feministischen Akteur:innen.
Die Stadt Zürich hat eine bewegte Geschichte, die nicht ganz zum Image der Bankenstadt passt. Nun sollen nicht nur die «schönen» Geschichten hervorgehoben, sondern auch die verdrängten, «hässlichen» Erinnerungen gewürdigt werden.
Die Zeit der offenen Drogenszene auf dem Platzspitz von 1986–1992 war einschneidend und traumatisch, aber auf dem Platz selbst erzählt nichts von dieser Geschichte. Das Mohnmal, bestehend aus Mohnblumen und einer Gedenktafel am Pavillon, ändert das nun. Die Aussaat findet am 19. 3. 2023 statt. Gemeinsam werden Papiermohnblumen, die Samenträger, in die Erde gesteckt. Die Besucher:innen der Diplomausstellung sind dazu eingeladen, eine Papierblume aus der Installation zu pflücken und am Happening teilzunehmen. So wird ein kollektives Erinnern angeregt und ein Mahnmal gepflanzt für die Verstorbenen, aber auch für die Überlebenden. Gegen das Vergessen.
Die Arbeit «Modiano Monologe» ist der zweite Teil der Arbeit «Shylockmonologe», die sich beide als Grundlage den Roman "Place de l'Etoile" des Nobelpreisträgers Patrick Modiano haben. Während sich «Shylockmonologe» mit dem Schmerz des Anderen beschäftigt, steht bei der zweiten Arbeit die Frage nach Identitätsbildung im Zentrum.
Die Erklärplattform mobilejournalism.ch zeigt Journalistinnen und Journalisten, wie das Smartphone als Werkzeug im Arbeitsalltag eingesetzt werden kann.
Wie können Journalistinnen und Journalisten das Smartphone im Arbeitsalltag einsetzen? Mit dieser Frage hat sich Adam Keel in seiner Diplomarbeit beschäftigt und die Erklärplattform mobilejournalism.ch lanciert.
Das Smartphone ist immer mit dabei. Was viele unterschätzen: Kamera, Mikrofon und zahlreiche Apps machen unseren täglichen Begleiter zu einem grossartigen Werkzeug. Kennt man die handwerklichen Basics, so lassen sich heute hochwertige Videos & Audiobeiträge produzieren. Genau dies möchte mobilejournalism.ch aufzeigen und Journalistinnen & Journalisten so den Einstieg erleichtern.
Auf mobilejournalism.ch finden sich Erklärvideos mit den Grundlagen zu den folgenden Bereichen: Videoproduktion, Videoschnitt, Audio und Instagram Stories. Die Tutorials können als Video angeschaut und in Blogposts nachgelesen werden. Zudem werden vertiefende Tutorials und Artikel von anderen MacherInnen verlinkt.
PW Opel Astra 14G, bemalt, beschriftet und mit Video- und Audiotechnik ausgestattet: Gespräche mit Jenischen der Fahrenden Community, Feckerchilbi 2011 und Gespräche mit Liviu Dinu, Computeringenieur, Soziologe, Rumänien und Dr. Thomas Huonker, Historiker, Schweiz 2014 (work in progress), Ambientsound von Eva Merckling-Mihok, Archivfiles. Biographie/Biography *1961 geboren in / born in Horgen (Schweiz) Lebt und arbeitet in / lives and works in Zürich Einzelausstellungen / Solo Shows (Auswahl seit / selection since 2000) 2009 „white spot“, Nomad Projects, Progr, Bern 2000 “Hey, why did you take that picture?“, Metropolitan Gallery, Capetown „celeste & eliot bonustrack“, Zürich Gruppenausstellungen/ Group Shows (Auswahl seit / selection since 2004) 2014 „Master Fine Arts Degree Show 2014“, Shedhalle, Zürich „The communal apartment“, Manifesta 10 Public Program, 33 Marata Street, St.Petersburg „Young Talents from Zurich ZHdK“, A I B I C ontemporary Gallery, Zürich 2013 „1st Bodrum Biennale“, Bodrum (Türkei) Öffentlicher Raum / Public Space 2012 „Tomorrow Square“, Aktion mit QuartiersbewohnerInnen und Studierenden ZHdK & SIVA, Institute of Visual Arts, Fudan University, Shanghai 2011 „0800 888886 / The Strawberry Manifesto“, Schlosspark Wädenswil 2004 „Minedfields“, Stadtgalerie Bern in Kooperation mit dem Kunsthaus Baselland und The Gallery Premises, Johannesburg Publikationen / Publications „Genetics as Social Practice, Transdisciplinary Views on Science and Culture“, Editors: Barbara Prainsack, King's College London, UK, Silke Schicktanz, University Medical Center, Göttingen, Germany, Gabriele Werner-Felmayer, Medical University of Innsbruck, Austria, Ashgate University Press, London, 2014 „An Invention of Allan Kaprow for the Moment“, Kunsthalle Bern, 2009 „I Need You - zum Zusammenspiel zwischen Kunst und Publikum / Autour de l’interaction entre l art et le public“, CentrePasquArt, Biel, 2004 „tell mo about it.“, Fanzines 3, 5, 7, 8, Eigenverlag, Zürich, 2002-2004 „Es ist schwer das Reale zu berühren. Screenings, Festivals, Diskussionen“, Soren Grammel & Maria Lind / Grazer Kunstverein, 2002 Preise / Awards 2003 Artist in Residence, Swiss Life, 18 Monate, Zürich 2000 Artist in Residence, Stiftung Pro Helvetia, 3 Monate, Capetown 1995 Werkstipendium Stadt, Zürich 1994 Kunstpreis AEG, Deutschland 1993 Werkstipendium Kanton, Zürich 1993 Werkstipendium Stadt, Zürich Ausbildung / Education 2011-2014 Master of Arts in Fine Arts, Zürcher Hochschule der Künste 1991-1993 ESAV (Ecole Supérieure d'Art Visuel Genève), Postgraduate Studies, Atelier Défraoui, Medias Mixtes 1985-1988 F + F, Schule für Kunst und Mediendesign, Zürich (Performative Kunst, Video und Fotografie) 1983-1985 Universität Zürich, Fakultät Phil. l / Anthropologie und vergleichende Religionswissenschaften (ohne Abschluss)
Mnemosyne Körper ist der Titel einer Werkreihe der Dramaturgin Ronja Römmelt, die im April 2017 startete. Der Werktitel des Gesamtwerks lautet „Mnemosyne Körper“. Dieser wird jeweils durch zwei Jahreszahlen ergänzt. Diese umfassen die Zeitspanne aller Geburtsjahre der beteiligten DarstellerInnen. Im Zentrum der Arbeiten stehen zwischenmenschliche Begegnungen sowie, davon ausgehend, die Auseinandersetzung mit Erinnerungen und mündlichen Erzählungen. Die einzelnen Arbeiten in der Werkreihe leben von der gemeinsamen Erfahrung, die während der Aufführungen gemacht wird und davon, wie diese vom Einzelnen erinnert und weitererzählt wird. So entsteht mit der Zeit zu jeder Arbeit ein lebendiges Körperarchiv, das die unterschiedlichen Arbeiten individuell in den Erinnerungen und Erzählungen der ZuschauerInnen dokumentiert. Ein verbindendes Element aller Arbeiten ist der Verzicht auf einen Saal- oder Programmtext, der näher auf die Themen der Arbeiten in der Werkreihe eingeht, sowie ein Video- und Bildverbot. Ein Einblick in das Körperarchiv der Aufführung vom 16. April 2018 gibt der Teaser im Anhang.
In der Nacht fährt Luca mit seiner Freundin Tina auf der scheinbar endlosen Strasse ausserorts. Tina schläft auf dem Nebensitz. Tief in seinen Gedanken versunken bemerkt Luca vor sich ein Auto fahren, dem er immer näherkommt. Es ist ein Merzedes und ähnelt sehr einem Auto von Sophie, seine verstorbene Ex-Freundin, die vor zwei Jahren bei einer Autofahrt verunglückt ist.
Im Rahmen des Abschlussprojektes des Masterstudiums Theaterpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste in Zürich versammelten sich drei sich fremde Institutionen einer Gemeinde und hinterliessen an vier aufeinander folgenden Versammlungen eine Spur im öffentlichen Raum.
Allen Treffen gemeinsam war das Kochen über dem offenen Feuer, das gemeinsame Fabulieren und das Verbauen von Stühlen, die immer wieder mit unterschiedlichen Themen besetzt wurden. In unterschiedlichen Anlagen wurden so wichtige Themen auf performative Weise diskutiert und institutionelle Anliegen und Bedürfnisse in Gegenseitigkeit füreinander im Alltag der an-deren Institution verhandelt.
Dabei war es ein Anliegen, die Menschen als Vertreter:innen der Institutionen sprechen zu lassen und so diese Zusammenkünfte als Versammlungen von Institutionen zu denken, in denen eine Vernetzungsarbeit initiiert und ein Tausch von institutionellen Anliegen angestos-sen werden konnte. Im Bauen von möglichen und unmöglichen Zukünften wurde der Versuch unternommen, eine Verschiebung der institutionellen Grenzen anzustossen und so einen Ressourcenwechsel zu initiieren, der starre institutionelle Strukturen in Bewegung bringen konnte.
Die Wissenschaftsphilosophin Donna Haraway (1944) spricht sich in vielen ihrer* Essays für einen Akt des «Verwandt-machens» aus, wo es um das die Abstammungsgeschichte überwindende Sorge tragen aller Arten(-Genoss:innen) geht. Diesen Gedanken des «Verwandt-machens» greift Stefanie Steinmacher in ihrer Masterthesis am Beispiel der Insekten auf. Wie ist ein menschliches Mit-Werden mit Insekten im Sinne Donna Haraways möglich – einer Tierklasse, welche wohl am wenigsten auf die menschliche Form von Beziehungsbildung reagiert? In ihrer Auseinandersetzung diskutiert Stefanie Steinacher theoretische Ansätze zu nichtdiskursiven Praktiken und Tier-Mensch Beziehungen und versucht, im Sinne einer ästhetischen Erfahrung der Koexistenz ein künstlerisches Feld zu öffnen.
In aktuellen Museumsdebatten rückt die reflektierte Verhandlung von Gesellschaften und ihren Lebenswelten zunehmend in den Fokus. Die Masterthesis setzt sich vor diesem Hintergrund mit kuratorischen Handlungsfeldern und Herangehensweisen auseinander, welche diskriminierungssensible, multivokale und multiperspektivische Räume für und mit Vielen eröffnen sowie eine Plattform für einen dynamischen, demokratischen Diskurs bieten. Hierbei manifestiert sich Kritik, verstanden als eine Praxis des Widerstands, als eine gegenhegemoniale Strategie für die kuratorische Arbeit, die den musealen Raum kontinuierlich befragt und aktualisiert. Als Untersuchungsgegenstand dient die Ausstellung «RESIST! Die Kunst des Widerstands» am Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln, welche sich mit rund 500 Jahren antikolonialem Widerstand in globaler Hinsicht befasst. Diese lotet mit der Thematisierung der eigenen Involviertheit, der Dezentralisierung der Autor:innenschaft zugunsten einer Stimmenvielfalt in der Ausstellungskonzeption und produktion sowie der Sichtbarmachung verborgener, marginalisierter Erzählungen das Potenzial einer kritischen Arbeitsweise aus.
Im Zentrum der Masterthesis von Anna Laura Klucker steht die Auseinandersetzung mit Blumen und Vorannahmen, mit denen wir Menschen Blumen aufgrund von spezifischem und kulturell geprägtem Vorwissen begegnen.
Die Autorin versucht diesen Vorannahmen schreibend entgegenzuwirken, indem sie sich mittels einer interdisziplinären Recherchearbeit und über naturwissenschaftliche Quellen einen Perspektivenwechsel erarbeitet. Dieses Vorgehen hat das Anliegen sich von der «Blume» als bildliches Sujet und so von v.a. in der Kunst gängigen kulturell geprägten Bezugsweisen zu Blumen zu lösen. Die Autorin verfolgt dabei vielmehr den Anspruch, Blumen, wie auch die Menschen, als Akteurinnen in Ökosystemen anzuerkennen und zu fragen wie Blumen u.a. (re-)agieren, wahrnehmen, oder kommunizieren.
Es stellt sich weiterführend die Frage, welche Zugänge sich eignen, um diesem Anspruch auch auf künstlerischer Ebene gerecht zu werden und vielmehr MIT als über Blumen zu arbeiten?
Aus Erprobungen – abgeleitet aus Ansätzen wie beispielsweise Lucius Burckhardts Spaziergangswissenschaft oder Pauline Oliveros «Deep Listening»-Strategien entstanden visuelle und audiovisuelle Annäherungsversuche. Eine filmische Auseinandersetzung, geprägt von variierender Zeitwahrnehmung, Bewegung, Dynamik, Sounds und Farben sowie auf-faltbare, plakatartige Bild-/Text-Räume sollen einen Einblick in diese Begegnungsversuche im Rahmen der Masterthesis vermitteln und damit auf Möglichkeiten für Begegnungen mit Blumen verweisen. Könnten Betrachter:innen so dazu anregt werden ihr «Bild» von Blumen zu befragen?