Begegnungsort Thermalquellen Baden – heute und damals. Meine Arbeit gibt einen Einblick in die öffentliche Badekultur der Stadt Baden. Der Verein «Bagni Popolari» hat jahrelang für das Entprivatisieren des Thermalwasser gekämpft. Mit dem Bau der neuen Wellness-Therme von Mario Botta, realisierte «Bagni Popolari» zwei permanente öffentliche heisse Brunnen. Mit der Kamera halte ich den ersten Monat dieser öffentlichen Bäder fest. Aktuelle Aufnahmen und Zitate aus 2000 Jahren Badetradition treten in meinem Buch in einen Dialog. Durch die Impressionen der Kurgäste wird die Bedeutung dieses öffentlichen Ortes für unsere Gesellschaft fassbar – weil solche Orte eben nicht selbstverständlich sind.
Im Kreis laufen ist Ausgangspunkt, Herangehensweise und programmatischer Anker der Arbeit. Indem ich wortwörtlich im Kreis laufe, breche ich die Bedeutung der Redewendung auf. MEIN Kreis, den ich laufen möchte, ist durch Zäune, Häuser, private und öffentliche Räume segmentiert. Es gilt Hindernisse zu überwinden und mir mit Gesprächen Zu- und Durchgang zu verschaffen. Die Kletterei lässt mich meinen Stadt-Kreis als Hürdenlauf am eigenen Körper spüren. Die Interaktion mit den Menschen ermöglicht Einblicke in unbekannte Lebenswelten. Es ist mir gelungen, Menschen in meinen – besser UNSEREN – gestalterischen Prozess zu involvieren. Durch die aufwändige Umsetzung des simplen Konzepts gewinnt die Arbeit mit jeder Runde an inhaltlicher Dichte und ästhetischer Verbindlichkeit. Gefasst werden die Erfahrungen in einer filmischen Dokumentation. Reflektierend handelt die Arbeit vom Vertrauen und Scheitern, von Umwegen und vom Durchziehen eines Plans – also vom Gestalten.
Kr(e)ise halt!
Ich will das Holzsägen mit der Motorsäge erlernen. Dazu brauche ich von vielen verschiedenen Personen Informationen, Instruktionen und Wohlwollen.
Der Schulhauswart bringt meine verstaubte und erstarrte Motorsäge in Schuss. Der Bauer Schneebeli stellt mir seine Sturmholzbeige zur Verfügung. Es ist mir wichtig, dass ich Abfallholz verwende, um Sägeerfahrungen zu sammeln. Chrigel zeigt mir, wie ich das Sägeblatt schleife und schärfe. Auch beim Ausstellen meiner entstandenen Werke bin ich auf hilfsbereite Mitmenschen angewiesen, welche ich ohne Problem im Kleingewerbe finde. Alle angefragten Ladenbesitzer*innen beteiligen sich bei meinem Vorhaben, in den Schaufenstern meine Figuren auszustellen.
In dieser Diplomarbeit habe ich nicht nur die Technik des Motorsägens gelernt.
Noch lange werden mich die positiven Erfahrungen begleiten, die ich durch das Zugehen auf fremde Mitmenschen gesammelt habe.
In meiner Arbeit reflektiere ich das Verhältnis von menschlichen und nichtmenschlichen Tieren und den Grenzen, die wir zwischen beiden ziehen. Was verbindet uns, was trennt uns? Was davon ist real, was fiktiv? Welche Konsequenzen hat unsere Wahrnehmung?
Meine gestalterische Auseinandersetzung ist eine Infragestellung unserer zwiespältigen Sicht aufs Tier und die Suche nach dem Potenzial anderer Perspektiven.
Diese Arbeit zeigt eine Kooperation zwischen mir und einem Einzeller, Physarum polycephalum. Durch Recherche und verschiedene Tests habe ich versucht, einen Weg zu finden, wie ich mit dem Organismus zusammen ein Kunstwerk schaffen kann. Dabei befand ich mich im Spannungsfeld von Kontrolle ausüben und abgeben.
Schon lange werde ich in meinem Arbeiten sehr stark von Formen und Begebenheiten der Natur beeinflusst. Ich habe bei dieser Arbeit versucht, nicht mehr die Natur zu adaptieren, sondern direkt mit ihr zusammen zu arbeiten. Die Grundform wurde von mir vorgegeben - bespielt wird sie nun von Physarum polycephalum. Bei der Installation ging es darum, die notwendigen Begebenheiten für den Einzeller zu gewährleisten (Dunkelheit, Nahrung, Feuchtigkeit) und gleichzeig ein attraktives und unkompliziertes Schauen für den:die Besucher:in zu ermöglichen. Bis zum Ende der Ausstellung wird Physarum polycephalum wachsen und täglich ein neues Bild schaffen.
Meine Arbeit soll auch eine Möglichkeit bieten, diesen Organismus kennenzulernen.
Meine Arbeit trägt den Titel «Gester, Hüd und Morn». Darin untersuche ich malerisch das Spannungsfeld meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich nehme dazu eine gewisse Distanz zu meinem Selbst ein und nähere mich dem «War-ich», «Bin-ich» und «Werd-ich» an. Ich mache zeitlich bedingte Veränderungen meiner Identität sichtbar und konfrontiere mich direkt mit meinem Selbst.
Ich nehme auseinander, stelle gegenüber, bringe neu zusammen, tauche ein.
Ich stelle mir Fragen wie; was existiert bereits in meiner Vorstellung? Was trage ich mit mir herum? Dabei erforsche ich meine Wurzeln, erinnere mich an Geschichten aus meiner Kindheit, versuche meine Herkunft und Stigmen zu verstehen, finde Symbole für meine Träume und schaffe mir Zufluchtsorte. Fragmente meines Lebens werden verarbeitet, hinterfragt, prallen aufeinander, lösen sich auf.
Kinder spielen, explorieren, wünschen, träumen und leben sich mit den einfachsten Mitteln aus, welche sich in der Nähe befinden. Hast Du als erwachsene Person Träume? Ist es ein Traum oder ein Ziel? Sind Träume Ziele? Können wir noch «ehrlich» träumen und einen Traum einfach als Traum stehen lassen? Oder hat ein Traum die Aufgabe, erfüllt zu werden?
In meiner Diplomarbeit sind Kinderzeichnungen das Schlüsselelement. Kinder und ihre Zeichnungen verstehe ich als unverfälscht und ehrlich, genau wie ihre Wünsche und Träume. Sie bilden die Realität so ab, wie sie diese verarbeiten. Dies macht es Erwachsenen fast unmöglich, die sprunghafte Geschichte der Zeichnung nachvollziehen zu können.
Meine Glascollagen sind inspiriert durch Kinderzeichnungen und Geschichten von Kindern und ihren Wünschen und Träume. Mit meiner Inszenierung möchte ich dich einen Moment verzaubern, um dich an deine Träume zu Erinnern.
Das Projekt Meter hat zum Ziel, eine öffentlich zugängliche Werkstatt, einen Raum für Kreativität und Austausch in St.Gallen zu schaffen. Das Projekt versteht sich als soziokulturelles Angebot, welches das generationen- und kulturübergreifende Lehren und Lernen unterstützt. Die Infrastruktur wird eine Metall-, Textil- und Holzwerkstatt sowie Raum zum Verweilen beinhalten, später wird auch eine Keramikwerkstatt darin Platz finden. Die Räumlichkeiten sollen den Nutzer:innen einen niederschwelligen Zugang zu Werkzeug, Maschinen und Material ermöglichen.
Zur Vermarktung des Projektes und um zukünftige Nutzer:innen zu erreichen, wurde das Meter-Mobil gebaut, welches auch Gegenstand der Ausstellung ist.
Erlebe auch du den Meter! Giesse ein Objekt aus Zinn, trinke einen Kaffee oder nutze den mobilen Arbeitsplatz individuell.
Diese Frage habe ich mir als Kind oft gestellt. So frage ich mich in meinem Diplomprojekt auch, wer eigentlich sagt, dass innerhalb eines Bildes nur ein Malstil vorherrschen darf. Ich probiere aus, male flächig, formuliere aus, bastle, forme und höre wieder damit auf, wenn ich nicht mehr möchte. Jeder Schritt ist ein Kurswechsel, jeder Umweg ein Baustein und Kohärenz gibt es nicht. Das einzige System ist mein persönlicher Gusto. Auf Ölgemälden werden scheinbar vergessenen, nebensächlich entstandenen Handyfotografien eine grossflächige Bühne geboten, und in Objekten zeigt sich das dreidimensionale Festhalten von Ideen, Gedanken und Hirngespinsten.
Ja, das nehmt ihr nicht wahr. Hypnose, Medikamente, Achtsamkeitsübungen. Heute ist es einfach, die Wahrnehmung von sich zu lenken oder zu verändern. Trotzdem sind ihr Grenzen gesetzt. Lichtreflexionen treffen auf Sensoren, Buchstaben werden scharfgestellt, Ränder beginnen nach und nach zu flirren, Buchecken verschwimmen, Geräusche werden ausgeblendet, Gerüche gefiltert, ein leerer Fleck ergänzt, Rezeptoren passen sich an, ein verkehrtes Bild auf deiner Retina.
Reisse mit mir den Menschen aus seinen Verhältnissen, zerre Schicht um Schicht ab und beobachte, was übrigbleibt. Ich setzte mich künstlerisch mit dem Thema der Wahrnehmung auseinander und verband die Auseinandersetzungen mit meinem Interesse aus der Psychologie und Biologie, um mich (als ein Mensch), das Umfeld (als viele Menschen) und die Kunst besser begreifen zu können.
Das Hören:
– Ich kann hören und mich dabei beobachten, welche Gedanken, welche Erinnerungen und welche Assoziationen bei mir auftauchen.
– Ich kann hören, ohne etwas zu hören.
– Ich höre zu, aus der Ruhe heraus, meine Gedanken sind still, ich bin ganz bei den Geräuschen, die meine Ohren empfangen. Ich höre zu …
Die Projektion zeigt an, wann das Hör-Stück startet. Wird kein Bild projiziert, läuft das Hör-Stück. Bitte warten Sie in diesem Fall ab, bis es wieder von vorne beginnt.
Meine Werke sind unterschiedlich entstanden und wirken zusammen wie eine vielfarbige Palette, auf welcher verschiedene Farbtöne sind. Sie zeigen meinen Weg als Geflüchtete mit den glücklichen und traurigen Momenten, meinen Erinnerungen. Die Unsicherheit auf meinem Weg war für mich das Schwierigste. Vielleicht wäre es für mich einfacher gewesen zu hören, was ich nicht hören wollte, den Verlust zu beweinen und einen anderen Weg zu finden, als jahrelang im Dunkeln zu tappen und mich an der Hoffnung zu nähren. Geflüchtete Menschen warten manchmal sehr lange auf den Entscheid, ob sie in diesem Land bleiben dürfen oder nicht. Gleichzeitig werden die Regeln von Jahr zu Jahr strenger.
Hier gibt es keinen Krieg. Krieg trifft normalerweise eine ganze Nation. Teil einer Bevölkerung zu sein, die andere Rechte hat, versetzt der menschlichen Psyche einen schweren Schlag.
Während geflüchtete Personen weiterhin unter solchen Bedingungen leben müssen, halte ich es für wichtig, diese Situation den Nichtgeflüchteten zu vermitteln. Auch wenn dies die Situation nicht zum Besseren ändert, kann es sie zumindest nicht verschärfen. Vielleicht können sich die Leute mit Hilfe dieses Schleiers, den ich geöffnet habe, besser vorstellen, was sich hinter dem Schweizer Pass verbirgt und hoffentlich werden sie die Situation von geflüchteten Personen besser verstehen können.