Wolfram Hölls zeitgenössischer Theatertext «Disko» bildet den Ausgangspunkt und Referenzrahmen für die diesjährigen Abschlussinszenierungen des BA Theater in Zusammenarbeit von Dramaturgie, Bühne, Schauspiel, Regie und Gästen. Entstanden sind drei Arbeiten, die Mechanismen von Zugehörigkeiten und Ausschlüssen verhandeln.
Von und mit:
Sarah Calörtscher, Annet Sarah Disler, Sophie Eglin, Sonja Giesecke, David Gottlieb, Prisca Grandi, Rino Hosennen, Nik Huber, Amélie Luise Hug, Alexandra Huss, Linda Hügel, Hannah Im Hof, Milena Kaltenbach, Maria Lehberg, Jana Meyer, Laura Ritzenfeld, Antonin Rohdich, Sophie Schmid, Leonie Schöning, Kian Schwabe, Eva Stempel, Aleksandra Sucur, Ophelia Sullivan, Andrea Uhl, Sibill Urweider, Luca Vincenzi, Kim Werner, Noé Wetter
I NAME THIS SITUATION DISKO
DISKO IS LIBERATION
DISKO SEES NO GENDER
DISKO SEES NO COLOR OF THE SKIN
DISKO SEES NO SEXUAL ORIENTATION
DISKO SEES NO AGE
DISKO BRINGS US TOGETHER
I NAME THIS SITUATION DISKO ist ein partizipatives Diskogame, in dem gesammelt, sortiert, selektiert und genebelt wird.
Dress accordingly
Von und mit
Sarah Calörtscher (Dramaturgie), Rino Hosennen (Schauspiel), Amélie Luise Hug (Schauspiel), Alexandra Huss (Schauspiel), Jana Meyer (Bühne und Kostüm), Leonie Schöning (Bühne und Kostüm), Kian Schwabe (Regie), Ophelia Sullivan (Komposition), Andrea Uhl (Dramaturgie), Kim Werner (Schauspiel)
objects in the mirror are closer than they appear
Frei nach “Disko” von Wolfram Höll
Mit weiteren Texten von Friedrich Dürrenmatt und der Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Vier Freunde sind unterwegs zu einem Rave. Auf dem Weg treffen sie auf eine unbekannte Frau, die aus dem Nichts auftaucht und mitkommen möchte. Für die Gruppe stellt sich die Frage: Nehmen wir sie mit oder nicht?
In der sprachlich strengen Form von Hölls Theatertext untersucht die Inszenierung verschiedene Szenarien der Ausgrenzung.
Spieler:innen: Sonja Giesecke, David Gottlieb, Hannah Im Hof, Maria Lehberg, Antonin Rohdich
Livemusik: Sibill Urweider
Raum, Licht & Kostüm: Prisca Grandi, Nik Huber
Regie: Luca Vincenzi
Dramaturgie: Annet Sarah Disler
Choreografie: Sonja Giesecke
disconnected
Hier wird es unrealistisch.
Hier öffnen sich Räume aus Poesie.
Hier werden keine dystopischen Zukunftsvisionen gezeigt.
Hier gibt es keine Antworten, nur Versuche.
Das hier ist eine Auseinandersetzung mit den Strukturen in Wolfram Hölls Text „Disko“, die sich durch Abgrenzung und Ausgrenzung definieren. Das hier ist die Suche nach einem Gegenentwurf. Das hier ist der Versuch, einem beängstigenden System Poesie entgegenzusetzen.
disconnected ist die Ansammlung von Visionen einer Welt, in der wir wieder verbunden sind. Verbunden mit der Natur, dem nächsten W-LAN und vor allem miteinander als Menschen. disconnected erzählt in einer audio-visuellen und emotional erfahrbaren Ästhetik.
von und mit
Sophie Eglin (Schauspiel), Linda Hügel (Schauspiel), Milena Kaltenbach (Schauspiel), Laura Ritzenfeld (Dramaturgie), Sophie Schmid (Bühnenbild), Eva Stempel (Schauspiel), Aleksandra Sucur (Komposition), Noé Wetter (Bühnenbild)
KOKO is the next generation online journal for the Shared Campus. It is an independent academic publication dedicated to the investigation of theories and practices of alternative knowledge systems that explore the relations between media and expression, time and space.
To this aim, KOKO activates the potentials of visual, audio and text-based formats – traditional and non-traditional – as next generation means for research production.
KOKO encourages experimental speculative research beyond the limitations of disciplinary perspectives or conventional formats to facilitate ideas, positions, and contributions into diverse dimensions of knowledge.
KOKO seeks to publish new research that promotes a culture of sharing, open distribution, and the on-going exchange of ideas, without losing sight of rigorous academic practice. It engages in the creation of a body of critical and reflexive contributions – in any form and/or medium – with a breadth and depth of thought that will produce new knowledge, creative methodologies, original applications, and substantiated understanding. KOKO not only challenges and re-considers traditional research, and publication formats, but aims at establishing alternative new standards, conventions, and protocols in academic publishing.
The online format of KOKO allows to digress from the common traditional journal structure/operation, e.g. the sequential publication in volumes and issues, the acceptance of papers by set deadlines only, the setting of temporary themes for specific volume/issues only etc. Instead, right from the start, KOKO launches with five themed “spaces” that are all concurrently open for submissions, and will continuously update upon positive review of newly received contributions.
Editorial Board: Peter Benz, Nils Röller, Stefano Vannotti
Die Ausstellung Animals We Are Ourselves ist an das Seminar «Art & Collecting» von Laura Bechter und Dr. Gabrielle Schaad angegliedert. Von Fragestellungen zum Verhältnis von Mensch und Tier ausgehend ermöglicht die Präsentation, Motive und (kunsthistorische) Referenzen in der zeitgenössischen Kunst am Beispiel von Tierdarstellungen herauszuarbeiten. Zudem bietet sie den Studierenden bereits im Aufbauprozess Einblicke in die technischen Bereiche der Konservation und des Art Handlings.
NEST ist ein Ausstellungsraum des Bachelor Fine Arts, der sich in den Fine-Art-Studios des Toni-Areals befindet. Seit Herbst 2021 arbeitet NEST mit der Sammlung Ursula Hauser zusammen – die zu einer der wichtigsten Sammlungen für zeitgenössische Kunst weltweit zählt. Der Sammlungsfokus liegt auf Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts wie Louise Bourgeois, Maria Lassnig und Alina Szapocznikow. Die Kooperation ermöglicht es, Sammlungswerke als Leihgaben in Lehre und Forschung einzubinden. So lassen sich im Dialog konservatorische und theoretische Fragen praxisnah zu diskutieren. Die Lust an der leiblichen Wahrnehmung von Kunst und deren diskursiver Reflexion rücken damit nach einer längeren Phase des digitalen Kommunizierens wieder ins Zentrum.
"The Calm Before the Storm" is a group exhibition by students of the Department of Fine Arts. It marks the reopening of NEST, an exhibition space initiated by the Department of Fine Arts within the Toni area.
The idiom "the calm before the storm" refers to a period of tense waiting, a posture of wariness, the possibly deceptive retreat before an event that lies in the future. This interval sometimes makes the present seem strangely tenacious. It also remains unclear whether future events are to be looked forward to with anticipation or fear, or even whether they will occur at all. Under this title, the Open Call exhibition for the reopening of the exhibition space NEST brings together works by students of the Department of Fine Art (BA and MA). The works shown by Yumna Al-Arashi, Line Chevalley, Mathieu Dafflon, Till Kadler, Lyenne Perkmann, Jason Rohr, Carla Schleiffer and Luca Süss were created between 2020 and 2021 and explore the aforementioned spectrum of associations with different approaches in terms of media, material and content.
Staudämme, Staumauern, Wasserkraftwerke, Stromleitungen. Infrastrukturbauten zur Energieproduktion und -distribution befinden sich in einer Landschaft, deren Bild sie verändern. Die Umgestaltung alpiner Landschaften durch moderne Infrastrukturbauten zeugt von den Bedürfnissen unserer Gesellschaft, die dabei in Konflikt mit dem Erhalt der traditionellen Landschaftsbilder, wie sie von Natur- und Heimatschutz gefordert werden, stehen. Seit der Energiewende ist dieser Konflikt wieder vermehrt im Fokus, da der mögliche Ausbau erneuerbarer Energie mithelfen soll, die Ziele der Energiewende zu erreichen. Landschaften sind aber nicht nur geographischer Raum, sie sind auch kulturell codierte Vorstellungen der Sehnsüchte und Phantasien in unseren Köpfen. Wie stehen nun aber diese Staudämme im Verhältnis zur Landschaft? Ihre Forschungsreisen führen Annina Boogen ins Feld in die alpinen Räume der Schweiz. Orte an denen Infrastruktur und traditionelle Kulturlandschaften ineinander übergehen. Das Feld ist ein Raum der Beteiligung, der Teilhabe, in dem die Forscherin gleichwertig wie andere Wesen beobachtet und beobachtet wird, agiert und reagiert. Zwischen 2018 und 2020 besucht Annina rund 26 Staudämme in acht Schweizer Kantonen, dabei entwickelt sie in einem iterativen performativ-forschenden Prozess ein Feldbeobachtungsprotokoll, jedoch gilt im Feld die Aufmerksamkeit dem Prozess der Datensammlung und nicht den Daten selbst. Durch den Prozess findet eine Fokussierung statt, auf das Wahrnehmen mit den Sinnen, Hören, Fühlen und Sehen, also einen ästhetischen Zugang. Am vorläufigen Ende dieses Projektes steht der nicht-wissenschaftlicher Synthesebericht. Er ist eine Assemblage von vermeintlich «objektiven» systematisch erhobenen Forschungsdaten, «objektiven» und «subjektiven» Erkenntnissen sowie Erfahrungsmomenten und Geschichten der Forschungsreisen. Es ist aber auch eine Assemblage von verschiedenen Schreibformen und im Forschungsprozess entstandenen Texten, Bildern und Klängen, die in der Form einer Schallplatte zusammenkommen.
A Hong Kong theatre artist’s quest to search for the true meaning of theatre in society: Why do we witness others’ pain and suffering?
From a personal perspective to international politics, can contemporary theatre practices reclaim the social function of theatre from the Ancient Greek, a space for forming community, which can trespass the boundary of nations, cultures and individual situation?
Answers to the above questions are not guaranteed, but it will be a journey to search for it together.
INSERT. Artistic Practices as Cultural Inquiries ist eine Open Access Publikationsplattform, die eine Engführung künstlerischer, wissenschaftlicher und kuratorischer Praktiken im Rahmen kulturanalytischer Forschung sucht. Sie versteht Kunst als einen Möglichkeitsraum für Kritik, sowohl im analytischen wie auch im transformativen Sinn. Die einzelnen thematischen Ausgaben von insert versammeln Beiträge, die an die Frage anknüpfen, inwiefern selbstreflexive ästhetische Praktiken eine Analyse von kulturellen Konstruktionen, deren Politiken und Wirkungsweisen zu leisten vermögen.
INSERT wurde 2020/21 von Sigrid Adorf, Noëmie Stähli und Julia Wolf am Forschungsschwerpunkt Kulturanalyse in den Künsten an der Zürcher Hochschule der Künste im Rahmen des SNF-Forschungsprojekts „“ Insert Citation: Kulturelle Übertragungsprozesse künstlerisch_wissenschaftlich analysieren entwickelt. Die Ausgaben (in der Regel zwei pro Jahr) widmen sich unterschiedlichen Themenschwerpunkten und werden von wechselnden Herausgeber*innen verantwortet.
Die in der ersten Ausgabe Zonen der Gegenwart – Praktiken der Annäherung versammelten theoretischen und künstlerischen Beiträge sind reflexive Auseinandersetzungen, die es möglich machen, Zonen unserer Gegenwart erkennbar werden zu lassen. Die Ausgabe wurde von Sigrid Adorf, Noëmi Stähli und Julia Wolf herausgegeben.
Die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute präsentiert, archiviert, verleiht und verkauft zeitbasierte Medienkunst. Sie knüpft damit an eine lange Geschichte alternativer Kunst-Distribution seit den 1970er Jahren an, die eine Demokratisierung der Kunstrezeption anvisiert.
Das Videoprogramm «Do videos dream of glitching?» ist im Rahmen eines Praxisprojekts in Zusammenarbeit zwischen der Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute in Düsseldorf und dem Master of Arts in Art Education Curatorial Studies entstanden.
Do videos dream of glitching?
Im Zentrum des Videoprogramms stand das Konzept des „Glitches“. Ein Glitch, so wurde durch das Projektteam formuliert, kann absichtlich oder auch zufällig entstehen. Er zelebriert die ineffiziente, irrationale, lästige Störung. Videokünstler*innen nutzen das Glitching, so die zentrale These der Projektgruppe, als emanzipatorische Strategie, die eine vertiefte Technologiekritik ermöglicht. Die ausgewählten Arbeiten hinterfragten in diesem Sinne die Grenze zwischen Fehlfunktion und Manipulation.
Ausgehend von einer inhaltlich konzeptuellen Analyse des Archivs der Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute wählte das siebenköpfige Projektteam folgerichtig insgesamt 7 Videos aus, die das Thema „Glitches“ aus unterschiedlicher Perspektive behandeln. Das Videoprogramm war zwischen Samstag, den 8. Mai 2021 und Sonntag. 30. Mai auf der IMAI Website zu sehen. Ausserdem wurde das Programm in der Videolounge des IMAI im NRW-Forum in Grossprojektion gezeigt.
Screening Programm
Steina und Woody Vasulka, Noisefileds, 1974, 10:52 Min.
Franziska Megert, Sweet Dressing, 1983, 3:26 Min.
Paul Garrin, Free Society, 1988, 4:03 Min.
Raphael Montañez Ortíz, Busy Bodies, 1997, 8:57 Min.
Ulrike Rosenbach, Das Feenband, 1983, 15:17 Min.
George Barber, Effervescence, 1995, 1:31 Min.
Norbert Meissner mit Mike Krebs, Dialog, 1987, 4:45 Min.
Rahmenprogramm
Parallel zum Screening wurden mehrere Social Media Interventionen entwickelt, in denen sowohl das Thema referenziert und interpretiert, wie auch die Kurator:innen vorgestellt wurden.
Projektbeteiligte
Studierende des Master of Arts in Art Education Curatorial Studies, Zürcher Hochschule der Künste: Chiara Giardi, Caroline Glock, Ugo Pecoraio, Evita Verbrugge
Dozent: Dr. Heiko Schmid
Stiftung IMAI: Dr. Linnea Semmerling, Darija Šimunović
Ausgehend von der Beobachtung, dass Tiere auf Theaterbühnen gerade sehr «in» sind, untersuchte und befragte ich meine eigene künstlerische Praxis, welche sich mit dem Nichtmenschlichen beschäftigt. Aus dieser Auseinandersetzung ist ein Textkomplex aus dreizehn unterschiedlichen Texten entstanden, welche teilweise theoretisch, essayistisch, fragend und autobiographisch sind.
Im Zentrum dieses Textkomplexes steht ein Manifest, welches ein posthumanistisches TheaterDenken fordert. Ein Denken, welches nicht mehr den Menschen ins Zentrum stellt, sondern die vielfältigen Vernetzungen, Symbiosen und Kollaborationen von menschlichen und nichtmenschlichen Wesen zum Ausgangspunkt nimmt. Wie lässt sich dieses Denken im Theater umsetzen? Was muss sich am Theater verändern, damit nichtmenschliche Akteur*innen in künstlerischen Prozessen auf Augenhöhe mit menschlichen Akteur*innen kollaborieren können? Damit beschäftigt sich dieser Textkomplex.
Posthumanismus wird in dieser Masterarbeit nicht als abgestecktes Gebiet eines spezifischen Wissens betrachtet, sondern als strategisch gesetzte Denkbewegung, um Prozesse der Kritik, der Hinterfragung und des Anders-Denkens auszulösen - so wie ein Wildschwein auf den Wald losgeht, sucht und in die Tiefe gräbt. Ob sich Trüffel dabei finden, ist weniger wichtig. Es geht darum, den Waldboden umzuwälzen.
Der Textkomplex ist nonlinear aufgebaut und auf der Website www.posthumanifest.ch zu lesen. Die Arbeit am Textkomplex ist bewusst nicht abgeschlossen, weshalb es auch keine Printversion des Textkomplexes gibt. Die einzige physische Existenz der Masterarbeit ist als Flyer mit einem Einführungstext, einem QR-Code und einer Karte zur Navigation im Textkomplex.
Die Texte sind collagierte Assemblagen. Zwar bin ich, Noemi, die Hauptautorin. Doch viele andere Stimmen verschaffen sich in diesem Textkomplex Gehör, wie beispielsweise Kater Milo, der mit Interventionen auf der Tastatur auf gestalterischer Ebene in den Text eingreift. Und kann man einer Katze die Mitarbeit an einem posthumanistischen Manifest verweigern? So mischen sich auch Textfragmente aus E.T.A. Hoffmanns «Lebensansichten des Katers Murr» in die Texte und spiegeln die Frage nach nichtmenschlicher Autorschaft auf literarischer Ebene. Und auch für die Lesenden gibt es die Möglichkeit, ihre Gedanken über die Kommentarfunktion auf der Website einzubringen.
Pilze sind glitschig, rätselhaft, giftig, talentiert, vielseitig, überall, unglaublich alt, vergesellschaftet, lecker, uneindeutig, widerstandsfähig und unberechenbar.
Auf diesem szenografischen Waldspaziergang folgen wir den Spuren der Pilze, wir suchen das Wochenendhaus im Wald und das wirkliche Leben im Boden.
Und was wissen Sie eigentlich über das System? Also z.B. über das System Wald? Nicht viel? Das macht nichts. Kommen Sie mit uns suchen!
Aber passen Sie auf nicht verloren zu gehen und nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitsammler*innen; Menschen, Tiere, Insekten, Pflanzen, Flechten, Pilze, Moose. Bitte auf alle also.