Der 45rpm.ch Report ist ein wöchentlich erscheinender Newsleter, der die Geschehnisse (inter)nationalen Clubkultur berichtend und kommentierend aufgreift. Die Arbeit setzt sich bewusst mit dem «aufstrebenden» Medium E-Mail-Newsletter auseinander, das, obwohl es sich um keine neue Erfindung handelt, den technischen Veränderungen getrotzt hat und sich erneut grosser Beliebtheit in der aktuellen Publizistik erfreut. Dominik Rogenmoser erforscht in seiner Arbeit Fragen rund um den Medienkonsum. Die Leitrage lautet: Wie tauschen sich Subkulturen digital aus, wenn soziale Medien nur noch als Unterhaltungsplattormen fungieren und sozialer Austausch nicht mehr ins Geschäftsmodell von Meta, Twiter und Co. passt?
Im September 1939 evakuiert Frankreich eine halbe Million Menschen aus seinen Grenzgebieten zu Deutschland und bringt sie zu ihrem Schutz in den Südwesten des Landes. Eine von ihnen ist die achtjährige Marylène aus dem kleinen elsässischen Dorf Neuwiller, das gleich an der Schweizer Grenze im Dreiländereck liegt. Bevor der Krieg für Marylène vorbei ist, erlebt sie zwischen dem Rhein und dem Atlantik die Frage nach nationaler Identität und das Gefühl, sich im eigenen Land fremd zu fühlen. Mehr als achtzig Jahre später erzählt Livia Grossenbacher in einer fünfteiligen Podcastserie die Geschichte von Marylène, ihrem Dorf, der Evakuierung und dem, was danach kam. Im Rahmen ihrer Masterthesis präsentiert sie die erste Folge, «D Glogge» des Podcasts «Marylène».
Der dokumentarische Kurzfilm «Helfers Häuser» beschäftigt sich mit dem Werk des Berner Architekten Eduard Helfer (1920–1981). Helfer reagierte mit mehr als 450 Bauprojekten auf das starke Bevölkerungswachstum in der Nachkriegszeit und leistete Pionierarbeit im sozialen Wohnungsbau. Doch ein halbes Jahrhundert später ist Helfer selbst in Fachkreisen weitgehend unbekannt. Natalie Schärer setzt sich in ihrer Masterthesis mit dem Vergessenwerden von Eduard Helfer auseinander und macht sich auf die Suche nach dem Charakter und der Rezeption seiner Gebäude. Damit richtet sie den Blick auf eine Architektur, die in der breiten Öffentlichkeit zurzeit wenig und meist negativ diskutiert wird.
Bild und Sprache führen einen Dialog zwischen Innen und Aussen. Sie versuchen sich als Darstellerinnen des Zeig- oder Sagbaren. Auf der Suche nach einer visuellen Sprache und sprechenden Bildern arbeitet Hannah Grüninger mit Kompositionen beider Medien. Hierfür werden Fotografien und Kurzprosa, die unabhängig voneinander entstanden sind, kombiniert und zu einer Erzählung verwoben. Die sich öffnenden Räume sind Verknüpfungen von Erinnerungen und Alltagsbeobachtungen der Autorin, manchmal Fiktion, immer Ausdruck von Empfindungen. Die Arbeit soll zum Nachdenken anregen, darüber, wie man sich einbringt und mit welchen Mitteln man kommuniziert in einer sich rasant verändernden (Medien-)Welt.
Wir wohnen. Alle. Wohnen ist ein integraler Bestandteil des menschlichen Daseins. In drei journalistischen Porträts nähert sich Stefanie Ehrler dieser anthropologischen Universalie an. Was macht einen Wohnort zu einem Zuhause? Wie gelingt Kollektivität? Was bedeutet Wohnen in einer Kleinfamilie? Und was geschieht mit dem Wohnen, wenn die Familie auseinanderbricht? Erzählt werden Lebensgeschichten von Frauen: Eva reist mit ihrem Bus durch Europa, hin und wieder wohnt sie in ihrem Wohnwagen an der Küste Uruguays. Elisabeth und Karin sind bald im Pensionsalter und leben zusammen in einer Wohngemeinschaft. Mattea teilt mit ihren drei Kindern und ihrem Ex-Mann zwei Wohnungen. Die Porträtsammlung gibt Einblick in unterschiedliche Lebenswelten und Weltsichten. Sie zeigt, wie ähnlich wir Menschen uns sind und bildet ein kleines Stück narrative Frauengeschichte.
Die Masterthesis von Pascale Gähler ist eine Auseinandersetzung mit ihrem Schreibprozess. Dieser dreht sich um die Frage, wie intersektionale Positionen und Diskriminierung in literarischen Texten für Leser:innen erfahrbar werden können. In ihrem Diversitätslabor analysiert die Autorin ihre Themen-Recherche, ihre Erfahrungen beim Schreiben und kristallisiert Potenziale und Momente des Scheiterns heraus. Basis bilden drei Kurzgeschichten, die auch Familien- und Migrationsgeschichten sind.
Mit den (post-)migrantischen Stimmen und kolonialverstrickten Nebenschauplätzen erprobt die Autorin Bedingungen für das Setzen divergierender, neuer Narrative. Es ist ein Versuch, Zürich als transkulturellen Ort zu beschreiben und zur Neuverhandlung von Fragen der Zugehörigkeit und Identität einzuladen.
Eine feministische Auseinandersetzung mit dem Verbundensein von Elefantinnen und Frauen
Kurztext Welche Rolle kann eine Elefantin im Nachdenken über patriarchale Strukturen spielen? Gianna Rovere beobachtet seit Anfang 2020 die diversen Erscheinungen von Elefanten in ihrem Alltag. Sei das in der Sprache, auf der Strasse, im Zoo, als Metapher oder in ihrem Kopf. Von diesen Beobachtungen ausgehend setzt sie sich literarisch und essayistisch mit den Verschränkungen des Elefantinnen- und des Frauenseins in der westeuropäischen Gesellschaft auseinander.
Die Masterthesis umfasst die kaleidoskopische Kurzgeschichtensammlung «Episoden von Alltagselefanten» sowie den Essay «Wir Elefantinnen im Raum». Letzterer setzt sich mit dem internalisierten Körperhass von Frauen auseinander und geht der Lust auf den Grund, das eigene Fleisch zu packen, abzureissen und sich selbst verschwindend klein zu machen. Ein geschriebener Versuch, den eigenen Körper von seinen Altlasten und verletzendem Verhalten zu lösen, etwas mehr wie eine Elefantin zu sein: Solidarisch, präsent und raumeinnehmend.
Ich bin Tänzerin, Tanzpädagogin, Choreografin und Mutter und lebe in Zürich. Tanz ist mein Mittel, mit der Welt zu kommunizieren. Ich unterrichte Kindertanz und leite in unterschiedlichen Kontexten Trainings für professionelle Tänzer:innen. Ich bin Mitglied von «Kollektiv F» aus Bern. Wir kreieren Stücke für ein junges Publikum und waren associated artist der Dampfzentrale Bern von 2017-2019. Ich interessiere mich für Formen eines gleichberechtigten Miteinanders, für soziale Codes in Körperarchiven und für künstlerische Formate, die physische Realitäten nebeneinander sichtbar
machen.
DIPLOMPROJEKT
«Die Idee findet ihren Weg»
Wann ist ein Kollektiv überhaupt ein Kollektiv und mit welchen Methoden gelingt kreatives Schaffen im Kollektiv? «Die Idee findet ihren Weg» ist eine Toolbox, ausgestattet mit einem Handbuch, einem Spielkarten-Set und
Joker-Karten. Gruppen, die sich zu einem kollektiv formieren oder sich mit kollektiven Vorgehen auseinandersetzen wollen, können sich im Spiel konkreten Situationen aus dem Alltag eines Tanzkollektives stellen und treffen darin gemeinsam Entscheidungen. Das Spielkarten-Set versteht sich als Gesprächsleitfaden und hilft, zu den Kernfragen des eigenen Kollektives vorzudringen.
My Master Thesis looks at ways in which dance companies can streamline their working methods, organising more efficient and effective rehearsals for preserving the art of dance as a catalyst of emotional and narrative thought, as well as developing a pleasant and productive working environment. It presents a case study based on the work of George Balanchine with the New York City Ballet. The techniques he used as a teacher and ballet master will be evidenced. It looks at ways the ballet master can deliver the maximum amount of information in a minimum amount of time and to make sure that the information is applied and retained by the dancers.
The case study is based on the analysis of footage and resources in which dancers trained by George Balanchine present their experience of working with him and display their interest in finding ways to transfer the knowledge onto new generations. To offer a perspective, these examples are placed under the lenses of a theoretical framework of analysis composed by recent research in the field of education and applied to the professional dance context. Recent research in the field of pedagogy will be applied to the professional dance context and will highlight the way in which motivation, praise and feedback strategies facilitate skill acquisition and enhance performance.It becomes evident how the implementation of a dancer-focused approach, supplemented by feedback methods and the use of imagery contributes to the establishment of an efficient working environment, contributing to proficient rehearsals.
Working as a rehearsal director is both a logistical and creative challenge, where efficiency is essential for the development of the craft. I will be looking at the tools and techniques one can reach out to, for facilitating the rehearsal process. This ensures a proficient final product in an environment that focuses on the dancer. I considered the notion of a dancer-centred paradigm defined by Sarah Knox and explore it into the realm of the rehearsal process. In my research, I found very limited literature discussing the position of a rehearsal director, and even less discussing the complex nature of the rehearsal director’s role. The context of this study can reveal the intricate nature of the rehearsal process, as well as the diversity of the roles and experiences between dancers and rehearsal directors.
After working as a professional dancer for 24 years I felt the desire to fully embrace my other passions: Choreography.
In August 2020 I started a new chapter in my life in which my own creativity continues guiding me on a journey of stabilising my own choreographic voice and getting inspired by the artists that crosses my path, developing a dialogue that culminates in something honest and unique.
The MA Choreography at the ZHdK came into my life as a place to experiment, to connect and to expand my curiosity and gave me valuable tools that I will cary along my journey.
In January 2024 I am happy to start a new important role as the Artistic Director of Tanz & Kunst Königsfelden.
DIPLOMA PROJECT
Between you and me and…
For my Final Master Project wanted to explore the creative work as a
collaboration between me and the artists involved.
- To understand what my role as a choreographer is in a
collaborative process.
- To analyse how movement created by the dancers can be
translated into my own choreographic voice/signature.
- To examine my own process of finding the ownership of the piece.
- To expose my creativity through my artistic decisions of what is
originally created by others.
- To move away from my usual way of choreographing in order to
understand if this would become another way for me to work in
the future.
Maria Combi, B.1998, Italy. My whole life I’ve been dancing. At first ballet, which accompanied me until I turned 20 and graduated in London. Then I dedicated myself fully to contemporary dance, learning different styles in different countries and shortly freelancing in Belgium and Italy, before landing in Zurich in 2021.
Here I started my Master at ZHdK, where I’ve had the opportunity to explore and find my voice as a choreographer.
DIPLOMA PROJECT
ALI DI CENERE - If you never see me, do I still exist?
I wonder, if she would feel as soft as she looked.
Forbidden Softness… If you touch her, she dies.
It was important to me, as the choreographer, that this piece conveyed a feeling of care and safety on stage, embodied by the performers in their sisterhood. These four creatures explore through metamorphosis, what it means to perceive and to be perceived.
Seeing and being seen.
The scenography, as well as costumes, lights and the music we composed for it, all come together with the dance to create a space, where this elemental journey can occur.