BIOGRAFIE
Ich wurde 1997 in Grabs (Schweiz) geboren und in Rapperswil-Jona (SG) aufgewachsen. Nach dem Gymnasium studierte ich zwei Jahre lang Theaterwissenschaft in Bern und absolvierte danach die Schauspielausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste. Im Studium entdeckte ich mein Interesse an Improvisation und der Entwicklung eigener Texte und Stücke (zuletzt ‚Ein Stück über Liebe von zwei Menschen‘). Zudem stand ich im letzten Jahr für diverse Kurzfilme vor der Kamera (zuletzt ‚Motel Molotov‘). Seit der Spielzeit 2022/23 bin ich Ensemblemitglied am Theater Lindenhof.
Theater (Auswahl)
2023
4.48 Psychose (Sarah Kane)
Theater der Künste, Regie: Julián Ignacio Garcés, Rolle: Performer
Woyzeck (Georg Büchner)
Theater Lindenhof, Regie: Edith Ehrhardt, Rollen: Woyzeck, Doktor, Tambourmajor
2022
QUIZOOLA! (Tim Etchells, Forced Entertainment)
Theater Lindenhof, Regie: Johannes Schlecker, Rolle: Performer
Ein Stück über Liebe von zwei Menschen
Theater der Künste, Eigenarbeit/Diplomarbeit mit Sophie Eglin
Antigone (Darja Stocker)
Theater Winkelwiese, Regie: Julia Skof, Rolle: Performer
jedermann (stirbt) (Ferdinand Schmalz)
Theater Lindenhof, Regie: Hartmut Wickert, Rolle: Teuflisch gute Gesellschaft
Drei Schwestern (Anton Tschechow), Regie: Éva Patkó, Rolle: Nikolai Lwowitsch Tusenbach
2019
Ich bin nicht menschlich, Theater 111 St. Gallen, Regie: Anne Meyer, Rolle: Hannes der Zweite, ein humanoider Roboter
2018
KRABAT (Freilichtspiel), Produktionsgruppe Keller’s Feder, Regie: Simon Keller, Rolle: Kubo
Lenz, Junge Bühne Bern, Leitung: Marcel Leemann und Christoph Hebing, Rolle: Lenz
Film (Auswahl)
2021
RUNWAY (short film, Director: Urša Kastelic, Role: police officer
SUNSHADES (Musikvideo Catalyst), Regie: Linus von Stumberg, Rolle: Anthony
STUNTMAN TOM (Kurzfilm), Regie: Till Gerber, Rolle: Oberbeleuchter (Nebenrolle)
DER PROTAGONIST (Kurzfilm), Regie: Dominic Curseri, Rolle: Nathan (Hauptrolle)
Bluetwert (filmischer Monolog), Regie: Stefan Jäger, Rolle: Aaron
SEELAND (Kurzfilm), Regie: Manuel Seiler, Rolle: Sohn (Hauptrolle)
Sprecher (Auswahl)
2021
DAS MIT DE ZOE, SRF-Hörspiel-Serie, Regie: Reto Ott, Rolle: Luca (Hauptrolle)
Monte Verità – Der Rausch der Freiheit (Spielfilm), Regie: Stefan Jäger, Rolle: Unsichtbare Stimmen
2020
es chunt, SRF-Hörspiel, Regie: Luca Vincenzi, Rolle: Marco
DIPLOMAPROJEKT
Ein Stück über Liebe von zwei Menschen
Was bedeutet es einem Gefühl, so gross, einen Raum zu geben? Wie über Gefühle sprechen? Wie kriegst du eine Vorstellung von dem, was ich empfinde? Wie kann ich für mich sprechen?
Wir sehen es als notwendig, dass wir Liebe und lieben neu erfinden. Wir wollen uns von diesen festgeschriebenen Rollenbildern und diesen eng zugeschnittenen Rollenmustern verabschieden. Wir wollen ausbrechen aus dem Konstrukt Liebe, mit dem wir schon zu viele Jahre grossgeworden sind. Wir wollen lernen, richtig zu lieben! So wie wir lieben wollen!
Mit unserer Performance „Ein Stück über Liebe von zwei Menschen“ wollen wir in ein Miteinander gelangen. Wir sprechen für uns und aus unseren persönlichen Erfahrungen heraus und versuchen so, uns anderen Menschen zu öffnen, ehrlich unsere Ängste und Schamgefühle zu kommunizieren.
Wir denken, dass wir als Künstler: innen wie als Menschen Haltungen zu einem Thema nur in der Begegnung, in der Auseinandersetzung, im Konflikt mit anderen Haltungen entwickeln können. Wir ermutigen das Publikum durch die hergestellte Situation sich hier und jetzt zu entscheiden, anders auf die Situation zu reagieren als es vielleicht für gewöhnlich tut.
Die Einstellung anhand einer gewaltfreien, emphatischen und offenen Kommunikation Theater zu schaffen, Geschichten neu zu erzählen und ein Thema, so universell, zu erforschen, ist uns ein grosses Anliegen.
BIOGRAFIE
Louise wurde 1995 in Köln geboren und wuchs ab ihrem 12. Lebensjahr in Berlin auf. Während ihres Studiums an der ZHdK stand sie bereits am Theater Neumarkt in der Produktion Trottinett Ballett von Piet Baumgartner auf der Bühne und machte ein Austauschsemester an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Im Juni 2022 gewann sie mit ihrem Jahrgang den Ensemblepreis am Schauspielschultreffen in Ludwigsburg und ist in der Spielzeit 2022/23 Teil des Schauspielstudios am Theater Chemnitz. Sie macht Musik, schreibt eigene Texte, reist viel und wird ab Sommer 2023 als freie Schauspielerin in Berlin tätig sein.
DIPLOMAPROJEKT
«Nacktheit auf der Bühne - ein feministisches, künstlerisches Stilmittel?»
In meiner Diplomarbeit «Nacktheit auf der Bühne - ein feministisches, künstlerisches Stilmittel?» habe ich mich mit der Frage nach dem weiblichen, nackten Körper auf der Bühne auseinandergesetzt und anhand von drei unterschiedlichen Performances und Theaterstücken versucht herauszufinden, ob dieser frei von Konventionen, Bewertungen und vom sexuellen Blick überhaupt auf der Bühne gezeigt werden kann. Und wenn ja, was braucht es dafür, dass der Körper einfach als Körper im Bühnenkontext ohne Bewertung dargestellt wird und welche Mittel sind dabei hilfreich? Wo liegt überhaupt die Grenze zwischen dem nackten Körper, dem künstlerischen Ausdruck und dem Blick von Außen?
BIOGRAFIE
david attenberger ist in wanne-eickel (ruhrgebiet) aufgewachsen, hat eine elektroniker:innenausbildung abgeschlossen und nur knapp das seepferdchen geschafft.
david studierte soziologie, ethnologie und politikwissenschaft in konstanz, schauspiel an der zürcher hochschule der künste und contemporary theatre and performance an der university of the arts london. arbeiten als performer:in brachten david ans schauspielhaus bochum, ans ROTTSTR 5 theater, an die ruhrtriennale, ans schauspiel hannover, das theater konstanz, das CAMPO gent, das münchner volkstheater und die londoner national gallery.
they ist stipendiat:in der studienstiftung des deutschen volkes, aktuell für den retzhofer dramapreis nominiert, war zuletzt zu gast in der performance making klasse der nanyang academy of fine arts, singapur, und wird 2022/23 noch während des studiums ensemblemitglied am neumarkt.
PROFIL
Spielalter: 19-28
Größe: 186 cm
Augenfarbe: braun
Haarfarbe: braun
Pronomen: keine / they
"Die Fremden"
Ruhrtriennale, Regie: Aernout Mik / Johan Simons, 2016 (NR)
ARBEITEN.3 / EIGENE
"Internet spielen", mit Kollektiv Tempofoif
Rote Fabrik, Zürich, 2020
"gestures (a body)"
Akademietheater, München ("UWE - Die Festival"), 2021
Calypso Stripclub, Zürich ("Festival Cyprine"), 2020
Zürcher Hochschule der Künste ("Forming Diversity"), 2020
Theater Neumarkt, Zürich ("Performance Supermarket"), 2020
ROLLENARBEITEN
Carmen, "Carmen Disruption", Simon Stephens
Tereisias, nach Kae Tempest und "Meteoriten", Sasha Marianna Salzmann
Anders / Micha, "HEAVEN (zu tristan)", Fritz Kater
David, "Liebe und Geld", Dennis Kelly
Lennie, "Von Mäusen und Menschen", John Steinbeck
Eddy, "Das Ende von Eddy", Édouard Louis
"Beben", Maria Milisavljevic
Graf Wetter vom Strahl, "Das Käthchen von Heilbronn", Heinrich v. Kleist
Theater
2022:
Goneril / King Lear, Tausend Morgen / Shakespeare, Jane Smiley / ZHdK: Judith Hofmann
Nadia / Olympia / Selbstgeschriebene Eigenarbeit
Anna / Anatomie eines Suizids / Alice Birch / HKB: Dora Schneider
Eigene Stückentwicklung Tanztheater: Grenzen
2021
Jill / I Stand Before You Naked / Joyce Carol Oates / ZHdK: Mandy Fabian Osterhage
Marion / Dantons Tod / Georg Büchner / ZHdK: Sophia Yiallouros
Rose / Tagträumer / William Mastrosimone / Eigenarbeit
Eigene Stückentwicklung Tanztheater: Second Skin
ZHdK Stückentwicklung: Objects in the mirror are closer than they appear
2017
Theaterkollektiv Taschenspieler, Ungehaltene Reden Ungehaltener Frauen
2016
Jakobustheater Karlsruhe, Peer to peer
Staatstheater Karlsruhe, For The First Time
2015-2018
Werkraum Karlsruhe, Ein Wohnhaus 1-3
Film
2022 Tanzfilm/Borders/Sonja Giesecke und Willy Fischer
2021 Kurzfilm/Inertia/Thomas Scholte
2018 Kurzfilm/Spieltrieb/Merz Akademie
2017 Musikvideo/Der Sturm/Nicolas Ende
DIPLOMAPROJEKT
Von Nichts zum Stück
Kollektives Arbeiten an der Schnittstelle von Tanz und Theater
BIOGRAFIE
Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen. Erste Erfahrungen sammelte ich im Jugendclub der Volksbühne und des Deutschen Theaters. Das Schauspielstudium zog mich 2019 nach Zürich. Während des Studiums absolvierte ich ein Semester an der HMT Rostock und arbeitete u.a. mit: Peter Ender, Aljoscha Stadelmann, Dimitri de Perrot und Sofia Borsani. Nebenher arbeite ich als Simulationspatientin an verschiedenen Unis. In der Spielzeit 2022/23 war ich Teil des Studios am Theater Oberhausen und bin ab der Spielzeit 23/24 dort Gast. Ausserdem arbeite ich in einem freien Kollektiv, als Sprecherin und im Film.
PROFIL
Geb: 13.11.1995 in Berlin
Augenfarbe: grün-blau
Haarfarbe: braun
Grösse: 170 cm
Sprachen: Deutsch (Muttersprache), Englisch (fließend), Französisch (GK)
Gesang: mezzosopran, Jazz und Pop
Instrumente: Klavier
Sonstiges: Ballett, Jazz Dance, Reiten, Boxen, Bühnenfechten, Klettern, Ski Alpin, Yoga,
Führerschein Klasse B
Film
„Eine Schulfreundin“ Lena (HR), Kurzfilm, Regie: Lea Lembke, 2021
„Wallis- Ihr Paradies im Herzen der Alpen“ Lily (HR), Imagefilm, Regie: Paulus Bruegmann, 2020
„Emily" Emily (HR), Kurzfilm, Regie: Elias Engelhardt, 2020
„Atempause“ Musikvideo von Johnny Nabu, 2020
„Hecking" Gerda (HR), Kurzfilm, Regie: Dave Schnell, 2019
Theater (Auswahl):
Studiojahr Theater Oberhausen 2022-2023
„Antrag auf Größtmögliche Entfernung von Gewalt“ Theater Oberhausen, Regie: Eike Weinreich, 2023
Sommerresidenz in:dépendance, Furka Passhöhe, Studio Jan de Vylder ETH, 2023
Simulationspatientin für UZH, ETH & ZHAW
Sprecherin für „Schlafende Pferde“, Kurzfilm, Regie: Julius Weigel, 2022
Auslandssemester an der „Hochschule für Musik und Theater Rostock“ 2021
Ensemblepreis für „Alles für die Kunst“, Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielschulen 2022
Förderpreis der Armin Ziegler Stiftung 2021
"Die Gefiederte“ Hörspiel von Tamara Nashid, 2021
„Zeichenzimmer" Sprecherin, Text und Konzept: Malin Widén, 2020
„Tinnitus" Hörspiel, Regie: Max Hegewald, 2018
DIPLOMAPROJEKT
Was bleibt von der DDR?
Zum Verhältnis von Erinnerung und Identität in Texten von Christa Wolf und Erzählungen meiner Familie
Meine Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Kontinuitäten der dritten Generation der DDR. Zum einen wird beleuchtet, ob Erinnerungen und Familienerzählungen nach wie vor das Identitätsbewusstsein einer Generation beeinflussen, die nach der Wiedervereinigung geboren ist. Zum anderen werden im Rahmen der öffentlichen Auseinandersetzung Werke von Christa Wolf nach zentralen Themen untersucht. Auf der Grundlage verschiedener Interviews werden Narrative und Erinnerungen der DDR untersucht und schliesslich auf die Beeinflussung meiner Persönlichkeit und meines Identitätsbewusstseins zurückgeführt.
BIOGRAFIE
Hallo! Mein Name ist Amélie Hug, ich bin 1998 in Zürich geboren und aufgewachsen. Als Kind habe ich viel Zeit in der Zirkusschule meiner Eltern verbracht, habe verschiedene zirzensische Disziplinen verfolgt und mich von der Magie des Zirkus mitreissen lassen. Nichtsdestotrotz verabschiedete ich mich von der Zirkuswelt, um Schauspiel zu studieren. Dies habe ich dann von 2019 bis 2023 an der Zürcher Hochschule der Künste gemacht. Während meinem Studium durfte ich in vielen verschiedenen Produktionen in der freien Szene der Schweiz mitwirken, habe ein paar Hörspiele aufgenommen, darunter eine Hörspielserie und einige Kurz- und Langzeitspielfilme gedreht. Mit Kolleg:innen aus verschiedenen Schauspielschulen des deutschsprachigen Raums, gründete ich das queerfeministische Kollektiv bühnen:kampf und engagiere mich bei TGG -
Telefon gegen Gewalt für den Schutz von gewaltbetroffenen FLINT-Personen.
In meinem letzten Jahr an der ZHdK durfte ich meine ersten Erfahrungen als Ensemblemitglied am Luzerner Theater machen. Nun starte ich in mein Erstengagement am Stadttheater Ingolstadt, an dem ich ab der Spielzeit 23 / 24 auf der Bühne zu sehen bin.
PROFIL
Geb: 1998
Augenfarbe: blau-grau
Haarfarbe: braun
Grösse: 163
Sprachen: Deutsch, Französisch, English
Gesang: Bühnengesang, Chanson, Lied, Sprechgesang
Instrumente: Cello, Violoncello, Klavier
Theater:
2020 Ein Stück über ein Mädchen, das die Treppe hinabsteigt, Fetter Vetter und Oma Hommage
2020 Parallel dazu, ZHdK
2020 Bier für Frauen, Melanie Durrer, ZHdK
2022 STYX TOURS, Rolle Reiseführerin, Luzerner Theater
2023 Stützen der Gesellschaft, Rolle Oda, Luzerner Theater
2023 Bad Girls, Rollen Sieglinde, Hunding, Luzerner Theater
2023 Doomsday, Rolle Gaia, Luzerner Theater,
Rollen in Jahre unterteilt:
Sieglinde aus Bad Girls, Brigitte Dethier, Luzerner Theater
Isa, Bilder deiner grossen Liebe, Wolfgang Herrndorf, ZHdK
Kitti, Kill Baby, Ivana Sokola, ZHdK
Iphigenie, Iphigenie auf Tauris, Johann Wolfgang von Goethe, ZHdK
Film:
2023 Serie Davos, Anca Miruna Lazarescu, Jan Eric Mack, Contrast Film, Letterbox Filmproduktion, Amalia Film, SRF, ARD Degeto
2022 The Palace, Roman Polanski,Eliseo Entertainment
2021 Forget me not, Lea Gygli, BA Abschlussfilm der ZHdK
2020 Filmworkshop bei Florian Kerber, ZHdK
2019 No Fear, Daniel Huss
2017 Ich bin ein Unfall, Léonie Moser
Weiteres
Hörspiel:
2022 Mir war, als wär ich, Päivi Stalder, SRF
2022 Schreckmümpfeli, Der entscheidende Schritt, Reto Ott, SRF
2021 Das mit de Zoe, Reto Ott, SRF
2020 es chunt, Luca Vincenzi, Schweizer Radio und Fernsehen SRF
2020 Braunwalder Gechichtenspaziergang, Till Löffler
DIPLOMAPROJEKT
Die Ästhetisierung der Gewalt an Frauen von Georg Büchner bis Capital Bra
«Alle zwei Wochen stirbt eine Person infolge häuslicher Gewalt; durchschnittlich 25 Personen pro Jahr, davon 4 Kinder (2009-2021). [...] Opfer von vollendeten Tötungsdelikten in den Jahren 2009-2021 wurden: 329 Personen, 74,8% davon waren Frauen und Mädchen, 25,2% Männer und Jungen.»
Die Zahlen zu Femiziden in der Europäischen Union der Statistikplattform Statista zeigen,
dass im Jahr 2020 Polen mit Abstand die meisten Femizide verzeichnete.5 Auf Platz
zwei liegt Deutschland, auf Platz drei Italien.6 Die Dunkelziffer dürfte gross sein, da
längst nicht alle Fälle statistisch erfasst werden. Wie kann das sein? Was läuft hier
schief? Wie stark muss die Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Gesellschaft
verankert sein, dass sie sich in solch einem exzessiven Ausmass manifestiert?
In meiner Bachelor-Arbeit beschäftige ich mich mit einem Teilaspekt dieses Problems:
Der Rolle der Kunst. Dazu gehe ich auf die Darstellung von Gewalt an Frauen
und Mädchen in kanonischen Kunstwerken ein. Ich verfolge die These, dass zahlreiche Kunstwerke aus Vergangenheit und Gegenwart Femizide ästhetisieren und diese Ästhetisierung einen bis heute andauernden Legitimierungs- und Verhamlosungsdiskurs zu Gewalt an Frauen prägt. Zudem gehe ich davon aus, dass sich als 'leidenschaftliche Liebestragödien' verklärten, gewaltvollen Geschichten auf Lebensrealitäten auswirken.
BIOGRAFIE
Mein Name ist Milena Kaltenbach, ich bin Schauspielerin und Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste. In meinem Schauspielstudium an der ZHdK (2019-2023) habe ich mich neben Spiel und Leidenschaft intensiv mit Gegenwartsdramatik auseinandergesetzt und damit, mich als Spielerin aktuellen gesellschaftspolitischen Diskursen zu nähern und diese auf der Bühne zu verhandeln. Ich wurde immer wieder dazu ermutigt, mich eigenständig künstlerisch mit Themen auseinander zu setzten, die mich beschäftigen und berühren. So habe ich mir zum Beispiel die Rolle der Frau John aus Hauptmanns „Die Ratten“ ausgesucht, um zu überprüfen, wie ich eine Figur, die vor über 100 Jahren nieder eschrieben wurde, heute und mit heutiger Relevanz spielen und mir mit persönlichen Bezug aneignen kann. Mutig ersetze ich Hauptmanns Wörter mit meinen eigenen und verändere die Geschichte, denn warum sollen sich zwei Frauen, die allein sind, nicht solidarisieren und sich in ihrer jeweiligen Misere ohne einen Mann gegenseitig unterstützen.
Während des Studiums durfte ich ausserdem für mehrere Film-und Fernsehproduktionen
Dreherfahrungen sammeln, erfahren wie komplex, sensibel und wertvoll kollektive Arbeit sein kann und an verschiedenen Theaterinszenierungen als Spielerin mitwirken.
PROFIL
Film (Auswahl):
2021
Tatort Bremen - „Das Ende der Zuversicht“ (ARD) Bremedia Produktion, Regie: Anne Zohra Berrached
1000 Zeilen (Kinofilm)
UFA Fiction, Regie: Bully Herbig
Tatort Berlin - "Die Kalten und die Toten“ (ARD) Schiwago Film GmbH, Regie: Torsten C. Fischer, Producer:
2019
No Fear (Experimental movie)
Idee, Konzept und Regie: Daniel Huss
Theater (Auswahl):
2023
Lauter Denken mit vollem Mund
Theater Konstanz, Regie: Carmen Schwarz
Linda
Staatstheater Augsburg, Regie: Amina Gusner
2022
Fiume
Volkshaus Zürich, Regie: Artemisia Valisa
2021
Pro Quote Buehne - Volksbühne, Berlin
Performative Eigenarbeit als Programmpunkt einer Podiumsdiskussion
Auszeichnungen:
Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielschulen, Ensemblepreis der Schweiz 2022
Förderpreis der Armin-Ziegler-Stiftung, 2021
Weiteres:
Mitglied des feministischen Rapkollektivs „Die Hausverwalta“
(gegründet bei dem Theaterfestival „TiAR“ (kurz: Theater in Allen Räumen) im Januar 2023 an der ZHdK)
DIPLOMAPROJEKT
In meiner Bachelorarbeit, die den Titel «Erweiterte Perspektiven in der Darstellung antiker Frauenfiguren im Theater» trägt, beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich antike Frauenfiguren auf der Bühne differenzierter darstellen lassen, als sie geschrieben wurden.
Wer schreibt Geschichte? Wer überschreibt Geschichte? Wer entscheidet, was erzählt wird und was nicht? Wo ist die weibliche Perspektive? Wo ist Helenas Stimme? Was wäre, wenn es die schöne Helena niemals gegeben hat, sondern nur eine Männerfantasie, nur Kriegspropaganda war? Mit welchem Blick auf die Welt sind wir gewohnt Geschichten erzählt zu bekommen und diese weiter zu erzählen? Welche Geschichten wollen wir unseren Kindern erzählen? Und welche Verantwortung tragen wir, wenn wir Spieler:innen Geschichten eine Stimme geben?
Ich arbeite als Schauspielerin und Performerin mit besonderem Interesse an kollektiven Arbeitsprozessen. Nachfolgend an mein Psychologiestudium in Berlin, schliesse ich 2023 meine Schauspielausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste ab.
2023 «DAVOS FESTIVAL», Sprecherin
2023 «VERTIGO. Projekt für Antigravitation», OH! DARLING, Spielerin, Fabriktheater,
Rote Fabrik Zürich
2023 «und als der prinz mit dem kutscher tanzte, waren sie so schön, dass der ganze hof in ohnmacht fiel – ein utopischer film», Robert Bohne, künstlerische Mitarbeit, Performers Rule, Schauspielhaus Zürich
2022 «der Würgeengel (nach Luis Buñuel)», Annika Schäfer, Theater der Künste, Zürich
2022 «decontextualisation: spring summer 2022» Eigenarbeit, SHOWCASE ZHdK, Zürich
2021 «Disconnected», Kollektivarbeit, nach «Disko» von Wolfram Höll, ZHdK, Zürich
2017-2019 «Klassenbuch», Kristo Šagor, Uraufführung : John von Düffel, Rolle: Nina, Deutsches Theater, Berlin
2015 «Body Double – Identitäten stehlen», Amitesh Grover, junges dt, Berlin
2014 «Erste und letzte Dinge», Birgit Lengers & Yannik Böhmer, junges dt, Berlin
DIPLOMAPROJEKT
Die Performance «decontextualization: spring summer 2022» löst Objekte aus ihren gewohnten Kontexten und versucht somit neue Bedeutungskontexte zu schaffen. Es werden klassische Prinzipien der Verführung beleuchtet und hinterfragt, indem immer wieder Annäherungen an das Objekt versucht werden