Die Auseinandersetzung mit modernem Gesang, insbesondere mit Belting, gewinnt für klassische Sängerinnen zunehmend an Bedeutung. Dennoch gibt es von Seiten klassischer Sängerinnen und Gesangspädagoginnen massive Vorbehalte und Ängste gegen-über dem Belting. Es stellt sich die Frage, wie eine Vermittlung der Grundlagen des modernen Gesangs mit Schwerpunkt Belting an klassisch ausgebildete Sängerinnen gelingen kann und welche Risiken und Gefahren, aber auch Chancen und Synergien sich dabei ergeben können. In dieser Arbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Entwick-lung und Geschichte des Belting, eine Beleuchtung der pädagogischen und physiologischen Herausforderungen bei der Vermittlung von Belting insbesondere an klassisch ausgebildete Sängerinnen, eine Untersuchung der Frage, was gesundes Belting aus-macht und die Analyse und Evaluation des Praxisprojektes, die Entwicklung und Durchführung eines Wochenendworkshops zur Vermittlung der Grundlagen des Belting an klassisch ausgebildete Sängerinnen.
Dazu erfolgt eine detaillierte Analyse von Beobachtungen und Erfahrungen aus der eigenen Lern-, Lehr- und Gesangstätigkeit, eine Auswertung einschlägiger Literatur und relevanter Artikel, eine Evaluation von Interviews und Tutorials verschiedener Dozent:innen sowie die Analyse des im Rahmen des Masterprojekts entwickelten Workshops zur Vermittlung der Grundlagen des Belting an klassisch ausgebildete Sängerinnen.
Es zeigt sich, dass ein Abbau von Vorbehalten, aber auch eine Sicherstellung der Übertragung und Weiterentwicklung von Erkenntnissen aus jahrhundertelanger Vermittlungs- und Forschungserfahrung klassischer Gesangspädagogik auf den modernen Gesang insbesondere durch eine Annäherung von klassischer und moderner Gesangspädagogik erreicht werden kann und dass eine Vermittlung der Grundlagen des modernen Gesangs und insbesondere des Belting an klassische Sängerinnen dann gelingen kann, wenn eine Integration des Belting unter Berücksichtigung der spezifischen technischen und physiologischen Besonderheiten des klassischen Gesangs erfolgt.
Das Erlernen eines Instrumentes oder des Singens gilt als kreatives Hobby vieler Kinder
und Jugendlichen. Doch wie förderlich ist der Musikunterricht für die Kreativität? Und ist
Singen wirklich so einfach? Welche Methoden eignen sich im Gesangsunterricht, wenn
mentale Blockaden oder negative Gedankenmuster die gesangliche Weiterentwicklung
hemmen?
In der vorliegenden Arbeit wird geforscht, wie die Instrumental- bzw. Gesangslehrperson
einen Musikunterricht mit Kindern und Jugendlichen gestalten kann, so dass sich die Lernenden
kreativ entfalten, ihre Möglichkeiten erweitern und selbstmotiviert lernen können.
Anhand von Theorien und der aktuellen Entwicklung in der Pädagogik wird untersucht,
welche Auswirkungen es auf die Rolle der Lehrperson und die der Lernenden hat. Es wird
zudem untersucht, ob Methoden, Strategien und Interventionen aus dem systemischenund
lösungs- und ressourcenorientierten Coaching im Gesangsunterricht angewendet
werden können und einen Einfluss auf Lösungsprozesse der Lernenden im Gesangsunterricht
haben.
Durch verschiedene Studien erwiesen sich zwei Hauptaspekte als wegweisend in der
Förderung von Kreativität und eigenmotiviertem Lernen im Unterricht: Einerseits, indem
die Lehrperson vermehrt eine Coaching-Rolle einnimmt und anderseits durch eine umgestaltete
Lernumgebung. Es zeigte sich, dass besonders bei Lernenden, welche mentale
Blockaden oder festgefahrene negative Glaubenssätze aufwiesen, anhand systemischer
und lösungs- und ressourcenorientierter Fragen und Interventionen langfristige und tiefgreifende
Erfolge erzielt werden können.