Über den Schmerz und seine Darstellbarkeit
Vor 250 Jahren erschien Gotthold Ephraim Lessings «Laokoon oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie» — ein Klassiker der kunsttheoretischen Debatte, der mit seiner Unterscheidung zwischen Raum- und Zeitkunst sowie mit seiner Reflexion über die Grenzen künstlerischer Darstellungsfähigkeit von Schmerz bis heute in immer neuen Perspektiven aufgegriffen wurde und wird. Welche Impulse aus Lessings Schrift sind heute mit Blick auf die zeitgenössische Kunstproduktion zu gewinnen — gerade auch hinsichtlich der gewachsenen Bedeutung spartenübergreifender Formate? Was bedeutet das Lessing’sche Paradigma angesichts der heute viel beschworenen Entgrenzung und Hybridisierung der Künste?
Das viertägige Festival (23.–26. November 2016) nahm Lessings kunsttheoretische Laokoon-Schrift als Ausgangspunkt für ein Zusammenspiel von künstlerischen Positionen und geistes- und kulturwissenschaftlicher Reflexion. In performativen und installativen Produktionen sowie unterschiedlichen Tagungsformaten wurden die Grenzen künstlerischer Ausdrucksweise von Schmerz ausgelotet. Gemeinsamer Bezugspunkt der fünf künstlerischen Beiträge aus Musik, Theater, Tanz, Kunst und Design war die Erzählung «In der Strafkolonie» von Franz Kafka, anhand derer die je eigene Darstellungspraxis verhandelt werden sollte. Mit Arbeiten von Philipp Becker/Gerhild Steinbuch, Florian Dombois, Karmen Franinović, Isabel Mundry und Cathy Sharp.
Laokoon 2016
Laokoon 2016 war eine departementsübergreifende Projektinitiative der ZHdK, die in Kooperation mit der TU Darmstadt und der Leuphana Universität Lüneburg entstanden ist und im Verlaufe des Jahres 2016 in verschiedenen Formaten an der ZHdK realisiert wurde. Im Fokus standen der Schmerz und die Darstellungsmöglichkeiten der Künste.
Künstlerische Beiträge
Für das Festival wurden fünf Künstler-Dozierende der ZHdK eingeladen, je ein künstlerisches Projekt zu realisieren. Entstanden sind fünf Statements, welche die unterschiedlichen Disziplinen reflektierten und für die Departemente der ZHdK standen. Der Event stand für eine Begegnung der Künste und führte mit den Beiträgen von Philipp Becker (Theater), Florian Dombois (Kunst), Karmen Franinović (Design), Isabel Mundry (Musik) und Cathy Sharp (Tanz) ausgewählte Positionen zeitgenössischen Kunstschaffens vor.
Tagung
Den Auftakt des Festivals bildete eine Tagung (23. November) mit diskursiven und reflexiven Formaten. Der Anlass stellte die (Un)-Darstellbarkeit des Schmerzes zur Debatte, fragte nach dem Schmerzempfinden von Maschinen und verhandelte eigenen und fremden Schmerz. Gäste waren u.a. Gernot Böhme (TU Darmstadt), Anne Eusterschulte (FU Berlin) und Christian Grüny (Universität Witten).
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Programmheft Laokoon 2016
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Description
Vor 250 Jahren erschien Gotthold Ephraim Lessings «Laokoon oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie» ein Klassiker der kunsttheoretischen Debatte, der mit seiner Unterscheidung zwischen Raum und Zeitkunst sowie mit seiner Reflexion über die Grenzen künstlerischer Darstellungsfähigkeit von Schmerz bis heute in immer neuen Perspektiven aufgegriffen wurde und wird. Welche Impulse aus Lessings Schrift sind heute mit Blick auf die zeitgenössische Kunst produktion zu gewinnen gerade auch hinsichtlich der gewachsenen Bedeutung spartenüber greifender Formate? Was bedeutet das Lessing’sche Paradigma angesichts der heute viel beschworenen Entgrenzung und Hybridisierung der Künste?
Laokoon 2016
Das viertägige Festival nimmt Gotthold Ephraim Lessings kunsttheoretische Laokoon-Schrift als Ausgangspunkt für ein Zusammenspiel von künstlerischen Projekten und geistes- und kulturwissenschaftlicher Reflexion. In performativen und installativen Produktionen sowie unterschiedlichen Tagungsformaten werden die Grenzen künstlerischer Ausdrucksweise von Schmerz ausgelotet. Gemeinsamer Bezugspunkt der fünf künstlerischen Beiträge aus Musik, Theater, Tanz, Kunst und Design ist die Erzählung «In der Strafkolonie» von Franz Kafka, anhand derer die je eigene Darstellungspraxis verhandelt werden soll.
Vor 250 Jahre befeuerte Gotthold Ephraim Lessings Klassiker «Laokoon oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie» die kunsttheoretische Debatte und griff mit der Unterscheidung zwischen Raumkunst und Zeitkunst sowie mit seiner Reflexion über die Grenzen künstlerischer Darstellungsfähigkeit in immer neuen Perspektiven auf. Welche Impulse aus Lessings Laokoon-Schrift sind heute mit Blick auf die zeitgenössische Kunstproduktion zu gewinnen – gerade auch hinsichtlich der gewachsenen Bedeutung spartenübergreifender Formate? Was bedeutet das Lessing'sche Paradigma angesichts der heute viel beschworenen Entgrenzung und Hybridisierung der Künste?