Wäre das Wetter nicht umgeschlagen
frei nach «Die Bergbahn» von Ödön von Horváth
Tirol, 1925: Eine Bergbahn soll gebaut werden, unter Zeitdruck und unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen.
Alle haben Angst. Die Arbeiter, der Ingenieur und auch der Aufsichtsrat.
Angst, das investierte Geld zu riskieren. Angst, das Gesicht zu verlieren. Angst, nicht mehr Teil der Gruppe zu sein. Angst davor, zu verschwinden. Angst vor dem Sterben.
«Wer werd denn damit amüsiert? Die! Wer geht dran zu Grund?! Wir!»
Das Ausgeliefertsein gegenüber der Staatsgewalt und der Kapitalmacht spiegelt sich im unkontrolliert wütenden Schneesturm.
In unserer Inszenierung sind die Ereignisse aus dem Stück längst vergangen. Der Schneesturm beschwört die Arbeiter und den Ingenieur wieder herauf. Können sie sich jetzt einander verletzlich zeigen, in ihrer Schuld und in ihrer Sehnsucht?
Zum Schluss bleibt die Frage: Wie können wir den Mut finden, das Unzumutbare als solches zu benennen?