Der Gebrauch von psychoaktiven Substanzen ist ein kulturelles Phänomen und mit starken positiven
Erlebnissen verbunden. Regelmässiger Konsum von psychoaktiven Substanzen führt
nicht selten zur stoffgebundenen Sucht. Sie gilt therapeutisch als sehr schwierig behandelbar.
Daher ist die integrative Behandlungsweise die Methode erster Wahl.
In der vorliegenden Arbeit wird die Breite des Themas Sucht aufgezeigt und ein selbstentworfener
musiktherapeutischer Behandlungsansatz, als ein Teil der integrativen psychiatrisch-psychotherapeutischen
Suchtbehandlung, vorgestellt. Dabei kommt den verschiedenen Bedeutungen
der Kreativität in der musiktherapeutischen Behandlung von stoffgebundener Sucht eine
tragende Rolle zu. In einem ersten Schritt werden mehrperspektivische theoretische Überlegungen
als Hintergrund einer solchen therapeutischen Vorgehensweise diskutiert. Anschliessend
wird die praktische musiktherapeutische Arbeitsweise dokumentiert, theoretisch abgestützt und
mit praktischen Fallbeispielen illustriert. Zusätzlich werden mögliche Wirksamkeits- und
Messinstrumente einer solcher musiktherapeutischen Vorgehensweise vorgestellt. Eine künftige
empirische Untersuchung mit einer grösseren Zahl von Patient*innen würde zur Evaluation
der Wirksamkeit eines solchen therapeutischen Verfahrens beitragen und die Rolle sowie eine
Weiterentwicklung der Musiktherapie in der Suchtbehandlung stärken.