Wird in der musiktherapeutischen Literatur von Improvisation gesprochen, ist damit meist das
gemeinsame Improvisieren von Therapeut:in und Klient:in bzw. das gemeinsame
Improvisieren in Gruppen gemeint. Diese Masterthesis setzt die Live-Improvisation des/der
Therapeut:in für den/die Klientin – für das Gegenüber – ins Zentrum. Der theoretische Teil der
Arbeit beschäftigt sich mit der rezeptiven Musiktherapie und der Wirkung der Musik. Weiter
wird musiktherapeutisches Handeln beleuchtet und auf die Methode Improvisation mit
Schwerpunkt auf deren rezeptiven Anwendung eingegangen. Dabei findet in diesem
Zusammenhang auch eine Auseinandersetzung mit der Unschärfe des Begriffs „Für-Spiel”
statt. In einer Online-Umfrage mit 25 Musiktherapeut:innen aus der deutschsprachigen Schweiz
wird erhoben, wie sie in der Praxis die Improvisation für das Gegenüber anwenden. Aus den
Ergebnissen der Untersuchung wird ersichtlich, dass die rezeptive Improvisation Teil des
musiktherapeutischen Alltags ist und von den meisten der Befragten oft oder zumindest
manchmal angewendet wird. Die Erkenntnisse der Untersuchung werden im Zusammenhang
mit der Literatur diskutiert.