Das Hören:
– Ich kann hören und mich dabei beobachten, welche Gedanken, welche Erinnerungen und welche Assoziationen bei mir auftauchen.
– Ich kann hören, ohne etwas zu hören.
– Ich höre zu, aus der Ruhe heraus, meine Gedanken sind still, ich bin ganz bei den Geräuschen, die meine Ohren empfangen. Ich höre zu …
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Meine Werke sind unterschiedlich entstanden und wirken zusammen wie eine vielfarbige Palette, auf welcher verschiedene Farbtöne sind. Sie zeigen meinen Weg als Geflüchtete mit den glücklichen und traurigen Momenten, meinen Erinnerungen. Die Unsicherheit auf meinem Weg war für mich das Schwierigste. Vielleicht wäre es für mich einfacher gewesen zu hören, was ich nicht hören wollte, den Verlust zu beweinen und einen anderen Weg zu finden, als jahrelang im Dunkeln zu tappen und mich an der Hoffnung zu nähren. Geflüchtete Menschen warten manchmal sehr lange auf den Entscheid, ob sie in diesem Land bleiben dürfen oder nicht. Gleichzeitig werden die Regeln von Jahr zu Jahr strenger.
Hier gibt es keinen Krieg. Krieg trifft normalerweise eine ganze Nation. Teil einer Bevölkerung zu sein, die andere Rechte hat, versetzt der menschlichen Psyche einen schweren Schlag.
Während geflüchtete Personen weiterhin unter solchen Bedingungen leben müssen, halte ich es für wichtig, diese Situation den Nichtgeflüchteten zu vermitteln. Auch wenn dies die Situation nicht zum Besseren ändert, kann es sie zumindest nicht verschärfen. Vielleicht können sich die Leute mit Hilfe dieses Schleiers, den ich geöffnet habe, besser vorstellen, was sich hinter dem Schweizer Pass verbirgt und hoffentlich werden sie die Situation von geflüchteten Personen besser verstehen können.
Kinder, die an unbehüteten, unwirtlichen, abenteuerlichen Orten spielen und diese erkunden. Die Kinder besitzen die Fähigkeit, sich Orte mit Fantasie anzueignen. Dabei agieren sie versunken, selbstvergessen, fokussiert und dynamisch.
Als Kind erkundete ich abgelegene Orte; Industrieareale, Höhlen und Burgruinen. Mich bedrückt es, dass Kindheit heute zum Grossteil vor dem Bildschirm stattfindet. Durch meine Arbeit möchte ich die Rezipienten zum Reflektieren über die eigene Kindheit anregen: diese vergleichen mit heute üblichen Kindheitssituationen, denken um oder sehen zumindest andere Realitäten.
Das gestalterische Ergebnis sind Fotografien, welche sich inszenierender und dokumentarischer Elemente bedienen. Das Medium Fotografie wähle ich, da ich dadurch flüchtige Momente, schnelle Bewegungen und überraschte Blicke unverfälscht einfangen kann.
21 Sätze – Sie erinnern mich an Situationen, in denen ich mich zu wenig gewehrt habe und die mich in einer Ohnmacht zurück gelassen haben. 21 Teller – Ich habe alle einzeln von Hand angefertigt, mit viel Mühe, damit sie schön werden. Jeden mit einem bestimmten Satz emotional aufgeladen, werde ich sie mit grosser Lust zerstören! Ich werde laut sein, einen Krach machen und die Teller symbolisch auf alle Menschen schmeissen, die mich in der Vergangenheit eingeschränkt, unterdrückt, objektiviert und damit nicht respektiert haben.
Um meine Entfremdung von der Natur zu durchbrechen, habe ich mich nach draussen begeben. Vorwiegend hielt ich mich in Wäldern der Schweiz auf, inmitten von Vegetation. Dabei habe ich versucht kontemplativ in den Naturraum einzutauchen. Um die vor Ort erlebten Empfindungen, Ortsbezüge und Bilder festzuhalten, zeichnete ich Aquarellskizzen und schrieb meine Gedanken in Form von Textfragmenten auf. Diese unmittelbaren Aufzeichnungen sowie die nachwirkenden Empfindungen beeinflussten den anschliessenden Malprozess.
Die im Innenraum entstandenen Malereien fassen die vor Ort gemachten Erlebnisse auf einem Träger zusammen. Dabei bediene ich mich vorwiegend den Pflanzen entnommenen Formen, welche im Gesamtbild abstrakt fungieren. Die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit einer unmittelbaren Empfindung werden dadurch bewahrt.
<i>It is not the 27 Places where I read the News
It is not the Positions of Thinking
It is not the Preparations for a Miracle
It is not the «Denkmäler»
It is not the Project for a Film</i>
In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit normativen Denk- und Betrachtungsweisen. Mich interessiert, wie Sprache und Bilder unser Denken und unsere Wahrnehmung strukturieren. Um diese Strukturen zu untersuchen, bediene ich mich vorwiegend der Negation.
In der Versammlung von einzelnen Werkelementen verbinde ich den Umgang mit sprachlichen Mustern und anderen Repräsentationsformen mit der Umnutzung von Materialien. Damit versuche ich Konventionen der Wissensproduktion und der Bedeutungszuschreibung herauszufordern.
<sub>Bild 1: Denkmäler
Bild 2: Detail von Denkmäler
Bild 3: Positions of Thinking
Bild 4: Detail von Positions of Thinking</sub>
Als Ausgangslage für meine Arbeit dienten mir gesammelte Objekte aus dem Storcheneggbach im Tösstal. Durch die Auseinandersetzung mit den Gegenständen entwickelte ich Druckstöcke, womit eine Verschiebung vom Objekt in das Bild und eine Reduktion auf klar definierte Umrisse entstand. Ich erzeugte eine Formensprache, welche sich durch die Veränderung von ihrem Ursprung distanziert, ohne dabei charakteristische Merkmale zu verlieren. Eine gewisse Erkennbarkeit vom Original bleibt und schwingt immer mit.
Auf zwei 10 Meter langen Papierrollen wurden meine gestalterischen Entscheidungen, die ich während der Arbeit traf, festgehalten. Durch das fortlaufende Bild wird die Veränderung im Verlauf der Zeit und der Weg, den ich als Künstlerin machte, nachvollziehbar. So zeigen die Rollen kein zusammenhängendes Endbild, sondern Momente aus einem kontinuierlichen Prozess.
Das Schiff auf dem fortwährend bewegten Wassern, die Herausforderung des in Bewegung befindlichen Prozesses, die Aufrichtekraft des Mastes, die Belastbarkeit der im Wind gespannten Segel, das genaue Berechnen und konsequente Manövrieren eines Kurses, alles kann analog zum eigenen Entwicklungsweg gedacht werden.
Mit dem Schiff aus Kartonkisten, soll hier auch der Wirkungskontext aus dem die Zeichnungen entstammen ausdrücklich gezeigt sein. Eine Arbeit als zeichnerische Exploration im weitesten Sinn, ein zeichnendes Fragen, ein fragendes Zeichnen, ein «Gang zum Gesamtkunstwerk».
<sub>Bild 1: Schiff in der Werft</sub>
<sub>Bild 2: Schiff in der Werft – Detail</sub>
<sub>Bild 3: Zu «Universum» von Gibon Sengai und Fragen der Wiederholung</sub>
<sub>Bild 4: Zu «Universum» von Gibon Sengai und Fragen der Wiederholung</sub>
<sub>Bild 5: Zur Frage des Zeichnens als Spur, Zeichnung im Kies</sub>
Eine Idee kann nicht nur abstrakt existieren, sondern erlebt werden.
Das Thema dieser Arbeit ist die Polarität. Sie ist überall in der Welt zu finden und somit auch in uns. Als Medien um diese Auseinandersetzung in eine Sprache zu transferieren, wählte ich den Tanz und das, was dem tanzenden Körper am nächsten – die Tanzkleidung. Jene sollte jedoch nicht nur äusserlich die Polarität thematisieren, sondern auch die Essenz des Zeitgenössischen Tanzes – das Wechselspiel zwischen Spannung und Entspannung – umsetzen und den Tänzer unterstützen. Die Idee oder die Geschichte, die erzählt werden soll und der Ausdruck des Tanzes werden eins. Die Tanzkleidung fungiert als Brücke dazwischen, die sowohl für den Zuschauer eine Auseinandersetzung mit der Polarität zeigt, als auch als eigenständiger Akteur wirkt und den Tänzer diese Auseinandersetzung spüren lässt. Eine poetische Auseinandersetzung mit den Widersprüchen dieser Welt, die die Sprache der Kleidung, des Tanzes, der Musik und des Menschen in einem Film zusammen bringt.
Wir improvisieren gemeinsam mit Farbe.
Wir tauchen ein und verändern.
Wir teilen und verwandeln.
Wir schaffen Werke ohne Konzept.
Wir lernen von- und miteinander.
Wir feiern die Improvisation als unser Ziel.
Mimesis ist eine Reihe von Workshops, in der wir die Improvisation als Methode für eine kollektive malerisch und zeichnerische Bildgestaltung erforschen. Menschen, die sich nicht kennen wachsen in den verschiedenen Phasen der Workshops zu einer dynamischen Gruppe zusammen und erproben sich schliesslich in der freien Improvisation.
Die in den Sessions entstandenen Werke sind Zeugnisse unvergesslicher Momente im Hier und Jetzt des gemeinsamen Schaffensprozesses. Ausdrucksstark erzählen sie, wie individuelle und kollektive Impulse zum Konsens werden und auf einem Bildgrund zusammenfinden. Die Quintessenz von Mimesis ist das unmittelbare Lernen von Mensch zu Mensch.
ZÜRI ist ein individuelles Projekt, welches in Form eines Kunstbuches Malereien und Siebdrucke vereint. Wie der Titel vorwegnimmt, bietet es dem Betrachter einen umfassenden Einblick in bunte Szenen der Stadt Zürich. Die Ausschnitte, die im Buch aufgeführt sind, erstrecken sich über sehr vertraute bis zu gänzlich unbekannten Ortschaften. Oft werden auch bekannte Orte durch künstlerische Reduzierungen aufgebrochen und damit neue Bildwelten geschaffen.
Durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Technik des Siebdruckes sowie der Malerei begab ich mich auf eine Reise. Ich untersuchte die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede im Prozess und im fertig entstandenen Bild und merkte, wo meine Grenzen liegen. Es gelang mir, bekannte Rahmen aufbrechen und dadurch meinen Horizont zu erweitern. Durch die subtile Kombination der zwei unterschiedlichen Techniken wurde das Buch sehr abwechslungsreich und doch gelang es mir die Bilder durch ihre ähnliche Ästhetik zu vereinen.
Als Kollektiv Art. 27 schaffen wir Freiraum, welcher eigengestalterische Arbeiten, Autonomie und Zugehörigkeit zu einer Sozialgemeinschaft zulässt. Das STUDIO Art. 27 soll Raum für Kunst- und Kulturleben schaffen und basiert auf dem Menschenrechtsartikel 27 – «Freiheit des Kulturlebens». Als Grundpfeiler dieses Ortes stehen die Begriffe «Begegnung» und «Kunst»: Begegnung bedeutet für das Kollektiv die Wahrnehmung und Interaktion von «Du» und «Ich». Der Austausch zwischen Menschen steht im Vordergrund. Mit Kunst meinen wir jegliche Art schöpferischer Gestaltung mit verschiedensten Materialien, sowie den Mitteln der Sprache (Musik, Tanz, Malerei, Literatur, Film, etc.).
Das STUDIO Art. 27 ist ein Ort für alle Menschen, ob sie sich für Kunst und Gestaltung nur interessieren, oder auch gestalterisch ausdrücken möchten. Wir wollen diese Tür einer breiten Öffentlichkeit öffnen – Herkunft, Kultur, Lebensart, Alter, Geschlecht, politische Gesinnung oder Gesundheit spielen im STUDIO Art. 27 keine Rolle. Aus den Menschen, die das STUDIO Art. 27 besuchen und beleben, ergibt sich eine heterogene Gemeinschaft. Wichtig ist uns dabei die Erkenntnis, dass Formen von Vielfalt, wie sie in einer Gemeinschaft entsteht, von allen wertgeschätzt werden. Daraus entsteht der Anspruch, die Teilnahme eines jeden Einzelnen zu ermöglichen, indem alle Hindernisse erkannt und aktiv beseitigt werden. Ästhetische Erfahrungen verändern die Sicht auf die Welt. Die durch solche Erfahrungen ausgelöste Irritation stellt bisheriges Wissen in Frage und kann gesicherte Annahmen über die Wirklichkeit revidieren. Diese Kraft können wir nutzen, um uns gemeinsam mit Fragen zur Zukunft unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen, wie zum Beispiel Solidarität, Vorurteile, Inklusion oder was es weiter für eine soziale Gesellschaft benötigt.
<i>Artikel 27 – Freiheit des Kulturlebens<br />
1) «Jeder Mensch hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich der Künste zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Wohltaten teilzuhaben.»<br />
2) «Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz der moralischen und materiellen Interessen, die sich aus jeder wissenschaftlichen, literarischen oder künstlerischen Produktion ergeben, deren Urheber er ist.»</i>