In «Strange Days» (Arbeitstitel) geht es um die Untersuchung der Beziehung zwischen Fremden, Verkörperung und Gemeinschaft. Was ist im Fremden vertraut, was ist im Vertrauten fremd? Sechs internationale Künstler:innen erarbeiten zu diesem Thema kollaborativ ein Magazin / Artistbook. Ausgehend von Sarah Ahmeds Text «Strange Encounters» soll die freie «Übersetzung» als formale Verständigungsgeste dienen. Sara Ahmeds Text «Strange Encounters. Embodied Others in Post-Coloniality» wird dafür stückweise vorbereitet und in mehreren Zoom-Sessions besprochen.
Thematische Schwerpunkte sind Queer-Feminismus, Postkolonialität und Intersektionalität – insbesondere in Bezug auf das Konzept der «Fremdheit» und die Figur der bzw. des «Fremden», die nach Ahmed sehr genau vordefinierte und paradoxerweise vertraute Konzepte zu sein scheinen. Diese werden lose mit dem Konzept der Übersetzung verstrickt: In einem ersten Schritt entstehen eigene Beiträge. In einem zweiten Schritt werden diese Beiträge von je einer anderen Künstlerin oder einem anderen Künstler nach eigenen Kriterien frei «übersetzt». Die Beiträge sollen gleich viel Raum, bzw. Seiten bekommen, wodurch die Hierarchien bewusst angesprochen werden.
Als Endprodukt entsteht ein Magazin, welches online publiziert und als E-Objekt frei zugänglich ist. Schliesslich ist im Spätherbst 2022 ein Magazin-Launch geplant (evtl. als Ausstellung, je nach weiteren Fördermitteln), in mehreren Kapiteln (in Berlin / Zürich / Wien), bei dem auch Print-Ausgaben erworben werden können.