Mit der (Film-)Kamera macht sich Lara Rubin auf die Suche nach einer Erzählung, die im Familienkreis kursiert und sich zwischen Wunsch und Wahrheit bewegt. Es eröffnet sich ein Feld voller (vermeintlicher) Wiedersprüche: Zwischen Faktum und Fiktion, zwischen Privatem und Öffentlichem, zwischen Vergangenem und dem Jetzt.
Lara Rubin bezieht sich auf Konzepte aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Filmwissenschaft und der filmischen Praxis. Diese bieten ihr das entsprechende Werkzeug, um aufgeworfene Fragestellungen ihrer recherchierend-suchenden Praxis zu verhandeln, zu differenzieren und zu vertiefen.
Die dabei generierten Fragen beziehen sich auf die Familienerzählung selbst, aber auch auf eine mögliche (künstlerische) Verarbeitung der Erzählung. Was passiert, wenn die Kamera auf die eigene Familie und das Selbst gerichtet wird?
Die Anwesenheit der Kamera wandelt die Realität und diese wird wiederum durch die entstandenen Bilder verändert. Grenzen zwischen Beobachtender und Beobachtetem werden unscharf. (Bewegte) Bilder sind nicht nur auf das, was sie repräsentieren zu untersuchen, sondern auch auf ihren Ausdruck, auf ihre Form.