Aus Pixeln gebaute Fabelwesen bewohnen fantastische Welten, Flugsimulatoren lassen uns schweben wie Vögel, Medienfassaden überformen ganze Bauwerke. Animierte Bilder wie diese durchdringen die visuelle Kultur und bestimmen unseren Alltag so selbstverständlich mit, dass wir sie kaum bewusst wahrnehmen. In hyperrealistischen Bildern verschwimmen die Grenzen von Wirklichkeit und Fiktion. Ebenso verblüffende körperliche oder räumliche Erfahrungen bieten interaktive Werke wie Games oder Motion Comics. Animation verleiht aber auch Formlosem wie Daten und Informationen oder menschlichen Gefühlslagen eine Gestalt und macht Ereignisse im Nanometer-Bereich sichtbar. Die Ausstellung zeigt massgebende Arbeiten und ihre Entstehung und gibt so Einblicke in die mannigfaltigen Welten der Animation in der Ära des Digitalen. Publikation Animierte Wunderwelten / Animated Wonderworlds, Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), D/E, CHF 38, erhältlich ab September im Museumsshop und eShop. Die Publikation ist als ePub hier erhältlich.
Ausstellungen des Museums: Öffentliche Führungen, Anmeldung: nicht erforderlich Kosten: im Eintrittspreis inbegriffen. Sammlungen: Wir bieten nun auch tägliche Führungen in die Sammlungsarchive auf Reservierung an: Führung in die Sammlungen
"Handzeichen" Nonverbale Kommunikation lebt von Mimik und Gestik. Und neben dem Gesicht besitzt die Hand die grösste appellative Wirkung. Nicht von ungefähr finden sich daher auch im reichen Fundus der Plakatsammlung unzählige Hand-Variationen: Streng stilisiert, realistisch wiedergegeben oder expressiv überh.ht und verfremdet, ist die Hand im Plakat Gesten- und Symbolträger par excellence. Als sensibles Werkzeug demonstriert sie auf Produktplakaten den Gebrauch der angebotenen Waren oder bietet diese dem potenziellen Käufer verführerisch-nahsichtig an. Im Dienst von Politik und Propaganda kommen vor allem bekannte Handzeichen, beispielsweise die gereckte Faust, zum Einsatz. Als Metapher des Lebens schlechthin wird die formale Schönheit und Beweglichkeit der Hand im Kulturplakat gefeiert.Handzeichen 27.11.2015 – 28.2.2016 Nonverbale Kommunikation lebt von Mimik und Gestik. Und neben dem Gesicht besitzt die Hand die grösste appellative Wirkung. Nicht von ungefähr finden sich daher auch im reichen Fundus der Plakatsammlung unzählige Hand-Variationen: Streng stilisiert, realistisch wiedergegeben oder expressiv überh.ht und verfremdet, ist die Hand im Plakat Gesten- und Symbolträger par excellence. Als sensibles Werkzeug demonstriert sie auf Produktplakaten den Gebrauch der angebotenen Waren oder bietet diese dem potenziellen Käufer verführerisch-nahsichtig an. Im Dienst von Politik und Propaganda kommen vor allem bekannte Handzeichen, beispielsweise die gereckte Faust, zum Einsatz. Als Metapher des Lebens schlechthin wird die formale Schönheit und Beweglichkeit der Hand im Kulturplakat gefeiert.
Was passiert, wenn man Dinge anfasst, drückt, betätigt? Welche Wirkung entfalten Objekte durch Berührung? Im Museum sorgen oftmals Absperrungen oder Vitrinen für Distanz zwischen Objekt und Betrachter. „Bitte berühren!“ dreht den Spiess für einmal um und fordert dazu auf, die Welt der Industrie- und Alltagsprodukte wortwörtlich zu begreifen. Gerade in unserer visuell und digital geprägten Kultur kommt den Gegenständen eine besondere Bedeutung zu. Das haptische Wahrnehmen ihrer Materialität bedient eine zunehmend seltenere sinnliche Erfahrung. Die Ausstellung präsentiert eine breite Palette von Exponaten aus dem Bereich des zeitgenössischen Produktdesigns. Dabei untersucht sie das Zusammenspiel von Material und Form, die Schnittstelle von Hand und Objekt oder die Wechselwirkung zwischen Berühren und Empfinden.
Grafik und Musik, das ist ein legendär gewordenes Gespann: Viele Gestalter standen selbst als Musiker auf der Bühne, andere verwirklichten sich als Konzertveranstalter. Rhythmus und Dynamik unterschiedlichster Musikstile finden sich in ihren Plakaten, die sich souverän zwischen Kunst und Grafik bewegen. Dabei werden die Gesetze des Mediums oft neu interpretiert. Im Stadtbild setzt das subversive Potential dieser Musikgrafik einen spannenden Kontrapunkt zum Mainstream-Konzertplakat und erzählt von einer Musikkultur mit meist kurzlebigen Clubs und subkulturellen Veranstaltungsorten. Zürcher Plakate der letzten 15 Jahre, unter anderen von Eric Andersen, Carolina Cerbaro, Flag, A. C. Kupper oder Lukas Zimmermann, zeigen den lustvoll-spielerischen, experimentellen Zugriff, der den besonderen Reiz ausmacht.
Poesie, Humor und verhaltene Farbigkeit prägen die Plakatwelt der Schweizer Grafikerin Lora Lamm. In den 1950er-Jahren verhalf sie dem Mailänder Warenhaus „La Rinascente“ oder dem Gummifabrikanten „Pirelli“ zu einem ebenso unverwechselbaren Auftritt, wie später als Partnerin der Werbeagentur Frank C. Thiessing zahlreichen nationalen und internationalen Auftraggebern. Lamms Plakate zeichnen sich aus durch das sensible Ausloten grafischer Mittel und einen eigenständigen Zugang im Umfeld des progressiven Grafikdesigns der Nachkriegszeit. So ist Lamm eine Grenzgängerin zwischen Italien und der Schweiz, Illustration und Grafik, Vergangenheit und Gegenwart. Die ausgestellten Plakate faszinieren noch heute durch die originelle Verbindung solider schweizerischer Technik und spielerischer Umsetzung, auch dank italienischer Einflüsse.
Im Juni 2015 erhält Lora Lamm den „Schweizer Grand Prix Design“. Damit unterstreicht das eidgenössische Bundesamt für Kultur die herausragende und pionierhafte Bedeutung von Lamms Lebenswerk, welches entscheidende Impulse für das Kulturschaffen in der Schweiz gesetzt hat.
Gottfried Honegger zählt zu den international wichtigsten konkreten Künstlern seiner Generation. Zunächst als erfolgreicher Werbegrafiker in Paris, Zürich und New York tätig, beschloss Honegger Ende der 1950er-Jahre, sich ganz der freien Kunst zu widmen. Sein Interesse an der Gestaltung und ihrer Anwendung im Alltag aber ist geblieben. So hat er immer die Haltung vertreten, dass Kunst und Leben unmittelbar miteinander verbunden sein sollten. In den vergangenen fünfzig Jahren hat der Künstler mehrere grossformatige Teppiche entworfen, die formale Strenge mit einer poetischen Dimension vereinen. 14 dieser Arbeiten sind an der Nordwand zu sehen.