«Medwedew warnt vor drittem Weltkrieg», «Zwei Raketen treffen Polen», «Trump will erneut antreten», «WM-Botschafter nennt Homosexualität geistigen Schaden». Schlagzeilen wie diese überfluten uns täglich. Ob auf den Bildschirmen, im Bus, auf Instagram oder im Radio und Fernsehen, die Nachrichten werden zum festen Bestandteil unseres Lebens. Doch wie beeinflussen sie uns und unseren Alltag? Besonders bei jüngeren Menschen wird durch die Medien ein Gefühl ausgelöst, in einer Welt zu leben, in der die Zukunft unbestimmt und unsicher ist. Dieses Themenfeld, und die Ambivalenz zwischen negativen Medienberichten und alltäglichen Bildern, behandle ich in meiner Videoinstallation.
Ich lasse mich auf die Langsamkeit ein und gehe spazieren. Scheinbar ziellos schlendere ich umher. Scheinbar nur, denn ich mache meinen Weg zum Ziel. Dafür wähle ich einen alltäglichen, urbanen Weg, immer den gleichen. Auf meinen Spaziergängen sammle ich Eindrücke, Gerüche, Farben, Geräusche und Fundstücke. Ich nehme mit allen Sinnen wahr, beschränke mich auf Ausschnitte, rücke Dinge in den Mittelpunkt und blende andere aus. Weil ich einen Fokus setze und eine Auswahl treffe, werde ich von der Passantin zur bewussten Gestalterin meines Weges.
In der Publikation <i>wenn ich vor die Tür trete</i> fasse ich die entstandene Sammlung in Form von siebzehn Spaziergängen zusammen, jeder einzelne mit einem anderen Fokus. Neben Erlebnisberichten in Wort und Bild beinhaltet das Buch auch Einladungen an die Lesenden, es mir gleich zu tun – vor die Tür zu treten und selbst ungewohnte Blickwinkel einzunehmen.
In meiner Arbeit möchte ich meine Faszination für Hühner mit den Betrachtenden teilen. Und Individuen vorstellen, die Teil meiner Familie sind oder die ich auf Lebenshöfen kennenlernen durfte. Ich versuchte, mich mit verschiedenen Darstellungsweisen den Tieren anzunähern.
Die Website soll den Besuchenden die Tiere näherbringen, informieren und Alternativen zu ihrer «Nutzung» aufzeigen. Es geht mir um eine grundlegende Auseinandersetzung und ein Hinterfragen des Verhältnisses, in dem andere Tiere mit uns stehen.
<i>«Sobald die Fantasie zu faulen beginnt, wird sich die Haut von den Knochen der gehörnten Pferde lösen. Von unserer Hybris unterjocht, und zu ewiger Realität verurteilt, werden ihre Gebeine unseren Weg säumen, während wir durch die blutgetränkte Erde waten.»</i>
Diese Installation stellt eine Szene aus der, sich noch im Entstehungsprozess befindenden, High-Fantasy-Geschichte <i>Blumenhaut</i> dar. <i>Blumenhaut Genesis</i> ist das auslösende Moment dieser Geschichte und behandelt auf einer Metaebene eine reale Thematik, die tiefgreifende Auswirkungen auf die Menschheit haben wird. Es geht dabei um den Zerfall der Fantasie und Kreativität, der durch den technologischen Fortschritt ausgelöst wird.
<i>«The key is to fall in love with what you see.»</i>
(Luca Guadagnino)
In meinem Projekt beschäftigte ich mich mit meiner Faszination für veränderte Bewusstseinzustände. Dabei beziehe ich mich auf meine eigene psychedellische Erfahrung.
Folgender Leitsatz hat mich während meines Prozesses begleitet:
<i>«We rip out so much of ourselves to be cured of things faster than we should that we go bankrupt by the age of thirty and have less to offer each time we start with someone new. But to feel nothing so as not to feel anything – what a waste!»</i>
(André Aciman)
Basierend auf dieser Aussage führt eine audiovisuelle Tanzperformance in die Thematik ein. Emotionen wie Euphorie, Neugier, Zuneigung, Selbstzweifel, Enttäuschung und Akzeptanz werden installativ zum Ausdruck gebracht.
Ich lade euch ein, in meine Welt einzutauchen. Enjoy!
Es fühlt sich so an, als wäre Amari schon immer da gewesen. Die Eizelle, aus welcher meine Nichte entstand, wurde bereits im Organismus ihrer Urgrossmutter getragen. Meine Grossmutter mütterlicherseits war Keramikmalerin. Die Grossmutter väterlicherseits war Schneiderin und spielte uns Walgesang zum Einschlafen vor. Alle Säugetiere — sowohl Menschen wie Blauwale — beginnen ihr körperliches, neues Leben in der dehnbaren, netzartigen Muskelstruktur der Gebärmutter. Die Blauwale bewegten sich angeblich einst an Land.
Die Verstrickung von Zeit und Materie empfinde ich als mehrschichtig und räumlich.
<sub>Installation | Recyclingmaterialien | Baumwoll-Polyesterstoff- und Wollgarne | Metall | Ungebrannter Steinzeugton | Gips </sub>
Mein Diplomprojekt unterstützt alle, die es nutzen möchten, ihre eigenen Möbel zu bauen. Die eigens dafür entwickelten Beispiele und Anleitungen sollen motivieren selbstwirksam zu sein und zeigen auf, dass es nicht viel braucht, sich selber Möbel zu bauen.
Die Möbel sind einfach konstruiert und können ohne Werkstatt oder spezielle Maschinen nachgebaut werden. Die Materialkosten sind günstig, weil beschränkte finanzielle Ressourcen kein limitierender Faktor sein dürfen. Dennoch sollen die Möbel nachhaltig sein: Sie sind mit langlebigen Verbindungen konstruiert und doch, im Falle eines Umzugs, auseinandernehmbar. Wenn immer möglich sind regionale Materialien verwendet worden, um den Ressourcenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Die Beziehung, die zum eigenen Werk aufgebaut wird und das zeitlose, ehrliche und funktionale Design garantieren zudem eine lange Lebensdauer.
<i>DERMATILLOMANIA</i> ist eine mediale Auseinandersetzung mit meiner körperbezogenen Impulskontrollstörung, der sogenannten «Dermatillomanie». Typisch dafür ist das zwanghafte Bearbeiten der Haut mit befriedigender Wirkung. Die filmische Auseinandersetzung tritt anstelle eines Selbstbeobachtungs-Protokolls, welches sonst eine gängige Intervention in Therapieversuchen darstellt.
Das Video <i>DERMA</i> zeigt einen sachlichen, forschenden Blick auf mein Verhalten und wird dadurch sinnbildlich zum Spiegel. Die Videoarbeit <i>TILLO</i> zeigt das lustvolle Kratzen und Bearbeiten von Material. Anziehend, aber stets an der Schwelle zum Unangenehmen, steht es für meine Ambivalenz innerhalb der Impulskontrollstörung. Der dritte Teil <i>MANIA</i> macht in Form einer Videoperformance durch das Abkleben der reizenden Hautstellen die Quantität an Auslösern und damit auch den Leidensdruck sichtbar.
Ein gebrochenes Versprechen / Ein schöner Spruch
Ein trauriges Kapitel / Ein lustiges Detail
Ein plötzlicher Verlust / Ein unerwartetes Mitbringsel
Eine Beleidigung / Ein Kompliment
Eine unangenehme Berührung / Eine Umarmung
Eine schockierende Nachricht / Eine überraschende Reaktion
…
Negative Dinge bleiben uns oftmals viel besser in Erinnerung als positive. Diesem psychologischen Phänomen soll diese Arbeit entgegentreten. Sie beschäftigt sich damit, kleine, lustige, schöne, überraschende, berührende Situationen aus dem Alltag festzuhalten und stärker zu verinnerlichen. Das Ergebnis ist eine Sammlung aus Kurzgeschichten, welche schriftlich erfasst und in einer gestrickten Patchwork-Decke illustriert wurden.
Heutzutage, wo soziale Plattformen Schönheit im breiteren Sinne als Garanten für soziale Wertschöpfung nicht nur katalysieren, sondern auch kapitalisieren, stehen immer mehr Menschen vor der Aufgabe, zwischen Identitäten, Trends und idealisierten Abbildern zu navigieren und erforschen vermehrt individuelle Ausdrucksweisen und Arten der Selbstinszenierung. Die Selbstgestaltung ist zur massenkulturellen Praxis par excellence geworden und so zugänglich wie noch nie. Sie reicht von digitalen Filtern bis hin zu invasiven chirurgisch-ästhetischen Prozeduren.
<i>Picture Perfect</i> – ein diskursiver Schönheitssalon – stellt unterschiedliche Optimierungstools zur Verfügung, führt Anwendungen ad absurdum und bedient sich dem Critical Design, um Fragen zur Entwicklung der Selbstgestaltung und künftigen Schöhnheitstrends aufzuwerfen.
Die Untersuchung meines Selbstbewusstseins startet mit dem Blick auf meine Kindheit mit der Frage: wie bin ich zur Gestaltung gekommen? Die Flucht in eine von mir gestaltete Welt – oder das Abtauchen ins Kreative – waren Möglichkeiten für mich, Dinge zu verarbeiten und mich selbst zu sein. Mein Krankheitsbild begleitet mich nun seit 18 Jahren und trotzdem nahm ich mir bisher nie die Zeit, es zu verstehen. In einer videografischen Übersetzung habe ich meine Ticstörung bzw. mein Tourette-Syndrom untersucht und für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Mit interessierten Menschen darüber zu sprechen und sie zu informieren, gibt mir Selbstbewusstsein. Mein Ziel ist es, sowohl Betroffenen wie auch Aussenstehenden eine Möglichkeit zu bieten, ins Gespräch zu kommen und den Mut zu fassen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.