Sina Oberholzer befasst sich in ihrer Masterarbeit mit dem hochgradig kulturell geprägten Kanon klischierter Badeszenen. Gleichzeitig ist das Sich-Waschen für sie ein individueller, mit besonderen Empfindungen belegter Moment. Diese Diskrepanz zwischen Selbst- und Aussenwahrnehmung befragt Sina Oberholzer über eine filmische Selbstinszenierung. Das Badezimmer als Ort der Inszenierung wird zur Bühne, auch wenn die gefilmte Handlung sich kaum von sonstigen, alltäglichen Waschvorgängen unterscheidet. Gegenstand der filmischen Untersuchung ist der Moment der Aufzeichnung sowie die Frage danach, was erzählt wird, wenn die Autorin ihren Körper ins Bild setzt. Die schriftliche Arbeit ist als künstlerisch-theoretische Erweiterung der filmischen Arbeit angelegt. Im Zentrum steht hier die Reibung zwischen der Aktion des sich selbst ‚ins Bild Setzens‘ und der Erfahrung des ‚im Bild Seins‘. Inwiefern verschiebt sich die Bedeutung zwischen der inneren Empfindung einer Person zur Abbildung dieser Person?