Durch Werkzeuge der Elementaren Musikpädagogik vermittelt das Projekt “Meleté” Pädagoginnen und Pädagogen sowie Kindergruppen grundlegendes musikalisches Wissen und Erfahrung. Die Lehrkräfte des Projektes, Soma Salat-Zakariás und Sara Franchini, Projektträger von “Meleté” und Studierende der ZHdK im Profil Musik und Bewegung, MA Elementare Musikpädagogik, verfügen über pädagogisch-künstlerische Fähigkeiten, die den Anforderungen eines erweiterten Musikunterrichts mit Gruppen verschiedenen Alters gerecht werden.
Die Durchführung des Projekts „Meleté“ besteht darin, altersgerechte und pädagogisch fundierte Angebote, die Freude am gemeinschaftlichen Musizieren wecken, in einem neuen Umfeld durch die Werkzeuge der Elementaren Musikpädagogik bekannt zu machen. Zu diesem Zweck reisten Soma Salat-Zakariás und Sara Franchini bereits zweimal (2016 und 2017) nach Sfântu Georghe in Rumänien um vor Ort Kindergruppen zu unterrichten und Weiterbildung für Pädagoginnen und Pädagogen anzubieten.
Seit 2017 wird das Projekt vom Departement Musik der Zürcher Hochschule der Künste unterstützt. Der externe Partner des Projekts, das “Székely National Museum” / “Székely Nemzeti Múzeum”, beteiligt sich logistisch vor Ort, stellt Räumlichkeiten und Personal zur Verfügung, und sichert die Teilnahme der Kindergruppen. Die Kontaktperson des externen Partners des Projektes ist Bartha Zonga, Museumspädagogin am “Székely National Museum” / “Székely Nemzeti Múzeum”.
Kerstin Slezaks Kurzdokumentarfilm zeigt Ausschnitte einer Kindheit in einer muslimischen Grossfamilie. Die Dokumentation arbeitet mit intimen Einblicken in Alltagssituationen und untersucht die Beziehungsgefüge der acht Geschwister. Die Perspektive und das Empfinden der Geschwister werden ins Zentrum gerückt. Der Film interessiert sich für die Veränderung der Geschwister innerhalb der letzten fünf Jahre, indem er sie 2018 in Nordmazedonien und 2023 in der Schweiz begleitet. Das Land, in dem die Familie lebt, die Kultur, die Wohnform, das Alter, die Interessen und die Rollen der Kinder sowie deren Beziehungen untereinander verändern sich. Der Film lädt die Zuschauer:innen ein, über Einflussfaktoren auf die Kindheit, Alters- und Genderfragen sowie mögliche Zukünfte der Kinder nachzudenken. Parallelen und Unterschiede zur eigenen Kindheit können dabei gezogen werden.
Das Modul stellt das Herausarbeiten der eigenen Gestaltungspersönlichkeit und die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität ins Zentrum. Persönliche Geschmacksvorlieben, gesellschaftliche und sozialpolitische Stellungnahmen, sowie das eigene kulturelle Kapital können radikal herausgeschält und in Produkten anfassbar werden.
«Alles ist möglich - nichts geht» ist das Motto dieser Lehrveranstaltung. Einerseits soll sichtbar werden, welche Höhen und Tiefen ein Gestaltungsprozess in sich bergen kann und welche Irr- und Umwege ein Gestaltungsprozess benötigt, um zufriedenstellende Resultate hervorzubringen. Andererseits wird ebenfalls vermittelt, wie unumgänglich Kompromisse, aber auch Kompromisslosigkeit ist.
«Try and Error», «Kill your Darling», «Courage to fail», «Get down and dirty» sollten die Leitsätze sein. Hauptsache das Resultat, das Produkt oder die Kleinserie, überzeugt und steht marktreif und selbstbewusst für sich.
Die besondere Herausforderung liegt darin, dass die Studierenden ihre Produkte in die Geschäfte bringen müssen.
This master thesis explores ways that mediations in the “Open Workshop” of the Museum Rietberg, Zurichs Museum for non-European Art, take a proactive role in facilitating public discourse. Its processes are viewed ontologically alongside Richard Sennett’s character of “The Craftsman”. Roles and agencies of participants in workshop activities are questioned. The artefacts made in the curatorial setting of the Open Workshop constitute the materialisation of adopted cultural agency, the integrity of which becomes the responsibility of the participants.
The master thesis concludes that the museum’s function is the care, use and creation of public narrative artefacts, and the workshop is a channel for public access to expertise in the disciplined, responsive use of its tools. By introducing visitors to methods of weaving narratives with artefacts, they become active participants in the central activity of the museum and an avenue for assuming an effective agency in the critical public discourse of cultural narratives.
Mentorin: Dr. Nora Landkammer
Ko-Referent: Paolo Bianchi
Medea, ist das nicht die Kindsmörderin?
…
War sie nicht Giftmischerin?
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Sie war aber auch eine bedingungslos Liebende, oder?
…
und eine Fremde war sie auch!
…
Wenn der Name Medea fällt, hat jede*r eine gewisse Ahnung, um wen es geht. Jede*r hat irgendwie entfernt von ihr gehört, oder meint etwas über sie zu wissen. So geht es auch Kreusa, die kurz vor Medeas Hochzeit auf diese trifft.
Die Frau aus Jasons Vergangenheit, die in der Mythologie selten zu Wort kommt, oft überhaupt nicht auftritt, wird zur sprachmächtigen Gegenspielerin Medeas.
Die Vergangenheit trifft auf die Gegenwart. Das Hörensagen wird mit Fakten konfrontiert. Wie unterscheiden wir im Zeitalter der fake news noch zwischen Realität, Fiktion und wahren Lügen? Wann werden Gerüchte zu Fakten? Und wie brechen wir aus den uns zugeschriebenen Rollenbildern aus?
Diplomprojekt Master Theater
Besetzung / Beteiligte
Regie: Charlotte Sofia Garraway
Dramaturgie: Melanie Oșan
Bühne: Peter Robinson Voigt und Silja Senn
Kostüm: Julie Steen Nielsen
Musik: Marie Feiler
Spiel:
Kreusa - Anna Krajci
Medea - Janna Rottmann
Jason - Fabian Vogt
und ein Chor
Meantime ist ein exploratives Adventure in Virtual Reality. Der Spieler interagiert in der Welt ausschliesslich mit seinem Blick und kann so viele kleine Geschichten entdecken.
Frauen sind immer noch eine Minderheit in der Techbranche, insbesondere auch in der Gamesbranche. Viele Frauen berichten von Vorurteilen, Belästigung oder gar Diskriminierung in ihrem Job. Das Thema wird hitzig diskutiert: Werden Frauen in der heutigen Gesellschaft immer noch diskriminiert? Sind Frauen und Männer von Natur aus unterschiedlich? Was sind die Ursachen für die tiefe Frauenquote im Techbereich? Als Teil des Projektes «AVA« befasst sich die Arbeit mit der Frage, wie die Themen der Gleichstellung und Diskriminierung in einem Game behandelt werden können – auf eine fruchtbare und doch unterhaltsame Weise. Das Endprodukt ist eine Sammlung von Techniken, die bei der Produktion von «AVA» angewandt werden können. Diese Hilfsmittel sollen helfen, ein sogenanntes «Meaningful Game» zu konzipieren und zu entwickeln.
Illustrationen in Märchenbüchern faszinieren; sie sind wunderschön und mysteriös. Beim Betrachten fragt man sich oft, ob die Bilder etwas verstecken. Was wäre wohl hinter diesem Baum zu finden? Leben in diesem Berg vielleicht Zwerge? Sicherlich wären zwischen den herbstlich gefärbten Herbstblättern kleine Elfen zu entdecken, würde man ganz genau hinschauen.
«AVA» erweckt die magische Welt von Märchenbüchern zum Leben. Während die Spielerinnen und Spieler die Geschichte von Prinzessin Ava entdecken, lösen sie in den Bildern versteckte Rätsel. Bildelemente können bewegt, rotiert und verschoben werden, um die Geheimnisse der Bilder zu erfahren. Tauche ein in die magische Welt von «AVA» und helfe der Prinzessin, ihren Fluch zu brechen.
Das Projekt Ava wurde für den Förderpreis des Rektors nominiert.
Das Metaverse ist ein faszinierender Ort voller Möglichkeiten für Vernetzungen, Begegnungen und Kreativität. Die Nutzer:innen des Metaverse begeben sich über einen Avatar in das Paralleluniversum dieser Onlinewelt. Die experimentell konzipierte Masterarbeit von Jamie Bernold befragt sowohl künstlerisch als auch diskursiv das Verhältnis zwischen Avatar und Nutzer:in. Dabei werden die Identifikation der Autorin mit dem eigenen Avatar sowie Identitätsbildungsprozesse im Virtuellen beleuchtet. Die Möglichkeit einer übersteuerten Identifikation der Nutzer:in mit dem Avatar, durch die es zu einer Überschreibung der eigenen, in der analogen Realität verankerten Identität kommen kann, wird nicht ausgeschlossen. Es wird so danach gefragt, inwiefern sich Charakteristiken und Erlebnisse des Avatars auf das identitäre Selbstverständnis der Nutzer:innen ausserhalb der virtuellen Welt übertragen können und welche Folgen damit verbunden wären.
Die Kernfrage für diese Diskussion ist, ob das Erklären von Kunst das Tor ist, um allen Menschen den Zugang zu den Bereichen der zeitgenössischen Kunst zu ermöglichen oder sie mit der Lektion zu entfremden, dass sie Kunst nur durch die Vermittlung der Worte des Kurators erfahren können? Ist das Erklären nicht vielmehr das Tor zur Emanzipation oder eine verfeinerte Version der Klassenunterscheidung? Welche Risse können dazwischen geboren werden?
Das erste Kapitel mit dem Titel 'Warum wird Kunst erklärt?' umreißt die Ursprünge und Ziele von Kunsterklärungen. Ich schlage vor, dass die Tendenz, Kunst zu erklären, im Diskurs über Kunst als einer Institution wurzelt, die durch gelehrte Regeln konstruiert wird, die auf Arthur Danto und George Dickie basieren. Mit Hilfe von John Searles Definition der Institution beginne ich, die Institution der Kunst und die Funktion des Kurators darin zu verschränken. Ich positioniere Erklärungen in ihrem sozialen Kontext der Klassendifferenzierung, lehne mich dabei an Pierre Bourdieu an und erkenne die Fehlanpassung ihrer politischen Rationalität. Indem ich von der unmittelbaren Logik der Erklärungen zu ihrer Sozialität übergehe, stelle ich das Argument auf, dass der Kurator, der den Besucher scheinbar erzieht, um ihm zu helfen, als Agent bei der Aufrechterhaltung von Machtverhältnissen in der Akkumulation des kulturellen Lebens positioniert ist. Diese frühe soziale Analyse komponierte die Komplexität der Untersuchung und die Frage, die die Forschung begleitet: Gibt es eine Alternative zu Erklärungen, die nicht demselben sozialen Determinismus folgen? Ich schlage zwei Umwege vor, die nicht ohne die ihnen innewohnenden Herausforderungen sind.
Nachdem ich das Paradoxon der Kunsterklärungen zwischen ihrer Rolle bei der Vermittlung der institutionellen Aspekte der Kunst und ihrer Rolle bei der Klassendifferenzierung betont habe, konzentriert sich das zweite Kapitel auf die Schrift von Jacques Rancière -The Ignorant Schoolmaster: Five Lessons in Intellectual Emancipation - als eine Lösung des Paradoxons, die aus der Philosophie der Bildung stammt. Es wird anhand der Fallstudie des The Complete Jessy Cohen Museum im 'Israeli Center for Digital Art' in Holon, Israel, mit Hilfe von Janna Grahams Kritik an radikalen Pädagogiken in Kunstgalerien untersucht. Die Analyse der Fallstudie des The Complete Jessy Cohen Museum beginnt mit der Identifizierung seines emanzipatorischen Potentials und der spezifischen Bedingungen der Beteiligten innerhalb dieser scheinbaren Perspektive, um dann wieder mit einem erklärenden Text der Kuratorin zu scheitern.
Das dritte Kapitel führt mit Wiebke Gronemeyers The Curatorial Complex: Social Dimensions of Knowledge Production in die Positionierung einer Ausstellung - über ihre Objekte, den Text, den Raum, das Wissen, das sie produziert, und die Beziehungen zwischen den beteiligten Personen - in Bezug auf das, was außerhalb des Ausstellungsraums liegt. Das Kapitel untersucht disruptive Eingriffe in den kommunikativen Raum der Ausstellung unter Anwendung von Lüttickens Symptomatologie.
Diese subversiven Praktiken, die die Kommunikation korrumpieren, statt zu erklären, werden in der Diskussion von Mess, die alle vorgestellten Theorien zusammenfasst, aufgezeigt und hinterfragt. Mess untersuchte die Metapher des Unfalls, wie sie sich in der Kunst verkörpert. Sein kuratorischer Text mit seiner performativen Aneignung der Qualität der Kunst wird als nicht-explikatorische Strategie vorgeschlagen, die sich dem institutionellen Axiom von "X ist Y" verweigert. Mit seiner emanzipatorischen Motivation, die auf der Annahme von Gleichheit beruht, wird dieser Ansatz durch seine Rezeption untersucht. Die verärgerten Stimmen der Hilflosigkeit, die von Menschen kamen, die sich von diesem sich entwickelnden Paradigma ausgeschlossen fühlten, verstärkten die Schwierigkeit, das Paradoxon der Kunsterklärungen zu lösen. Letztlich wird das Bestreben des Kurators Matatyahus durch den Rahmen poetischer symptomatologischer Interventionen im kommunikativen Raum der Ausstellung mit der Möglichkeit der Erlösung aus der Störung untersucht.
In diesem Text stelle ich unweigerlich immer wieder die Machbarkeit der gewünschten Alternativen in unseren sozialen und politischen Bedingungen, in denen Kunst produziert wird, in Frage. Obwohl nicht ohne Zögern, finde ich in Matatyahus Ansatz die Anfänge einer Auflösung des dargestellten Paradoxons. Wenn ich mich entscheiden muss, ob ich Bourdieu folge und alles als einen Mechanismus der Klassendifferenzierung sehe oder an die Ausstellung als performative Möglichkeit der Gleichheit zwischen den Menschen glaube, entscheide ich mich für Letzteres. Manchmal aus reinem Glauben, und manchmal als praktische Entscheidung, Gleichheit anzunehmen, um sie zu praktizieren. Die Annahme von Gleichheit ist die Grundlage für eine sozial engagierte Praxis, die für die Demokratisierung der Kunst verantwortlich ist, statt für ihre Entfremdung. Ich hoffe, weiterhin nach gegenhegemonialen Strategien in akademischer Forschung, Praxis und Reflexivität zu suchen und zu versuchen, nicht aufzugeben, wenn die Reproduktion der gegenwärtigen Strukturen unvermeidlich scheint. Rancière schreibt, dass "der Künstler Gleichheit braucht, wie der Erklärer Ungleichheit braucht". Ich erkläre: der Kurator, dieser Kurator, braucht Gleichheit.
Maya Bamberger (geboren 1991, Jerusalem) lebt und arbeitet in Tel Aviv. Bamberger ist seit August 2019 die Kuratorin der RawArt Gallery in Tel Aviv, einer Galerie, die sich der Vertretung aufstrebender Künstler widmet. Im Rahmen ihrer Arbeit bei RawArt hat sie zahlreiche Einzelausstellungen kuratiert, unter anderem für die Künstler Hadas Satt, Esther Schneider, Iva Kafri, Sagie Azoulay, Ruven Kuperman und Sharon Glazberg, sowie Gruppenausstellungen. Eine ihrer wichtigsten Initiativen in der Galerie ist das Shuttle-Projekt zur Förderung von Künstlern am Anfang ihrer Karriere, darunter "youaresafe.net", Maya Perrys digitale Residency. Bamberger initiierte und produzierte auch, zusammen mit dem Galerieteam, die 2020 Gallery Weekend Tel Aviv Events, die die Wiedereröffnung des Tel Aviver Kunstfeldes während der Covid-19-Pandemie markierten.
Als unabhängige Kuratorin ko-kuratierte sie mit Roni Koren, begleitet von Sergio Edelstein, eine Ausstellung der Künstlerin Hilla Toony Navok im On Curating Project Space in Zürich für die Multi-Format-Reihe Choreographing the Public. Bamberger hat einen B.A. in Kunstgeschichte und Kognition von der Hebräischen Universität Jerusalem und einen MAS in kuratorischen Studien bei Professor Dorothee Richter an der Zürcher Hochschule der Künste. Sie schreibt regelmäßig für das Magazin OnCurating.
Den Ausschlag für diese Forschungsarbeit gab der Begriff «mauvaise herbe» (Französisch für Unkraut). Ich wollte wissen, was das wirklich bedeutet. Sind Pflanzen «Unkraut», wenn sie nicht nützlich sind und nicht kontrolliert werden können? In gewissem Sinn illustriert die Kategorisierung von Pflanzen als «Unkraut» unseren Hang, die Natur als Bedarfsartikel wahrzunehmen und zu behandeln, der kontrolliert werden muss. Wenn es darum geht, unsichtbare Strukturen aufzuzeigen, sehe ich grosse Ähnlichkeiten zwischen der Kategorisierung der Taxonomie von Pflanzen (invasiv, dekorativ, nützlich), dem Arbeitssystem (Karriere) und der Hierarchie kreativen Schaffens (Kunsthandwerk und Kunst). Mein Interesse an industriellen Materialien basiert auf deren physischen Qualitäten und ästhetischen Werten, aber auch auf den Assoziationen, die sie hervorrufen, und die mir von Urbanisierung, ephemerer Architektur und körperlicher Arbeit erzählen. Ich versuche in meiner Arbeit immaterielle und materielle Schichten, Wünsche und Projektionen zusammenzubringen, die innerhalb der physischen Komponenten, die ich verwende, miteinander verwoben sind.