Meine Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema der Identitätssuche am Beispiel des Graphic-Novel-Storytellings. In Anlehnung an traditionelle Comicbücher-Methoden entfaltet sich die Erzählung durch visuelle Darstellungen, die mit der 3D-Software Blender erstellt wurden. Dieser unkonventionelle Ansatz stellt etablierte Normen infrage und haucht diesem Medium neues Leben ein. Die Handlung einer Graphic Novel ist eine Reise der Selbstentdeckung. Durch die Überwindung konventioneller Grenzen und die Nutzung des visuellen Potenzials von Blender lädt diese Graphic Novel Leser:innen dazu ein, über die rätselhafte Reise der Identitätsbildung nachzudenken.
Befragte aus unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen weisen mit ausserordentlicher Übereinstimmung gewissen Lauten runde und anderen eckige Formen zu – das stellten Forschungen aus der Wahrnehmungspsychologie fest. Alphabete und insbesondere phonetische Transkriptionssysteme ordnen allen sprachlichen Lauten spezifische Zeichen zu, um so gesprochene Sprache visuell und präzise abzubilden.
Welche Chancen bietet die «Laut-Form-Korrespondenz» in der menschlichen Wahrnehmung zusammen mit neuen technologischen Möglichkeiten in der Schriftgestaltung für phonetische Transkriptionssysteme? Dieser Versuch soll es zeigen.
Es entsteht ein neuer, metaphysischer Kontinent. Die Cloud, eine grenzenlose virtuelle Welt, dehnt sich auf jeden Aspekt unseres Lebens aus. Ein fantastischer Ort mit grenzenlosen Möglichkeiten wird durch die Machtkämpfe der grossen Cloud-Konzerne und die staatliche Überwachung korrumpiert. Wie stehen die Verheissungen dieser futuristischen neuen Welt im Vergleich zu den Machtkämpfen, die diesen Ort kennzeichnen, und welches sind die ganz konkreten Auswirkungen auf unseren Planeten und die Menschen? Dieses explorative Projekt zeigt die Fassade der Cloud und ihre futuristischen Versprechen im Kontrast zur Machtdynamik der grossen Internetkonzerne, die diesen neuen Kontinent beherrschen.
In der heutigen digital vernetzten Welt haben Technologien einen tiefgreifenden Einfluss auf die Konstruktion und Präsentation persönlicher Identitäten. Die vorliegende visuelle Erkundung untersucht und reflektiert die komplexen und vielschichtigen Auswirkungen von Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram bei der Gestaltung zeitgenössischer kuratierter Identitätsbildungen und -ausdrücke und geht dabei auf die positiven und negativen Aspekte kuratierter zeitgenössischer Identitäten ein. Die beiden Hauptargumente dieser Arbeit betreffen die Mono- und Metakultur. Durch die Erforschung von Individuen, sowohl in Kapstadt, Südafrika, als auch in Zürich, Schweiz, wird das Ausmass des Einflusses der Online-Welt auf die reale Welt aufgezeigt.
Diese Arbeit, die dem phänomenologischen Forschungsansatz folgt, untersucht, ob in unserer zunehmend artifiziellen Welt noch Raum für Wildnis existiert und wie diese im Alltag erlebt werden kann. Sie beleuchtet die Grenzen zwischen Natur und Kultur und reflektiert deren Auswirkungen auf den menschlichen Lebensraum. Inspiriert von persönlichen Erfahrungen mit der Wildnis zielt diese Arbeit darauf ab, das Bewusstsein für Wildnismomente im Alltag zu schärfen, um somit eine Wertschätzung zu fördern. Sie hinterfragt dabei die Rolle der visuellen Kommunikation als Mittel der Veränderung.
Wir erleben täglich Momente des «Dazwischenseins». Meine Arbeit verortet sich in den Räumen und Situationen, die wir oft nur durchschreiten, jene, die sich einer klaren Zuordnung entziehen. Gezeigt wird ein Suchprozess nach Wegen, dem Subjektiven und dem alltäglich Erlebten eine Darstellung zu geben. Mit dieser künstlerischen Forschungsarbeit lade ich dazu ein, das eigene Raumverständnis zu hinterfragen, und beginne dabei zunächst bei mir selbst. Ich suche nach Erkenntnissen durch Performance, Beobachtungen und prozessorientierte Darstellungsformen – ein Versuch, Flüchtigkeit einzufangen.
«Hans» ist eine Arbeit, die sich dem Phänomen der Selbstdokumentation widmet, einer grundlegend menschlichen und alltäglichen Methode zur Erinnerungsbewahrung und Sinnfindung. Erinnerungen werden in Form von Fotografien und Texten gesammelt und physisch festgehalten. Das Herstellen und das selektive Aufbewahren solcher Artefakte ermöglichen es, eine kohärente Erzählung des eigenen Lebens zu konstruieren und eine Identität zu formen. Der Dialog und die Begegnung mit Hans Fischer ermöglichen einen Einblick in dieses Phänomen. Anhand seiner Lebens- und Sammlungsgewohnheiten wird eine komplexe Selbstdokumentation zugänglich gemacht, wobei auch deren Prägung durch die persönliche Biografie untersucht wird.
Was ist unsere Haltung zum Design? Was ist Stil? Als Gestalterinnen stehen wir kurz vor der Ablösung von der Institution und dem Eintauchen in die «reale Welt». Der Druck, uns als visuelle Gestalterinnen zu verorten, führt uns zu vulnerablen Gesprächen über unsere Position und Zukunft. Diese Auseinandersetzung bildet den Kern unserer Arbeit, in der wir gelernte Arbeitsweisen hinterfragen und über Ästhetik reflektieren, um so eine neue Beziehung zur Gestaltung herzustellen. Die daraus entstehenden Fragen führen dazu, technische und experimentelle Gestaltungszugänge zu untersuchen, welche unsere eigene visuelle Sprache formen.
Wir alle betrachten Kunst individuell unterschiedlich, haben andere Voraussetzungen, Bedürfnisse, Interessen, Erwartungen und Ausdauer. Das Projekt «Multiple Access» setzt für einen inhaltlichen Zugang zu Kunstwerken nicht, wie in der institutionellen Kunstwelt oft beobachtet, Vorwissen über Kunst voraus. Zugänglichkeit ergibt sich aus dem Inhalt der Werke und der Möglichkeit der freien Wahl aus einem Spektrum an Zugangsmöglichkeiten. Jede Person kann selbstbestimmt entscheiden, ob und wie sie Informationen zum betrachteten Werk erfahren möchte, und welche dies sein sollen. «Multiple Access» wendet das Konzept exemplarisch auf verschiedene Arbeiten von jungen Künstler:innen an.
Stereotype Denkmuster prägen unser Verständnis von Identität und Design. Sie manifestieren sich in Bildern und Sprache und durchdringen nahezu alle Aspekte unseres Lebens. Diese Arbeit untersucht die Entstehung und die visuelle Darstellung von Gender-Stereotypen. Mittels narrativer und künstlerischer Forschungsmethoden werden theoretische Konzepte mit eigenen Gedanken konfrontiert, um die Wahrnehmung zu formen. Ein künstlerischer Video-Essay nimmt die Betrachter:innen mit auf eine visuelle Reise durch Klarheit und Mehrdeutigkeit eines komplexen Themas.
«Off Menus» nutzt kulinarische Erlebnisse, um die globale Wahrnehmung Südkoreas zu ergründen und zu verändern, indem es die Kluft zwischen Stereotypen und den komplexen Realitäten der koreanischen Gesellschaft überbrückt. Das Projekt kombiniert Erfahrungen der Diaspora mit traditionellen Narrativen, um ein neues Verständnis von Identität in einem globalen Kontext zu vermitteln. Es fördert Dialoge, die das tief verwurzelte Erbe und vielfältige globale Erfahrungen würdigen. «Off Menus» möchte das globale Verständnis der koreanischen Kultur bereichern sowie zu einer breiteren und nuancierteren Sichtweise dieser Identität beitragen.
Die zunehmende Fülle an visuellem und geistigem Gestaltungsmaterial stellt neue Herausforderungen an den Imperativ von Innovation und Originalität. Die geltenden Grenzen zwischen genuinem Original und (negativ konnotierten) Formen der Kopie verfliessen zusehends. Visuelle und intellektuelle Fragmente befinden sich in einem Zustand fluider Transformation und unterlaufen ein von Autor:innenschaft geprägtes Designverständnis. Vor diesem Hintergrund hinterfrage ich in dieser Arbeit geläufige dogmatische Wahrnehmungen und erschliesse Methoden einer kreativen Praxis des Kopierens.