<i>KUNSTGETUSCHEL</i> ist ein vielstimmiger Audiowalk, der anhand von Gesprächen mit unterschiedlichen Menschen durch Sammlungen in Museen führt. Das Format «Audiowalk» verbindet Sehen, Hören und Gehen und stellt so, als multisensorisches Museumerlebnis, ein alternatives Vermittlungsangebot zu herkömmlichen Audioguides dar.
Gleichzeitig setzt sich <i>KUNSTGETUSCHEL</i> mit der Frage nach Mehrstimmigkeit in Kunstinstitutionen auseinander und verfolgt das Ziel, die Hierarchie der Sprecher:innen in Museen zu durchbrechen und neuen Stimmen – mit ihren individuellen Ansichten, vielfältigen Meinungen und Interpretationen – eine Plattform zu bieten.
Über das private Mobiltelefon und Kopfhörer können Einzelbesucher:innen sich über einen QR-Code auf Musik- und Podcast-Plattformen, wie Spotify oder Apple Podcasts, einwählen und die veröffentlichten Folgen des <i>KUNSTGETUSCHEL</i>-Audiowalks hören.
Die <i>Denti della Vecchia</i> sind eine Bergkette oberhalb von Lugano im Kanton Tessin. Ich verbringe viel Zeit im Ferienhaus meiner Grosseltern am Fusse dieser Berge. Meine Faszination für diesen Ort bewegte mich dazu, das Verhältnis zwischen mir und den <i>Denti della Vecchia</i> malerisch zu untersuchen. In dieser Arbeit wurde das persönliche Portrait des Berges durch Wandern, Tagebucheinträge, Erinnerungen, Empfindungen und Gesprächen mit meinen Grosseltern in die Malerei transformiert. Es veräussert das innere Bild des Berges auf der Leinwand und macht dieses für Betrachter:innen sicht- und lesbar. Während des Arbeitsprozesses verschob sich der Fokus vom Berg hin zu mir und der Wahrnehmung meines eigenen Daseins.
Durch das Malen des Berges und meiner Identifikation mit ihm, erkannte ich die Bedeutung, die jener Ort in meinem Leben einnimmt. Die <i>Denti della Vecchia</i> agieren als Knotenpunkt in der Mitte meines Daseins.
Im Rahmen der Bachelorarbeit <i>W</i> setzte ich mich mit den in Kellern und Estrichen lagernden Objekten und deren Geschichten auseinander. Als Ressource werden diese Objekte heute oft vergessen. Sie lagern zum Teil mehrere Jahrzehnte, bevor sie schlussendlich meistens entsorgt werden. Die Rauminstallation in Grösse eines konventionellen Schweizer Estrichs versinnbildlicht den üblicherweise dazu genutzten Platz. Es steht Besucher:innen offen, Teil des Projekts zu werden, indem sie Gegenstände mitnehmen oder neue hinzufügen und die Installation so zur Zirkulationszone werden lassen.
Für mich ist die <i>Blaue Stunde</i> mehr als nur ein Naturphänomen, das zweimal täglich auftritt. Sie war während dem Projekt eine aussergewöhnliche Begleiterin, wenn auch etwas unzuverlässig, da ihr Auftreten einem stetigen Wandel des Wetters und der Jahreszeiten unterworfen ist. In der blauen Abendstunde herrscht eine harmonische Ruhe, in der ich mich entspannen, und dem Farbenspiel hingeben kann. Das Himmelsblau hat während dieser Zeit eine dem Kunstlicht ebenbürtige Strahlkraft und taucht die urbane Landschaft in einen blauen Ton. Dieser Ton steht ihm Kontrast zum gelben Kunstlicht. Beim Aufeinandertreffen des kühlen Blau und des warmen Gelb entstehen neue Farben die sich im Verlauf der blauen Stunde stetig ändern. Architektonische Flächen werden zu Trägern gelber und oranger Lichter, die Schatten färben sich von blau bis violett. Diese Farbenspiele habe ich fotografisch untersucht.
<i>«Die Fischindustrie fischt pro Minute mit ihren Schleppnetzen am Meeresgrund die Grösse von 4316 Fussballfeldern leer!»</i>
Seit ich klein war, bin ich dem Element Wasser und dessen bunter Unterwasserwelt verfallen. In den vergangenen dreissig Jahren war ich viel auf Reisen. Dabei entging es mir nicht, wie rasant sich der Zustand unserer Meere verschlechterte. Während meinen letzten Tauchgängen bekam ich beinahe nur noch Abfall zu Gesicht. Anstelle blühender Korallenriffe und der vielfältigen Flora und Fauna, erinnert mich der jetzige Anblick oft nur noch an eine leblose Kriegslandschaft.
Die Aussichtslosigkeit, das natürliche Gleichgewicht unserer Meere wieder nachhaltig herzustellen und gleichzeitig zu wissen, dass ich trotz dem Versuch achtsam zu sein, meinen Teil zu dieser Zerstörung beitrage, stimmt mich ohnmächtig und bewegt mich dazu, meine Arbeit dieser Thematik zu widmen.
«Medwedew warnt vor drittem Weltkrieg», «Zwei Raketen treffen Polen», «Trump will erneut antreten», «WM-Botschafter nennt Homosexualität geistigen Schaden». Schlagzeilen wie diese überfluten uns täglich. Ob auf den Bildschirmen, im Bus, auf Instagram oder im Radio und Fernsehen, die Nachrichten werden zum festen Bestandteil unseres Lebens. Doch wie beeinflussen sie uns und unseren Alltag? Besonders bei jüngeren Menschen wird durch die Medien ein Gefühl ausgelöst, in einer Welt zu leben, in der die Zukunft unbestimmt und unsicher ist. Dieses Themenfeld, und die Ambivalenz zwischen negativen Medienberichten und alltäglichen Bildern, behandle ich in meiner Videoinstallation.
Ich lasse mich auf die Langsamkeit ein und gehe spazieren. Scheinbar ziellos schlendere ich umher. Scheinbar nur, denn ich mache meinen Weg zum Ziel. Dafür wähle ich einen alltäglichen, urbanen Weg, immer den gleichen. Auf meinen Spaziergängen sammle ich Eindrücke, Gerüche, Farben, Geräusche und Fundstücke. Ich nehme mit allen Sinnen wahr, beschränke mich auf Ausschnitte, rücke Dinge in den Mittelpunkt und blende andere aus. Weil ich einen Fokus setze und eine Auswahl treffe, werde ich von der Passantin zur bewussten Gestalterin meines Weges.
In der Publikation <i>wenn ich vor die Tür trete</i> fasse ich die entstandene Sammlung in Form von siebzehn Spaziergängen zusammen, jeder einzelne mit einem anderen Fokus. Neben Erlebnisberichten in Wort und Bild beinhaltet das Buch auch Einladungen an die Lesenden, es mir gleich zu tun – vor die Tür zu treten und selbst ungewohnte Blickwinkel einzunehmen.
In meiner Arbeit möchte ich meine Faszination für Hühner mit den Betrachtenden teilen. Und Individuen vorstellen, die Teil meiner Familie sind oder die ich auf Lebenshöfen kennenlernen durfte. Ich versuchte, mich mit verschiedenen Darstellungsweisen den Tieren anzunähern.
Die Website soll den Besuchenden die Tiere näherbringen, informieren und Alternativen zu ihrer «Nutzung» aufzeigen. Es geht mir um eine grundlegende Auseinandersetzung und ein Hinterfragen des Verhältnisses, in dem andere Tiere mit uns stehen.
<i>«Sobald die Fantasie zu faulen beginnt, wird sich die Haut von den Knochen der gehörnten Pferde lösen. Von unserer Hybris unterjocht, und zu ewiger Realität verurteilt, werden ihre Gebeine unseren Weg säumen, während wir durch die blutgetränkte Erde waten.»</i>
Diese Installation stellt eine Szene aus der, sich noch im Entstehungsprozess befindenden, High-Fantasy-Geschichte <i>Blumenhaut</i> dar. <i>Blumenhaut Genesis</i> ist das auslösende Moment dieser Geschichte und behandelt auf einer Metaebene eine reale Thematik, die tiefgreifende Auswirkungen auf die Menschheit haben wird. Es geht dabei um den Zerfall der Fantasie und Kreativität, der durch den technologischen Fortschritt ausgelöst wird.
<i>«The key is to fall in love with what you see.»</i>
(Luca Guadagnino)
In meinem Projekt beschäftigte ich mich mit meiner Faszination für veränderte Bewusstseinzustände. Dabei beziehe ich mich auf meine eigene psychedellische Erfahrung.
Folgender Leitsatz hat mich während meines Prozesses begleitet:
<i>«We rip out so much of ourselves to be cured of things faster than we should that we go bankrupt by the age of thirty and have less to offer each time we start with someone new. But to feel nothing so as not to feel anything – what a waste!»</i>
(André Aciman)
Basierend auf dieser Aussage führt eine audiovisuelle Tanzperformance in die Thematik ein. Emotionen wie Euphorie, Neugier, Zuneigung, Selbstzweifel, Enttäuschung und Akzeptanz werden installativ zum Ausdruck gebracht.
Ich lade euch ein, in meine Welt einzutauchen. Enjoy!
Es fühlt sich so an, als wäre Amari schon immer da gewesen. Die Eizelle, aus welcher meine Nichte entstand, wurde bereits im Organismus ihrer Urgrossmutter getragen. Meine Grossmutter mütterlicherseits war Keramikmalerin. Die Grossmutter väterlicherseits war Schneiderin und spielte uns Walgesang zum Einschlafen vor. Alle Säugetiere — sowohl Menschen wie Blauwale — beginnen ihr körperliches, neues Leben in der dehnbaren, netzartigen Muskelstruktur der Gebärmutter. Die Blauwale bewegten sich angeblich einst an Land.
Die Verstrickung von Zeit und Materie empfinde ich als mehrschichtig und räumlich.
<sub>Installation | Recyclingmaterialien | Baumwoll-Polyesterstoff- und Wollgarne | Metall | Ungebrannter Steinzeugton | Gips </sub>
Mein Diplomprojekt unterstützt alle, die es nutzen möchten, ihre eigenen Möbel zu bauen. Die eigens dafür entwickelten Beispiele und Anleitungen sollen motivieren selbstwirksam zu sein und zeigen auf, dass es nicht viel braucht, sich selber Möbel zu bauen.
Die Möbel sind einfach konstruiert und können ohne Werkstatt oder spezielle Maschinen nachgebaut werden. Die Materialkosten sind günstig, weil beschränkte finanzielle Ressourcen kein limitierender Faktor sein dürfen. Dennoch sollen die Möbel nachhaltig sein: Sie sind mit langlebigen Verbindungen konstruiert und doch, im Falle eines Umzugs, auseinandernehmbar. Wenn immer möglich sind regionale Materialien verwendet worden, um den Ressourcenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Die Beziehung, die zum eigenen Werk aufgebaut wird und das zeitlose, ehrliche und funktionale Design garantieren zudem eine lange Lebensdauer.