Der französische Philosoph und Soziologe Jean Baudrillard stellt im 1978 erschienenen Buch 'Agonie des Realen' fest, die Simulationen von heute würden nicht mehr reale Phänomene referenzieren, sondern wären davon losgelöst. Hyperreale Modelle also, zur Generierung eines Realen ohne Ursprungs, beziehungsweise die Substituierung des Realen durch Zeichen des Realen: "Das Imaginäre von Disneyland ist weder wahr noch falsch, es ist eine Dissuasionsmaschine, eine Inszenierung zur Wiederbelebung der Fiktion des Realen." Es ist klar, dass wir in einer durch und durch codierten und transcodierten Wirklichkeit leben, in der auch die letzten vermeintlichen Freiräume, Wünsche und Träume fast durchwegs mediatisiert sind. Ebenso verständlich ist, dass ein solch massiver Verlust von Freiräumen
dem Wunsch nach Virtualisierung des eigenen Körpers und seiner in der Folge frei gestaltbaren, perfektionierten Repräsentation Vorschub leistet.