Der Inhalt meiner Arbeit ist die kreative Auseinandersetzung mit mir unbekannten Wörter. Diese treten folglich als eine Wissenslücke auf. Sie werden alle im Deutschen verwendet und sind Fachwörter, die nicht zu meinem alltäglichen Wortschatz gehören. Wenn ich etwas nicht kenne, läuft im Gehirn ein Vorgang an, der diese Leerstelle mit Informationen füllt. Vor dem inneren Auge wird ein Vorstellungsbild erstellt, das aus im Gehirn abgespeicherten Erfahrungen besteht. So nutze ich die durch das Unwissen ausgelösten Vorgänge zu meinem Vorteil, um einen kreativen Prozess in Gang zu setzen. Entsprechend diesem Vorgang kann ich Bilder, sogar Bildfolgen zu unterschiedlichen Worten generieren. Daher kann ich diese Methode als Bildgenerator bezeichnen.
Statica: ca. 90 × 60 cm
Equilibrio: ca. 60 × 40 cm
Massa amorfa: ca. 50 × 20 cm
«Es ist ein ununterbrochenes Aufbauen nach oben, es ist das Streben nach Wachstum zu einer noch undefinierten Form, zu einem noch unsichtbaren Ausdruck. Was passiert in der Zwischenzeit? Geschichten, Reaktionen, Wechselbeziehungen – in mir, im Material, in der Form. Es entsteht ein Dialog, zwischen dem Material und mir.»
In meinen nach oben wachsenden Objekten zeige ich Ausschnitte einer Bewegung auf der Suche nach Ausgleich und Statik. Übersetzungen von Geschichten, die alle auf unterschiedliche Weise starten und aufhören, die in ihrem Wachstumsprozess nach Anpassung streben. Um die verschiedenen Phasen eines Anpassungsprozesses an eine neue Lebenssituation darzustellen, suche ich mir Orientierungspunkte in der Natur.
<sub>Bild 5: Statica
Bild 10: Equilibrio
Bild 15: Massa Amorfa</sub>
Die Provinz Nasca in Peru ist berühmt für ihre 2000 Jahre alten, überdimensionalen Scharrbilder in der Wüste. Diese werden mit Wasser-Ritualen in Verbindung gebracht. Bis heute leidet die Region an extremer Wasserknappheit. Anhand von verschiedenen Medien informiere ich einerseits über die indigene Hochkultur und ihren Errungenschaften, andererseits über die aktuelle Lage der Slumbewohner und dessen Unterstützung. Beides mit Fokus auf Wasser.
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Repetitionshandlung und den daraus resultierenden mentalen Zustand. Durch die sich stetig wiederholende Handlung: jedes einzelne Reiskorn zu ordnen und auf eine Leinwand zu kleben, entsteht ein Rhythmus. Diese Wiederholung lässt nach einiger Übung den Verstand in einen zeitlosen Raum treten. Vergleichbar mit der Praxis der Meditation, ist der Effekt dieser konzentrierten und anstrengenden Handlung, ein Zustand innerer Ruhe und Entspannung.
Unser Alltag ist von sich wiederholenden Rhythmen und Ritualen geprägt, ohne dass wir diese bewusst wahrnehmen. Durch das gewollte Zeitnehmen gibt man einer Handlung mehr Bedeutung. Die Entschleunigung schafft eine Auszeit; ein Ausgleich zur Hektik und den immer präsenten Pendenzen unseres Alltags.
In meiner künstlerischen Auseinandersetzung ging ich von der Beobachtung der Natur aus. Ich bewegte mich von der figurativen Naturdarstellung zum abstrakten Bild. Formen verblassen und werden nur noch angedeutet. In der Darstellung von Nebel erprobte ich experimentell die Möglichkeiten, um die Grenzen vom Darstellenden zum Abstrakten zu verschieben. Ich arbeitete mit der in Vergessenheit geratenen Technik der Enkaustik, welche mir durch ihre milchige Konsistenz half, Luft und Nebel im Bild atmosphärisch darzustellen. Dieser Weg zeigte mir auf, dass es nicht zwingend einer figurativen Darstellung bedarf, um die Atmosphäre und Stimmung einer Landschaft wiederzugeben.
Tessin, August 2019: Es ist brütend heiss und schwül. Die Mauern des Dorfkerns leuchten vor dem Fenster. Eingeladen vom Licht gehe ich hinaus und begegne den von lockigen Haaren verdeckten Augen. Der Hund ist fast vollständig durch sein langes Vlies von Fell verdeckt. Wie heiss es darunter sein muss?! Und doch würde ich es gern auch erleben. Da begann alles und ich machte mich an die Rasur.
Aus diesem besonderen Material ist der Poncho entstanden. Vom ersten bis zum letzten Faden ist er vollständig von Hand durch das alte Verfahren erschaffen. Ein Produkt im Kontext des spekulativen Designs. Wenn ich die Haare meiner Hunde zur Herstellung von Wolle verwende, sind sie dann Haus- oder Nutztiere?
Meine Environment-Installation ist eine sehr persönliche Arbeit. Es ist der Versuch meinen inneren Kosmos abzubilden, der mich immer wieder beeinflusst und inspiriert.
Ich habe mein Inneres erforscht und auf diesem gestaltischen Weg viel von mir preis gegeben.Die Installation ist stark von meiner eigenen Ästhetik geprägt und spielt mit privaten Erinnerungsstücken und damit verbundenen Erlebnissen. Sie versteckt diverse Bezüge zu meinem familiären Umfeld, oder Symbolen aus Literatur, Film, Games und Lifestyle, die mich faszinieren.
Diese materiellen, sinnlichen Erfahrungen möchte ich nun als meine Art und Weise des Erlebens zur Diskussion stellen. Mich interessiert, diese Dinge zusammen zu fügen, sie als Ganzes zu lesen und in ihrer Fülle wirken zu lassen.
Für das Diplomsemester setzte ich mir zum Ziel, mich intensiv mit Ton und der elektronischen Drehscheibe auseinanderzusetzen. Nicht um ein fertiges Produkt herzustellen, sondern um mich dem Handwerk selbst zu widmen.
Ausdruck dieser Auseinandersetzung sind ungefähr 50 auf der Drehscheibe entstandene Gefässe, die als Vasen oder Röhren bezeichnet werden können. Jedes dieser Gefässe entsteht aus 1100 Gramm anthrazitfarbenem, schamottiertem Steinzeugton. Sie sind nicht im Ofen gebrannt und somit wieder zu formbarem Ton verarbeitbar.
Die Gefässe sind gezeichnet von meinen Händen und den Spuren der Herstellung. Damit mache ich die Betrachtenden auf die Zeit, die ich mit der Herstellung verbracht habe, aufmerksam. Das einzelne Gefäss ist gezeichnet von meinen Händen und den Spuren der Herstellung, die auf den handwerklichen Prozess verweisen.
Im April letzten Jahres zog ich aus meinem Elternhaus aus, was mit vielschichtigen Emotionen verbunden war. Nebst Vorfreude und Freiheitsgefühl verspürte ich auch Nervosität und hatte Befürchtungen. Ein neues Kapitel wurde aufgeschlagen, in dem ich in ein Abenteuer aufbreche und eine Reise ins Ungewisse antrete.
Die Installation «Ein neues Kapitel» thematisiert dies in Objekten und einem Animationsfilm. Der Auf- und Umbruch wird reflektiert, nicht Erinnerungen an eine konkrete Reise, sondern Gefühlslandschaften werden zum Ausdruck gebracht. Der Animationsfilm wurde mittels Collagentechnik gestaltet. Mich interessierte es, fantastische, stimmungsvolle Welten zu erschaffen. Die Zugfahrt symbolisiert den Aufbruch und die Koffer stehen für eine Atmosphäre der Zeitreise und der Melancholie.
Charlotte Schmid (17. Januar 1932 – 26. September 2018) war eine Schweizer Grafikerin, Designerin und Künstlerin. In dieser Arbeit wird die Geschichte der Künstlerin Charlotte Schmid performativ erforscht und interpretiert. Durch Kontakt mit Freund*innen und Familienangehörigen soll ein Prozess in Gang gesetzt werden, welcher zum Ziel hat, die unbekannten Malereien von Charlotte Schmid zu veröffentlichen.
Die Auseinandersetzung mit dem Raumnetz rund um Charlotte Schmid und der damit verbundene künstlerische Prozess werden in der Video-Installation «MAY THE ANGELS» aufgezeigt.
Es entsteht ein fiktiver Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, welcher aus unterschiedlichen Perspektiven das Leben der Charlotte Schmid beleuchtet. Das Publikum ist dazu aufgefordert, die einzelnen Fragmente zu einem Gesamtbild miteinander zu verbinden.
<sub>Bild 1: Filmszene «Hybris Performance»
Bild 2: Vorbereitung Set
Bild 3: Filmszene «Licht als Material»
Bild 4: Auszug Videodok
Bild 5: Unveröffentlichte Malereien Charlotte Schmid (Foto: Alex Winiger 2019)</sub>
Die Arbeit zeigt eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper. Es ist eine Auslegeordnung, die aus verschiedenen Blickwinkeln und zahlreichen Fragmenten ein Körperbild generiert. Eine schonungslose Darstellung, die weder kaschieren noch schockieren möchte, sondern einen weiblichen Körper als Normalität zeigen will.
Ich setze mich mit dem widersprüchlichen Verhältnis zu meinem Körper auseinander und frage, was ein «normales» Verhältnis ist. Ich konfrontiere mich selbst mit meinem Körper und konfrontiere andere mit diesem Tun.
«was ich möchte, dass ich denke und was ich wirklich denke» ist eine Reise in das Bewusstsein über den eigenen Körper, das Verhältnis zum eigenen Körper und stellt dieses in einen gesellschaftlichen Kontext.
Anwandlung: Gedanke, Empfindung, Erleuchtung.
Mit dem Bedürfnis mich durch meine Umgebung inspirieren zu lassen, ohne jede Vorstellung oder Idee der gestalterischen Umsetzung, begab ich mich auf den Weg der Auseinandersetzung mit dem Wald und der Stadt.
Durch den täglichen Blick von meinem Balkon auf die Hardau Hochhäuser, entstand eine gewisse Faszination für die Gebäude. Diese Begeisterung verleitete mich zu einer gestalterischen Arbeit, mit der ich meine ästhetische Wahrnehmung der Türme wiedergebe. Der wandelnde optische Eindruck der Häuser zeige ich mit der modularen Konstruktion, die sich auf verschiedene Weise zusammensetzen lässt. Mit dem Licht im inneren erinnert die Leuchte an die Türme bei Nacht.